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Hauslektüre Osterbräuche

Ostern ist jedoch in vielen Ländern gleichbedeutend mit Festlichkeit, Freude und Fröhlichkeit.

In den vereinigten Staaten und in Deutschland gehen die Kinder voller Aufregung ins Bett und hoffen, einen Blick vom Osterhasen zu erhaschen. Am nächsten Morgen machen sie sich auf die Suche nach den buntgefärbten Eiern, die der geheimnisvolle Hase ihrer Meinung nach gebracht hat. Populär ist in den Vereinigten Staaten auch das berühmte Eierrollen vor dem Weißen Haus am Ostermontag. Tausende von Kindern lassen Eier den Rasen hinunterrollen, der den Sitz des Präsidenten schmückt. Das Rollen symbolisiert vermutlich das Wegrollen des Steines vom Grab Christi. Den Kindern ist das wohl kaum bewußt; alles, was sie wissen, ist, dass Eierrollen großen Spaß macht.

In Australien macht man verlobte Paare glauben, fließendes Wasser sei zur Osterzeit besonders gesegnet. Daher bewahren die Paare solches Wasser bis zum Hochzeitstag auf. Bevor sie zur Kirche gehen, besprengen sie sich gegenseitig damit. Sie hoffen, dass dies ihrer Ehe Glück bringt.

Wenn auf den Philippinen am Ostermorgen die Kirchenglocken läuten, fassen die Eltern ihre kleinen Kinder beim Kopf und heben sie hoch. Sie glauben, dadurch würden diese größer werden.

Schon in aller Frühe beginnt die Familie den Feiertag zu begehen, indem sie vor Tagesanbruch aufsteht, um die aufgehende Sonne mit Ehrfurcht zu begrüßen. Die Kinder tragen die besten neuen Kleider einschließlich einer neuen Haube. Zu der Feier gehören die Darstellungen von Hasen, Körbe mit buntbemalten Eiern und kreuzverziertes Gebäck. Es muß Ostern sein.

Der Fuchs machte dem Osterhasen Konkurrenz: Doch bis zu den uns heute bekannten Osterbräuchen war es noch ein weiter Weg. Bunte Ostereier wurden im deutschen Raum erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Der Osterhase machte gar erst im 17. Jahrhundert von sich reden. Vorher hatte das fruchtbare Tier allerlei Konkurrenten, die ihm sein „Amt“ streitig machen wollten: auch Hahn, Storch, Fuchs und Kuckuck waren als Eierlieferanten im Gespräch.

Das Osterfest ist randvoll mit Bräuchen und Gepflogenheiten, auch wenn vieles heute in Vergessenheit geraten ist oder nicht mehr beachtet wird. Ostergebäcke kennt man kaum noch. Wie zum Weihnachtsfest der in seiner Form an ein Wickelkind erinnernde Stollen, so gehörte zum Osterfest fladenförmiges Backwerk. Eigelbes Weizenbrot oder auch Kuchen wurden als flaches, mehr dünnes und ausgebreitetes voluminöses Rundgebäck hergestellt. Der Osterfladen geht auf das ungesäuerte Fladenbrot zurück, das beim Passahmahl verzehrt wurde.

Das Brot und das Lamm wurden dann auf Christus bezogen. In einigen Ländern hat sich als Gebildebrot noch das Osterlamm erhalten, aber immer stärker ist an seine Stelle der Kuchen- oder Schokoladen-Osterhase getreten.

Der Brauch der Ostereier hat eine sehr lange und wechselvolle Geschichte. Ursprünglich ist die Betrachtung des Eies als eines Sinnbildes der Schöpfung. Dass aus einem Ei alles Leben entstanden ist, wird in sehr alten Schöpfungsmythen erzählt. Schon in der vorchristlichen Welt symbolisierte das mit bunten Ringen geschmückte Ei die Welt im Morgenrot, die Schöpfung des Himmels und der Erde.

Der fröhliche Brauch des Versteckens und Suchens der Ostereier kam nach der Reformation auf, als die „Ostermärlein“, die lustigen Predigtgeschichten am Ostertag, aus der Kirche verbannt wurden und hier das laute Lachen verstummte. Nun begann das „Spiel des Osterwunders“, dass in der aufblühenden Natur etwas ganz unnatürlich Schönes versteckt wird. Das Suchen der Ostereier ist für die Kinder die Hauptsache am Osterfest. Ostern ist ein fröhliches Fest, das kann gar nicht deutlich genug zum Ausdruck kommen, und Ostereier und andere Geschenke sollen ein Ausdruck dieser österlichen Freude sein. Jahrhunderte hindurch gab es Wettspiele mit Ostereiern. Im allgemeinen sind diese Nachbarschafts-Lustbarkeiten in den letzten Generationen ausgestorben. Am stärksten gehalten hat sich in manchen Gebieten der Brauch, dass Kinder an den Ostertagen von Haus zu Haus ziehen und um Ostereier bitten. Im gleichen Maße, wie die nachbarlichen Spiele mit Ostereiern zurückgegangen sind, haben sich häusliche Spielereien mit Ostereiern entwickelt. Auf bunten Pappkragen werden Eier gestellt. Diese bekommen lustige Gesichter gemalt und ein Papierhütchen.

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