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IV. Text 2

Lesen Sie den Text 2!

Der Energiebedarf der EU wird aktuell zur Hälfte durch Importe gedeckt und bis 2030 wird der Importanteil auf 70% steigen. Bei Erdöl wird der Importanteil im Jahr 2030 90% erreichen. Bei Erdgas dürften sich die EU-Importe verdoppeln, denn es geht nicht nur die EU-interne Produktion zurück, sondern gleichzeitig wächst der Marktanteil von Erdgas. Derzeit werden 54% des Gasbedarfs eingeführt; bis 2030 dürfte die Importabhängigkeit auf 80% ansteigen. Ebenfalls ansteigen wird die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten. Für Deutschland wird die Bedeutung Russlands weiter zunehmen. Von dort kommen bereits jetzt 37% des deutschen Erdgasaufkommens und 40% der gesamten EU-Gaseinfuhren.

Im Mittelpunkt der Energieaußenpolitik steht die Sicherung und Diversifizierung der Bezugsquellen, insbesondere von Gas. Die wachsende Bedeutung von Erdgas im internationalen Energiemix ist darauf zurückzuführen, dass in vielen Ländern Kraftwerke von Kohle oder Öl auf Gas umgestellt werden, weil bei dessen Verbrennung weniger Schadstoffe entstehen. Da Erdgas überwiegend durch Pipelines transportiert wird, sind die gegenseitigen Abhängigkeiten von Abnehmern und Herstellern und damit die politische Krisenanfälligkeit bei diesem Energieträger am größten.

Als Ausgangsdokument für eine gemeinsame EU-Energiepolitik gilt im Moment das Grünbuch der Europäischen Kommission vom 8. März 2006, in dem erstmals „Eine europäische Strategie für nachhaltige, wettbewerbsfähige und sichere Energie“ vorgeschlagen wird. Die drei zentralen Ziele europäischer Energiepolitik sind die Förderung der Nachhaltigkeit, die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit und die Erhöhung der Versorgungssicherheit. Öl und Gas werden auch zukünftig aus Russland, Zentralasien, aus Nahost und dem Mittelmeerraum stammen und ihre Transportroute durch Länder in der Nachbarschaft der EU nehmen. Aus diesem Grund sollte langfristigen Kooperationen im pan-europäischen Raum noch größere Bedeutung zugemessen werden.

Russland hat eine Schlüsselrolle in der Sicherung der Energieversorgung Europas inne, darum sollte die EU ihre Partnerschaft und den Dialog mit Russland intensivieren und effizienter gestalten. Hierzu gehört vor allem das weitere Dringen der EU auf die noch ausstehende Ratifizierung des Energiechartavertrags und dessen Transitprotokolle durch Russland. Die Liberalisierung des russischen Energiemarktes ist von vorrangiger Bedeutung für die EU, da dadurch der Zugang für Akteure aus der EU möglich würde. Die EU sollte sich für die wechselseitige Integration und Öffnung der Energiemärkte einsetzen.

Die Herausforderungen für Deutschland und Europa sind dabei u.a.:

  • Sicherung und Diversifizierung der Bezugsquellen

  • Ausbau des Dialogs mit den Liefer-, Transitländern und den großen Verbraucherländern, vor allem den neuen Industriestaaten

  • Eintreten für die Einhaltung der internationalen Umwelt- und Klimaschutzabkkommen

  • Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien

  • Förderung des wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Know-how-Transfers deutscher Unternehmen und Forschungseinrichungen in Partnerländern