Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Koch_Mathematik fur das Ingenieurstudium.pdf
Скачиваний:
107
Добавлен:
21.02.2016
Размер:
17.74 Mб
Скачать

7.2 Zusammenhang von Ableitung und Integral

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

303

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stammfunktionen der wichtigsten Funktionen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Funktion

 

Stammfunktion

 

 

Funktion

 

 

 

Stammfunktion

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

x

 

 

 

 

 

x

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

= −cos x + C

 

S

eadx

=

e 1+ C a 1

 

 

 

 

S

sin x dx

 

 

x

d

x

=

 

 

 

 

x

+

 

C, a

 

1

cos

x

d

x

 

=

sin

x C

 

 

 

 

S

 

 

 

 

 

a

 

1

+

 

≠ −

S

 

 

 

+ x C

 

1

 

 

x

 

 

 

x C

 

 

1

 

 

 

x

 

 

 

S

 

 

d

 

 

=

ln+

S +

 

 

 

 

 

S

 

 

 

 

 

d

 

= arctan

+

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1 + x

2

 

 

 

 

x

 

 

 

 

 

S

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7.2.3 Bestimmtes Integral und Stammfunktion

Der erste Teil des Hauptsatzes der Di erenzialund Integralrechnung besagt, dass die Integralfunktion A eine Stammfunktion von f ist. Da es zu einer Funktion f keine eindeutig bestimmte Stammfunktion F gibt, müssen wir noch klären, welche Stammfunktion F für die Flächenberechnung die passende Stammfunktion ist. Wegen

A(a) = Sa

a

f(x) dx = 0

brauchen wir genau die Stammfunktion, die an der Stelle a den Wert 0 hat. Das können wir dadurch erreichen, dass wir eine beliebige Stammfunktion F wählen und dann einfach den Funktionswert an der Stelle a abziehen:

A(t) = Sa

t

f(x) dx = F (t) − F (a).

Somit verfügen wir über eine einfache Strategie, um bestimmte Integrale mithilfe von Stammfunktionen zu ermitteln.

Satz 7.2 (Hauptsatz der Di erenzialund Integralrechnung II)

Das bestimmte Integral einer Funktion f kann man mithilfe einer beliebigen Stammfunktion F von f bestimmen:

bb

S f(x) dx = F (x)V = F (b) − F (a).

aa

Man setzt die Obergrenze b in die Stammfunktion F ein und zieht davon den Wert der Stammfunktion an der Untergrenze a ab.

Die Notation mit dem senkrechten Strich bedeutet, dass bei der Stammfunktion F der Funktionswert an der Stelle b ermittelt wird und davon der Funktionswert an der Stelle a abgezogen wird. Anstelle eines senkrechten Strichs ist auch die Verwendung von zwei eckigen Klammern üblich:

bb

F (x)V = F (x) = F (b) − F (a).

aa

a) Zur Berechnung des bestimmten Integrals S

304

7 Integralrechnung

Beispiel 7.7 (Bestimmtes Integral und Stammfunktion)

2

x dx kann man eine beliebige Stammfunktion

1

von f(x) = x verwenden. Die einfachste Wahl ist F (x) = 1 x2. Damit ist

2

2

1

 

 

2

2

1

 

3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

S1

x dx =

 

x

 

V1 = 2 −

 

 

=

 

.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2

 

2

2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dasselbe Ergebnis erhalten wir mit der Stammfunktion F

(

x

) =

1

x2

+

47.11:

2

2

 

 

1

 

 

2

 

 

 

2

 

 

 

 

1

 

 

 

 

S1

x dx = ‹

 

 

+ 47.11 •V1

= 2

+ 47.11

− ‹

+ 47.11• =

3

 

 

 

 

 

x

 

 

 

 

 

.

 

 

 

 

2

 

2

2

 

 

 

 

b) Wenn wir das bestimmte Integral

S0

π

 

2

cos x dx

berechnen wollen, benötigen wir eine Stammfunktion. Wir wissen bereits, dass die Ableitung von F (x) = sin x die Funktion f(x) = cos x ist. Also ist umgekehrt F (x) = sin x eine Stammfunktion von f(x) = cos x und es gilt

ππ

2

2

 

π

 

 

S0

cos x dx = sin x V0

= sin ‹

 

• − sin (0) = 1.

Ì

2

7.2.4 Mittelwertsatz der Integralrechnung

Mittelwerte von Funktionen benötigt man in der Elektrotechnik, um sogenannte E ektivwerte und Wirkleistungen zu berechnen, siehe Abschnitt 7.6.1.

Definition 7.5 (Arithmetisches und quadratisches Mittel)

Bei einer über dem Intervall [a, b] stetigen Funktion f bezeichnet man

L als Mittelwert oder arithmetisches Mittel den Wert

m = b

1 a

a

b

f(x) dx,

 

 

 

S

 

L als quadratisches Mittel den Wert

 

= ¾

 

 

 

 

 

 

 

 

b

1 a

a b f(x)2 dx.

f

 

 

 

 

 

 

S

 

 

 

 

Die Sprechweise ist nicht einheitlich. Manchmal spricht man vom Mittelwert, manchmal auch nur kurz vom Mittel. Beide Begri e beschreiben denselben Sachverhalt.

7.2 Zusammenhang von Ableitung und Integral

305

Mittelwerte eignen sich, um aus einer Vielzahl von Informationen eine Kennzahl zu generieren. Beim arithmetischen Mittelwert von Zahlen addiert man alle Zahlen und teilt dann durch die Anzahl der Zahlen. Beispielsweise werden Notendurchschnitte durch arithmetische Mittelwerte berechnet. Bei Funktionen übernimmt das Integral die Rolle der Summation und geteilt wird durch die Länge des Integrationsintervalls.

Satz 7.3 (Mittelwertsatz der Integralrechnung)

Bei

 

einer Funktion f, die auf dem Intervall

 

a, b

 

stetig ist, gibt es mindestens eine Stel-

le x

0]

 

a, b

 

mit

 

 

 

 

[

 

[

 

]

 

1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

b

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

f(x0) = m

=

 

Sa

f(x) dx.

 

 

 

 

b a

An der Stelle x0 stimmt somit der Funktionswert f(x0) mit dem Mittelwert m überein.

y

 

 

 

 

 

f(x)

 

m

 

 

 

a x0

x1

x2

b x

Der Mittelwertsatz der Integralrechnung garantiert, dass es mindestens eine Stelle x0 gibt, an der der Funktionswert mit dem Mittelwert übereinstimmt. Wie viele Stellen es tatsächlich gibt, verrät uns der Mittelwertsatz nicht. Mittelwerte sind in der Regel nicht eindeutig bestimmt. Beispielsweise besitzt die Funktion in der Abbildung von Satz 7.3 genau drei Stellen, nämlich x0, x1 und x2. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass es

Stellen x0 außerhalb des Intervalls

 

a, b

 

gibt, an denen der Funktionswert f

x0

mit dem

Mittelwert

m

übereinstimmt.

Durch die Umformung

(

)

 

 

[

 

]

 

(b a)f(x0) = Sa

b

 

 

 

 

 

 

 

f(x) dx

 

 

 

 

 

erkennen wir die anschauliche Bedeutung des Mittelwertsatzes der Integralrechnung für positive Funktionen. Die Fläche unterhalb der Funktion f zwischen den x-Werten a und b ist gleich groß wie die Fläche des Rechtecks mit der Grundseite b a und der Höhe f(x0).

Beispiel 7.8 (Mittelwert)

Der Funktionsprototyp f(x) = SxS, bezogen auf das Intervall (−π, π], erzeugt durch die periodische Fortsetzung f(x + 2 π) = f(x) eine periodische Funktion mit Periode T = 2 π. Der Mittelwert über eine ganze Periode ergibt sich als Verhältnis von Fläche zu Periode:

 

1

 

π

1

 

2

 

π

m =

S

π f(x) dx =

π

=

2 π

2 π

 

2 .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

y

 

 

 

 

f (x)

 

 

 

 

π

 

 

−2π

−π

π

x

 

Bei der Fläche unter der Funktion handelt es sich um zwei Dreiecke, deren Flächeninhalt zusammen A = π2 beträgt. Die Funktion verläuft im Mittel auf dem Niveau m = π2 . Ì

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]