Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
Koch_Mathematik fur das Ingenieurstudium.pdf
Скачиваний:
115
Добавлен:
21.02.2016
Размер:
17.74 Mб
Скачать

5.7 Umkehrfunktionen

229

Beispiel 5.73 (Arkustangens)

Die Nullstellen der Funktion f(x) = sin2 x − 3 cos2 x lassen sich durch den Tangens ermitteln:

 

 

 

 

 

sin2 x

 

 

 

 

 

 

 

 

sin2 x = 3 cos2 x Ô

 

= 3 Ô tan2 x = 3 Ô

tan x = ±3.

 

 

cos2 x

 

 

Alle Lösungen ergeben sich wegen der Periode π zu

+ π k, k Z.

Ì

x = arctan Š3• + π k = 3

 

+ π k,

x = arctan Š−3• + π k = − 3

 

 

 

π

 

 

 

 

 

 

π

 

 

 

 

Schließlich fassen wir nun noch die Eigenschaften des Arkuskotangens zusammen. Er spielt in den Anwendungen eine weniger wichtige Rolle.

Eigenschaften des Arkuskotangens

LDefinitionsbereich: D = R

LWertebereich: W = (0, π)

LSymmetrie: zum Punkt ‰0, π2 Ž

LMonotonie: streng monoton fallend

 

 

y

cot x

 

 

 

 

π

 

 

 

 

π

 

 

 

 

 

2

arccot x

 

 

 

 

 

−π

π

π

π

x

2

2

 

 

 

π2

 

 

 

 

 

−π

 

 

 

Beispiel 5.74 (Werte des Arkuskotangens)

 

 

 

 

π

 

π

 

 

 

 

 

a)

Es ist arccot Š3• =

, denn cot ‹

• =

3.

 

6

6

Ì

b)

Es ist arccot (−200) ≈ π, denn der Kotangens strebt gegen −∞ für x gegen π.

Wir fassen nun die wichtigsten Werte der Arkusfunktionen in einer Tabelle zusammen.

Spezielle Werte der Arkusfunktionen

 

 

2

 

 

 

 

 

 

 

 

3

 

x

0

1

2

 

3

 

1

 

x

0

1

 

1

 

3

 

2

2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

π

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

arcsin x

0

π

π

 

π

π

 

arctan x

0

π

π

 

 

 

π

6

4

3

 

2

 

6

 

4

3

 

2

 

 

 

 

 

 

 

 

arccos x

π

π

π

 

π

0

 

arccot x

π

π

π

π

0

 

2

3

4

6

 

 

 

 

2

3

 

4

6

 

 

5.7.4 Logarithmusfunktionen

Die Umkehrfunktionen der Exponentialfunktionen werden als Logarithmusfunktionen bezeichnet. In ähnlicher Weise wie Wachstumsprozesse durch Exponentialfunktionen beschrieben werden, lassen sich unsere Sinneswahrnehmungen durch Logarithmusfunktio-

230

5 Funktionen

nen beschreiben. Beispielsweise empfindet unser Auge ein objektiv doppelt so helles Licht subjektiv nicht als doppelt so hell. Ein ähnliches Phänomen zeigt sich auch bei der Wahrnehmung von Schall. Viele subjektive Sinneswahrnehmungen verlaufen nicht proportional zu den objektiven Größen, sondern entsprechend einer Logarithmusfunktion.

Die Exponentialfunktionen sind für a > 1 streng monoton wachsend und für 0 < a < 1 streng monoton fallend auf ganz R. Deshalb gibt es zu jeder Exponentialfunktion eine Umkehrfunktion.

Definition 5.58 (Logarithmusfunktion)

Die Umkehrfunktion der Exponentialfunktion zur Basis a bezeichnet man als Logarithmusfunktion zur Basis a:

f(x) = ax f−1(x) = loga x.

Die Logarithmusfunktion zur Basis e bezeichnet man als natürliche Logarithmusfunktion:

f(x) = ex f−1(x) = ln x.

Beispiel 5.75 (Werte des Logarithmus)

a)Für den Logarithmus zur Basis 10 gilt log10 100 = 2, denn 102 = 100.

b)Es ist log2 16 = 4, denn 24 = 16.

c)Es ist log10 0.1 = −1, denn 10−1 = 0.1.

d) Für den natürlichen Logarithmus gilt ln

1

= −1, denn e−1 =

1

.

Ì

e

 

 

 

e

 

Aus der Sichtweise der Mathematik genügt es vollkommen, den natürlichen Logarithmus zu betrachten. Wir werden später sehen, dass sich der Logarithmus zu einer beliebigen Basis a durch den natürlichen Logarithmus ausdrücken lässt.

Eigenschaften der natürlichen Logarithmusfunktion

LDefinitionsbereich: D = (0, ∞)

LWertebereich: W = R

LMonotonie: streng monoton wachsend

LAsymptoten: y-Achse für x → 0

LNullstelle: x = 1

 

 

y

ex

 

 

 

 

 

 

 

2

 

ln x

 

 

 

 

 

 

1

 

 

−2

−1

1

2

x

 

 

 

−1

 

 

 

 

−2

 

 

Aus den Exponentialgesetzen in Abschnitt 5.6.1 kann man direkt Rechengesetze für die Logarithmen ableiten.

5.7 Umkehrfunktionen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

231

Aus

der

bekannten Regel ex1 ex2

=

ex1

+

x2 folgt mit den Substitutionen y

1

=

ex1

und

e

x2

die Gleichung

 

 

 

 

 

 

 

y2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

=

 

y1 y2

 

+

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

eln y1 ln y2 .

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dabei haben=wir ln y1

 

x1 und ln y2

 

x2 verwendet. Nun wenden wir auf beiden Seiten

der Gleichung den

natürlichen Logarithmus an und erhalten

 

 

 

 

 

=

 

 

=

 

 

 

 

 

 

 

ln (y1 y2) = ln y1 + ln y2.

Auf dieselbe Art lassen sich auch die weiteren Rechenregeln für Logarithmen beweisen.

Rechenregeln für Logarithmusfunktionen

Logarithmen von Produkten kann man in Summen einzelner Logarithmen zerlegen:

L loga (x1 x2) = loga x1 + loga x2

L ln (x1 x2) = ln x1 + ln x2

Logarithmen von Quotienten kann man in Di erenzen einzelner Logarithmen zerlegen:

L

loga

x1

• = loga x1

− loga x2

L

ln ‹

x1

• = ln x1

− ln x2

x2

x2

Logarithmen von Potenzen kann man in Produkte mit der Hochzahl zerlegen:

L loga xbŽ = b loga x

L ln ‰xbŽ = b ln x

Beispiel 5.76 (Logarithmus)

a)Welche x-Werte erfüllen die Gleichung ex = 2? Die Lösungen dieser Gleichung bestimmen wir mit dem Logarithmus

ex = 2 Ô ln (ex) = ln 2 Ô x = ln 2.

b) Die Lösungen der Gleichungen ln ‰x2 − 1Ž = ln x + 1 ermitteln wir mit der e-Funktion

eln Šx2−1• = eln x+1 Ô x2 − 1 = eln x e1 Ô x2 − 1 = e x.

Die quadratische Gleichung x2 − e x − 1 = 0 hat die beiden Lösungen

x1 =

e +

e2

+

4

=

e

e2

+

4

 

2

, x2

 

2

.

 

Allerdings liegt nur die erste Lösung x1 im Definitionsbereich der Ausgangsgleichung.

Ì

Mithilfe von Funktion und Umkehrfunktion lässt sich die Exponentialfunktion mit Basis a trickreich umschreiben zu

ax = eln(ax) = ex ln a.

Somit ist eine Exponentialfunktion mit beliebiger Basis a durch die e-Funktion darstellbar. Dabei tritt ln a als Faktor im Exponenten auf.

232

5 Funktionen

Zusammenhang von ax und ex

Eine Exponentialfunktion mit Basis a lässt sich als e-Funktion darstellen:

ax = ex ln a.

Beispiel 5.77 (Zusammenhang von 2x und ex)

Die Exponentialfunktion zur Basis 2 lässt sich als e-Funktion darstellen, denn es gilt

2x

=

e(ln 2) x

e0.6931 x.

Ì

 

 

 

 

Wenn wir auf die trickreiche Darstellung x = aloga x den natürlichen Logarithmus anwenden, ergibt sich

ln x = ln aloga x = (loga x) ln a.

Diese Gleichung lösen wir nach loga x auf:

loga x = ln x. ln a

Jede Logarithmusfunktion mit beliebiger Basis a lässt sich somit durch die natürliche Logarithmusfunktion darstellen. Wie bei der Exponentialfunktion tritt dabei ln a als Faktor auf.

Zusammenhang von loga x und ln x

Eine Logarithmusfunktion zur Basis a lässt sich als ln-Funktion darstellen:

loga x = ln x. ln a

Beispiel 5.78 (Zusammenhang von log10 x und ln x)

Der Logarithmus zur Basis 10 lässt sich als natürlicher Logarithmus darstellen, denn es gilt

ln x

≈ 0.4343 ln x.

Ì

log10 x = ln 10

5.7.5 Area-Funktionen

Schließlich erwähnen wir noch die Umkehrfunktionen der hyperbolischen Funktionen. Sie werden Areafunktionen genannt. Für jede der vier hyperbolischen Funktionen gibt es eine zugehörige Umkehrfunktion. Der Sinus Hyperbolicus ist auf seinem gesamten Definitionsbereich umkehrbar. Der Kosinus Hyperbolicus nimmt für x und −x denselben Wert an, ist also nur auf [0, ∞) umkehrbar.

Соседние файлы в предмете [НЕСОРТИРОВАННОЕ]