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Volksfeiertage, Sitten und Bräuche der Ukraine

Feiertage spielen immer eine wichtige Rolle im Leben des ukrainischen Volkes. Zu Zeiten der Sowjetherrschaft waren die traditionellen Feiertage von offizieller Seite verpönt. Sie galten als „nationalistisch“, „patriarchalisch“ und nicht mit dem Gedankengut des Sozialismus vereinbar und wurden verboten. Im Volke aber (besonders in der Westukraine) haben sich die Volkssitten und Gebräuche in ihrer ursprünglicher Form erhalten.

Am 6. Januar feiert man den Heiligen Abend, Swjat-Wetschir, Bagata Kutja. An diesem Abend gehen viele Menschen in die Kirchen und danach feiern sie zu Hause. Dieses Fest wird im Familienkreis gefeiert. Auf den Tisch stellt man zwölf Fastengerichte. Das Essen beginnt mit der Kutja. Am Ende des Abends legt man auf die Schlüssel mit Kutja die Löffel für diejenigen, die heute nicht mehr am Leben sind. Vom ukrainischen Weihnachtsfest Risdwo am 7.Januar bis zum alten Neujahrsfest am 14. Januar werden eine Reihe von Sitten und Bräuchen gepflegt. Dazu gehören Koljadky, eine Zeremonie, bei der die Kinder sowohl am Weihnachtsabend als auch am Neujahrstag von Haus zu Haus ziehen, singen und dafür kleine Gaben erhalten. Es ist ein Wertep, ein folkloristisches Krippenspiel, das mit Lokalkolorit angereichert ist, und Kosa, ein Hasch- und Fangspiel, das den Vorgang des Säens rituell nachahmt. Fast in jeder Wohnung liegen unter dem Weihnachtsbaum die Geschenke.

Das Melankafest, Schtschedra Kutja (am 13. Januar) und das Wassylfest (am 14. Januar) werden von einem zeremonieartigen Umzug in Kostümen sowie Spiel und Gesang begleitet.

Das Dreikönigsfest Wodochreschtsche begeht man am 19.Januar. Es wird auch Jordan und Wodoswjattja genannt. Dieses Fest ist mit der Taufe von Christus im Jordan verbunden.

Im Februar oder März wird Masljanyzja, die Fastnachtswoche, begangen. Es ist die Zeit des lustigen Zeitvertreibens und des Abschiednehmens vom Winter, ähnlich Karneval.

Das bedeutendste Fest des Jahres ist Ostern, Welykden, Pascha. Das Wort „Pascha“ bedeutet den Übergang des Christus zum Tode, und vom Tode zur Auferstehung. Das Osterfest wird von vielen rituellen Handlungen wie Tänzen, dem Backen von Osterkuchen und dem Bemalen von Ostereiern begleitet. Dieses Fest hat kein fixiertes Datum. Auf den 40. Tag nach Ostern fällt das Pfingsten.

Das Pfingsten, das Fest der Dreieinigkeit, Trijzja geht zurück auf Naturkulte und ihre Magie, die zur Beschwörung der nächsten Ernte dienen soll. Es ist der grüne Sonntag. Die Zimmer werden mit Sträußen grüner Baumzweige geschmückt. Hier stehen auch Minze- und Pfefferkrautsträuße.

Am 4. Dezember wird Wwedennja, Wydennja (Maria-Tempeleinführung) gefeiert. An diesem Tag wird versucht, den Charakter des bevorstehenden Winters mit Hilfe der alten Bauernregeln vorauszusagen.

Texterläuterungen

verpönen – забороняти, засуджувати

das Fastengericht – пісна страва

Kosa, ein Hasch- und Fangspiel – тут: жартівлива гра, в якій брали участь переодягнені хлопці

das Мelankafest – свято Меланки (Меланії). Щедрий вечір

die Fasthachtswoche – Заговини (останній тиждень, що передує Великому посту)

die Minze- und Pfefferkrautsträuße – букети з м’яти і чебрецю

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