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Koch_Mathematik fur das Ingenieurstudium.pdf
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5.6 Exponentialund Hyperbelfunktionen

219

Eigenschaften der e-Funktion

LDefinitionsbereich: D = R

LWertebereich: W = (0, ∞)

LMonotonie: streng monoton wachsend

LAsymptoten: x-Achse für x → −∞

LAchsenabschnitt: (0 S 1)

 

 

y

 

 

 

 

 

ex

 

 

 

3

 

 

 

 

2

 

 

 

 

1

 

 

−2

−1

1

2

x

 

In Abschnitt 6.4.1 werden wir sehen, dass die e-Funktion eine weitere Besonderheit aufweist: Der Funktionswert ex ist an jeder Stelle x identisch mit der Steigung der Funktion. Finanzmathematisch interpretiert entspricht dies dem Zinseszinse ekt.

Rechenregeln für die e-Funktion

Bei der Multiplikation oder Division von e-Funktionen kann man die Exponenten zusammenfassen:

L ex1 ex2 = ex1+x2

L

ex1

= ex1x2

ex2

Bei Potenzen von Potenzen multiplizieren sich die Hochzahlen:

L (ex1 )x2 = ex1 x2

Diese Rechenregeln gelten für alle Zahlen x1 und x2 aus R.

5.6.3 Hyperbelfunktionen

Bei technischen Anwendungen treten Funktionen auf, die aus den beiden Exponentialfunktionen ex und ex zusammengesetzt sind. Diese Funktionen bezeichnet man als Hyperbelfunktionen. Wie dem Namen schon zu entnehmen ist, haben diese Funktionen einen Bezug zu Hyperbeln. Einzelheiten dazu betrachten wir im Kapitel über Kurven im Abschnitt 9.2. Der Sinus Hyperbolicus ist der Mittelwert aus ex und −ex.

Definition 5.49 (Sinus Hyperbolicus)

Die Funktion Sinus Hyperbolicus ist definiert durch

sinh x = ex − ex .

2

220

5 Funktionen

Aufgrund seiner Definition über die e-Funktion sind die Eigenschaften des Sinus Hyperbolicus direkt aus den Eigenschaften der e-Funktion ableitbar.

Eigenschaften des Sinus Hyperbolicus

LDefinitionsbereich: D = R

LWertebereich: W = R

LSymmetrie: ungerade

LMonotonie: streng monoton wachsend

LNullstelle: x = 0

 

y

ex

 

 

 

 

 

 

 

1

 

sinh x

 

−2

−1

1

2

x

 

−1

e−x

 

 

 

 

 

 

Der Kosinus Hyperbolicus entsteht dadurch, dass die beiden Funktionen ex und ex addiert und dann durch 2 geteilt werden. Es wird also der Mittelwert aus ex und ex gebildet.

Definition 5.50 (Kosinus Hyperbolicus)

Die Funktion Kosinus Hyperbolicus ist definiert durch

cosh x = ex + ex . 2

In der Technik wird der Kosinus Hyperbolicus auch als Kettenlinie oder Katenoide bezeichnet.

Der Begri Kettenlinie hat folgende Bedeutung: Eine an zwei Punkten auf gleicher Höhe befestigte Kette nimmt unter dem Einfluss der Schwerkraft die Form einer Kosinus Hyperbolicusfunktion an. Auch die Eigenschaften des Kosinus Hyperbolicus sind eng verwandt mit den Eigenschaften der Exponentialfunktion.

Eigenschaften des Kosinus Hyperbolicus

LDefinitionsbereich: D = R

LWertebereich: W = [1, ∞)

LSymmetrie: gerade

LMonotonie:

streng monoton fallend auf (−∞, 0], streng monoton wachsend auf [0, ∞)

 

e−x y

ex

 

 

 

3

 

 

 

 

2

 

 

 

 

 

 

cosh x

 

 

1

 

 

 

−2

−1

1

2

x

 

5.6 Exponentialund Hyperbelfunktionen

221

Zwischen Sinus Hyperbolicus und Kosinus Hyperbolicus besteht eine ähnliche Beziehung wie zwischen Sinus und Kosinus:

cosh2 x − sinh2 x = Œex + ex 2 − Œex − ex 2

22

=(ex)2 + 2 ex ex + (ex)2 (ex)2 − 2 ex ex + (ex)2

4

4

=e2 x + 2 + e−2 x e2 x − 2 + e−2 x = 1.

44

Während bei den trigonometrischen Funktionen die Beziehung eine Summe ist, haben wir hier bei den hyperbolischen Funktionen eine Di erenz.

Satz 5.22 (Gleichung zwischen Sinus Hyperbolicus und Kosinus Hyperbolicus)

Es gilt folgende Gleichung:

cosh2 x − sinh2 x = 1.

Sinus Hyperbolicus und Kosinus Hyperbolicus haben noch weitere Eigenschaften, die eine gewisse Ähnlichkeit zu Sinus und Kosinus aufweisen. Dazu zählen Additionstheoreme für sinh (x ± y) und cosh (x ± y), sowie Formeln für das doppelte Argument sinh (2 x) und cosh (2 x). Details dazu findet man bei [Bartsch].

Definition 5.51 (Tangens Hyperbolicus)

Die Funktion Tangens Hyperbolicus ist definiert durch

 

sinh x

 

 

x

 

x

tanh x

 

 

e

ex

.

 

x

cosh x

=

e

e

=

 

 

 

+

In Abschnitt 11.1.4 werden wir sehen, dass sich auch die nicht hyperbolischen Sinusund Kosinusfunktionen über die e-Funktionen darstellen lassen. Dazu benötigt man allerdings die komplexe e-Funktion. Nur der Vollständigkeit halber erwähnen wir noch den Kotangens Hyperbolicus. Dieser ist, ganz analog zum Kotangens, der Kehrwert des Tangens Hyperbolicus.

Definition 5.52 (Kotangens Hyperbolicus)

Die Funktion Kotangens Hyperbolicus ist definiert durch

 

cosh x

 

 

x

 

x

coth x

 

 

e

ex

.

sinh x

x

=

e

+ e

 

 

=

 

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