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II. Text 1

Der Klimawandel kommt!

Seit Ende des 20. Jahrhunderts sind die Begriffe Globale Erwärmung und Klimawandel in aller Munde. Der Klimawandel ist das wohl größte Problem im 21. Jahrhundert. Doch was bedeuten diese Begriffe? Welche Auswirkungen hat das Klima auf unser Leben? Was sind Ursachen des Phänomens Klimawandel? Wie kann man es aufhalten?

Zuerst müssen die beiden Begriffe Globale Erwärmung und Klimawandel differenziert werden. Die Bezeichnung globale Erwärmung wurde im Verlauf der 1980er und 1990er Jahre geprägt und wird oft gleichbedeutend mit dem allgemeineren Begriff Klimawandel verwendet. Während Klimawandel die natürliche Veränderung des Klimas auf der Erde über einen längeren Zeitraum beschreibt und damit die bisherige Klimageschichte umfasst, bezieht sich die globale Erwärmung auf die gegenwärtige anthropogene, das heißt durch Menschen verursachte Klimaveränderung. Als globale Erwärmung bezeichnet man den während der vergangenen Jahrzehnte beobachteten allmählichen Anstieg der Durchschnittstemperatur auf der Erde, der erdnahen Atmosphäre und der Meere sowie die erwartete weitere Erwärmung in der Zukunft.

Klima ist nicht gleich Wetter. Das Wetter beschreibt kurzfristig das Geschehen in der untersten Luftschicht (Troposphäre). Das Klima beschreibt einen durchschnittlichen Zustand der Troposphäre über einen größeren Zeitraum. Die Klimageschichte der Erde beschreibt den Ablauf von Wetter- und Klimageschehnissen in der Vergangenheit. Je nach Betrachtungszeitraum geht es um wenige Jahrzehnte oder um mehrere Jahrmilliarden. Die Wissenschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Klimageschichte zu erforschen, ist die Paläoklimatologie.

Genaue und als relativ zuverlässig geltende Messdaten sind nur aus der jüngsten Vergangenheit der letzten etwa 150 Jahre verfügbar. Informationen über das Klima der Erde vor diesem Zeitpunkt müssen generell als wesentlich unsicherer eingestuft werden. Informationen, die weiter als etwa 10.000  Jahre in die Vergangenheit reichen, sind teilweise nur Theorien.

Die hauptsächliche Ursache globaler Erwärmung liegt nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Verständnis sehr wahrscheinlich in der Verstärkung des Treibhauseffektes. Dieser entsteht durch Änderung der Atmosphärenzusammensetzung. Durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe (d.h. Erdöl, Erdgas und Kohle) und durch die weltumfassende Entwaldung wird Kohlendioxid (CO2) in der Luft angereichert. Landnutzungsveränderungen wie Land- und Viehwirtschaft sind eine zusätzliche Ursache, besonders durch den auf sie zurückgehenden Ausstoß weiterer bedeutender Treibhausgase wie Methan.

Zu den Folgen des Klimawandels

Die Folgen der Klimaerwärmung sind verheerend. Durch die globale Erwärmung kommt es immer häufiger zu Wetterextremen, wetterbedingten Naturkatastrophen in den letzten Jahren und Klimaanomalien mit entsprechend erhöhten Schadensfolgen: zu Dürren, die Länder verwüsten, zu Wirbelstürmen und Überschwemmungen. Mit der Erwärmung der Erde steigen dramatisch auch die Folgen aus der Zerstörung der Ozonschicht. Diese werden jetzt schon deutlich sichtbar, mit dem Schmelzen der Gletscher auf den Bergen, dem milden Winter, der Hitze im Sommer. Pflanzen gedeihen früher, das Wetter wird katastrophaler, Überflutungen werden häufiger durch starke Niederschläge, Hurrikans der Stärke 4 sind keine Seltenheit mehr und bilden sich zu Killerstürmen. Außer den Wetterkatastrophen gibt es noch andere bedrohliche Auswirkungen. Weitreichende katastrophale Folgen sind z.B. Artenschwund, Versiegen des Golfstroms, der immer geringere Schneefall, starker Anstieg des Meeresspiegels durch Abschmelzen der Grönland-Gletscher. Dieser stellt eine direkte Bedrohung der Menschen dar, insbesondere der Bewohner küstennaher Regionen. Weite Teile von Regionen, die höchstens 7 m über dem Meeresspiegel liegen (z.B. Bangladesch, Indien, Norddeutschland, Niederlande, Florida, Louisiana) könnten dauerhaft überschwemmt werden.

Viele Tierarten werden die Klimaerwärmung nicht überleben. Korallenriffe z.B., die nach den Regenwäldern artenreichsten Ökosysteme, sind z.T. schon durch die Erwärmung des Wassers abgestorben. Manche Arten werden sich dagegen besser entfalten und ausbreiten können, z.B. tauchen in Südeuropa Insekten auf, die bisher nur aus Afrika bekannt sind. Dies kann zur Verbreitung tropischer Krankheiten nach Norden führen.

Das Klima kann sich regional erheblich verändern, so dass in manchen Regionen Probleme bei der Wasser- und Nahrungsversorgung drohen, während andernorts z.B. der Niederschlag oder die Sonneneinstrahlung zunimmt, was zu günstigeren Wachstumsbedingungen führen kann. Fraglich ist allerdings, ob sich die Landwirtschaft regional und global schnell genug auf den Klimawandel einstellen kann. Welche Regionen eher Verlierer oder Gewinner des Klimawandels sein werden, versuchen die Klimaforscher mittels Klimasimulationen zu ergründen, deren Ergebnisse aber noch relativ weit streuen.

Die Trinkwasserversorgung von 50 Millionen Menschen wäre bedroht. Der Süden von Afrika und viele Mittelmeerregionen hätten bis zu 30 Prozent weniger Wasser zur Verfügung. Der Regenwald würde binnen kurzer Zeit zu einer Stepplandschaft werden. Dadurch würde so viel CO2 in die Erdatmosphäre freigesetzt, wie im gesamten 20. Jahrhundert durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen. 15 bis 40% aller Lebewesen auf der Erde drohen auszusterben.

Zwischen den 1940er und 1970er Jahren kühlte sich die Erde kurioserweise ab, so dass in den verunsicherten Medien über die so genannte Globale Abkühlung berichtet wurde. Bereits damals wurde in der Wissenschaft hingegen die Meinung vertreten, dass für die Abkühlung die stark gestiegene Luftverschmutzung und die damit verbundene Globale Verdunkelung verantwortlich seien.

Zu den Ursachen für den Klimawandel

Als Hauptverursacher des Klimawandels trifft den Menschen die größte Schuld. Schuld sind die enormen Kohlendioxid (CO2)- und Methan-Emissionen seit der Industriellen Revolution, die zu dem Treibhauseffekt führen.  Seit 1950 hat der Kohlendioxidgehalt in der Luft 35% erreicht. Mit im Schnitt 12 Tonnen CO2 pro Kopf im Jahr liegen die Kontinenten Europa, Amerika und Australien weit über dem Wert, der es möglich machen würde, den Klimawandel zu stoppen.

Neben Treibhausgasen tragen andere, weniger bedeutende Faktoren zur globalen Erwärmung bei. Dabei ist besonders der Beitrag erhöhter Sonnenaktivität zu erwähnen. Die Sonne befindet sich nach Einschätzungen von Fachleuten seit 70 Jahren in einem Aktivitätsmaximum. Die direkt aus dem Orbit gemessenen Veränderungen der Sonnenaktivität sind aber für sich allein zu geringfügig, um die Ursache für die sich beschleunigende Erwärmung der letzten Jahrzehnte gewesen zu sein.

Ausserdem spielen im Klimasystem die so genannten Aerosole in der Atmosphäre eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Die sorgen in der untersten Atmosphärenschicht, der Troposphäre für einen Temperaturanstieg, da sie das Sonnenlicht absorbieren und anschließend Wärmestrahlung abgeben. Welche Effekte sie genau auf das Klima haben, kann gegenwärtig nur mit recht großen Unsicherheiten beschrieben werden.

Zum Klimaschutz 

Kaum ein Thema ist derzeit so aktuell und wichtig wie der Klimaschutz und die damit verbundenen Maßnahmen. Zur Verminderung von Treibhausgasemissionen und zur wirksamen Reduktion des Treibhauseffektes existiert eine Vielzahl von politischen und technischen Optionen auf globaler, regionaler und lokaler Ebene, die mit heutigen Mitteln einen effektiven Klimaschutz realisieren lassen. Die dafür wichtigen und erprobten Technologien und Maßnahmen (Energieeffizienz, Energiesparen, Erneuerbare Energien) stehen bereits zur Verfügung, es fehlt aber die notwendige Ausweitung und ihr breiter Einsatz, was mit einem Aufwand von nur maximal 0,12 % des weltweiten BIP pro Jahr machbar wäre. Auf Wunsch einiger Kohle- bzw. Atom-Länder (USA, China, Australien) wird die Atomenergie ebenfalls als Möglichkeit zur Treibhausgas-Reduktion genannt.

Global stellen die 1992 in New York verabschiedete und im gleichen Jahr auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de Janeiro von den meisten Staaten unterschriebene Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der UN und das daran angeschlossene Kyoto-Protokoll die einzig völkerrechtlich verbindlichen Regelungen zum Klimaschutz dar. Mit der Rahmenkonvention geht als neu entstandenes Prinzip der Staatengemeinschaft einher, dass auf eine massive Bedrohung der globalen Umwelt reagiert werden soll. Die derzeit 189 Vertragsstaaten der Rahmenkonvention treffen sich jährlich auf der UN-Klimakonferenz. Auf der Rio-Konferenz wurde auch die Agenda 21 verabschiedet, die seitdem Grundlage für viele lokale Schutzmaßnahmen ist.