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Koch_Mathematik fur das Ingenieurstudium.pdf
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2.5 Anwendungen

69

Bei der Berechnung auf einem Standardcomputer ändern sich die Werte nach ungefähr 65 Iterationsschritten kaum noch und wir erhalten die Näherungslösung

x˜

(

65

)

0, x˜

(

65

)

 

1, x˜

(

65

)

 

2.

 

1

 

 

2

 

 

 

3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

-Verfahren aus Beispiel 2.17 benötigt das Gauß-Seidel-Verfahren also

Im Vergleichzum Jacobi

 

 

 

 

Ì

deutlich weniger Iterationsschritte.

 

 

2.5 Anwendungen

Lässt sich ein Problem aus der Praxis in Form eines linearen Gleichungssystems formulieren, dann gelingt es in der Regel das Problem zu lösen. Selbst wenn die Anzahl der Gleichungen und Unbekannten sehr groß ist, existieren geeignete Verfahren, um das Problem zu lösen.

2.5.1 Produktion

Viele Produkte für den industriellen oder privaten Einsatz sind heutzutage aus mehreren Komponenten zusammengesetzt. Beispielsweise besteht Stahl aus einer Mischung von Rohmetallen, Müsli ist aus verschiedenen Bestandteilen zusammengesetzt und ein Schraubensortiment enthält Schrauben unterschiedlicher Größen. Beim Mischungsverhältnis der einzelnen Bestandteile spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Stahl etwa muss einerseits gewisse Festigkeiten erfüllen und andererseits materialkostenoptimal sein. Beim Müsli soll die Mischung gesund und geschmackvoll sein, aber auch nicht zu viele teure Zutaten enthalten. Ein Schraubensortiment soll eine bestimmte Gesamtanzahl von Schrauben enthalten, ein bestimmtes Gewicht haben und möglichst preisgünstig sein.

Beispiel 2.19 (Produktoptimierung)

Es soll ein Sortiment mit drei Schraubengrößen zusammengestellt werden. Eine Schraube der jeweiligen Größe wiegt 5 g, 10 g und 20 g. Das Sortiment soll 1000 g wiegen und aus 100 Teilen bestehen. Wir gehen zunächst der Frage nach, wie viele Schrauben der drei Größen das Sortiment unter den gegebenen Bedingungen enthält. Dazu bezeichnen wir die Anzahl der Schrauben in den drei Größen mit x1, x2 und x3 und formulieren die Angaben in einem Gleichungssystem:

 

x1

+

 

x2

 

+

x3

=

 

100

 

 

 

 

 

5 x1

10 x2

 

20 x3

1000

 

 

 

 

Addieren wir das+

 

5 -fache+

der ersten= Gleichung zur zweiten, so erhalten wir

 

 

 

x1

 

 

x

 

 

x3

 

 

 

100

 

 

 

 

 

+

(− )2

 

+

=

 

 

 

 

 

 

 

 

5 x2

 

15 x3

 

500

 

 

 

 

Die letzte

Stufe in diesem Gleichungssystem hat die Breite 2. Wir können also x3 t beliebig,

 

+

 

 

 

+

 

=

0

 

100

 

nicht eindeutige

aber natürlich nur ganzzahlig zwischen

und

, wählen. Daraus folgt die

 

 

=

 

Lösung x3

=

t, x2

=

100

3t und x1

=

2t. Fordert man nun zusätzlich, dass die geringste Anzahl

von

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schrauben möglichst groß ist, also von allen Schraubengrößen möglichst viele im Sortiment

sind, so folgt die eindeutige Lösung x1 = 50, x2 = 25 und x3 = 25.

 

Ì

70

2 Lineare Gleichungssysteme

2.5.2 Netzwerkanalyse in der Elektrotechnik

Die Netzwerkanalyse in der Elektrotechnik dient zur Untersuchung elektrischer Schaltkreise. Mithilfe des Maschenstromverfahrens kann man die Zweigströme eines Netzwerkes bestimmen. Dabei wird ausgenutzt, dass sich ebene elektrische Netzwerke aus linearen Bauelementen durch lineare Gleichungssysteme beschreiben lassen.

Wir betrachten hier ausschließlich Schaltungen mit Gleichstrom und Gleichspannung. Ströme und Spannungen sind also zeitlich konstant. Der Zusammenhang zwischen Strom und Spannung ist durch das Ohmsche Gesetz beschrieben. Die Aufteilung in Teilströme und Teilspannungen wird durch die Kirchho schen Gesetze formuliert. Zur Lösung werden alle Knotengleichungen und Maschengleichungen aufgestellt. Damit sich eine eindeutige Lösung ergibt, müssen diese unabhängig voneinander sein. Die Gleichungen werden anschließend derart umgeformt, dass auf der linken Seite alle Stromterme und Widerstandsterme und auf der rechten Seite alle Spannungsterme stehen. Das Ergebnis ist ein lineares Gleichungssystem. Ausführliche Informationen zu den elektrotechnischen Hintergründen findet man beispielsweise bei [Küpfmüller].

Beispiel 2.20 (Netzwerkanalyse)

Wir betrachten das abgebildete Netzwerk. Für die Teilströme gilt nach der Knotenregel

I1 I2 + I3 = 0,

und für die beiden Maschen ergeben sich nach der Maschenregel die Gleichungen

I1R1

I1R2

I2R3

=

UQ1

 

+ I2R3

+ I3R4

UQ2

 

 

+

=

 

Daraus ergibt sich das lineare Gleichungssystem

(

 

+

 

)

I1

I2

+

I3

=

0

R1

R2

I1

R3 I2

R4 I3

UQ1

 

 

 

+

R3 I2

+

=

UQ2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

=

 

Beispielsweise erhalten wir für die konkreten Werte

R2

I1

I3

R1

R3

R4

U1

I2

U2

R1

60 Ω,

R

=

100 Ω, R

=

80 Ω, R

4 =

200 Ω,

 

UQ

10 V, UQ

 

=

16 V

das Rechenschema=

2

 

3

 

 

 

 

1 =

 

 

 

2

 

1

1

 

1

 

0

Ô

1

1

1

 

 

0

 

 

 

 

 

 

 

 

 

160

 

 

0

 

10

0

 

200

 

 

16

 

 

 

80

 

 

 

 

80

 

 

 

 

 

0

80

200

 

16

0

 

0

760

 

 

38

 

 

 

mit der Lösung I1 = 0.025 A, I2 = 0.075 A und I3 = 0.05 A für die Teilströme.

 

 

Ì

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