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УМК-Язык политики.doc
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VI. Aufgabe zur selbständigen Arbeit.

Gestalten Sie eine Diskussion zum Thema „Organisierte Kriminalität weltweit“ Nehmen Sie unter die Lupe verschiedene Regionen. Versuchen Sie die Gründe, die Vorgeschichte, den heutigen Zustand und mögliche Lösungsmittel aufzudecken. Berufen Sie sich auf verschiedene Informationsquellen.

VII. Aufgaben zum Hörverstehen.

I.

  1. Hören Sie sich Texte zum Thema „Arbeitslosigkeit und soziale Probleme“ an.

  2. Geben Sie den Inhalt der Texte wieder. Gebrauchen Sie dabei den Wortschatz der Lektion 6 und der Texte der Lektion.

  3. Sprechen Sie über den heutigen Zustand des Arbeitsmarktes in den Industrieländern.

  4. Welche Mittel bei der Bekämpfung der sozialen Missstände finden Sie besonders wirksam?

II.

  1. Sehen Sie sich das aktuelle Videomaterial zu den Themen „Arbeitslosigkeit“, und „ Akute soziale Probleme“ an.

  2. Sprechen Sie über die zu treffenden Mittel zur Bewältigung dieser Probleme. Was sagen die Experten auf diesem Gebiet voraus?

VIII. Texte zum Diskutieren und Kommentieren

Text 1

Ein Leben ohne Hoffnung auf sozialen Aufstieg

Sie sind häufig arbeitslos, haben kaum finanzielle Rücklagen, fühlen sich von der Gesellschaft im Stich gelassen. Doch diese Unterschicht ist kein neues Phänomen. Langsam begreift die Politik ihr Versagen.

Für sie ist jeder Tag gleich, denn sie arbeiten nicht. Sie schlafen lange und sehen viel fern. Für sie sind die Nachmittags-Streitshows bei RTL & Co gemacht. Sie ernähren sich von fettigem Junkfood, sie bewegen sich nicht, sie sind blass und dick. Ihre Kinder heißen Denise oder Sidney und spielen den ganzen Tag mit dem Gameboy, sie besuchen die Hauptschule, wenn sie denn überhaupt zur Schule gehen. Sie sind die neue Unterschicht.

Es gibt viel zu viele Menschen in Deutschland, die keinerlei Hoffnung mehr haben, den Aufstieg zu schaffen. Sie finden sich mit ihrer Situation ab. Sie haben sich materiell oft arrangiert und ebenso kulturell. Die Familienministerin kündigt ein Frühwarnsystem zur Unterstützung vernachlässigter Kinder an.

Diese politische Diskussion wird durch eine Studie Friedrich-Ebert-Stiftung bestätigt. Zur neuen Unterschicht zählen laut der Studie "Gesellschaft im Reformprozess" 20 Prozent der Ost- und vier Prozent der Westdeutschen. Zwei Drittel davon hätten ihren Job bereits verloren, die Übrigen empfinden ihren Arbeitsplatz "häufig als nicht sicher". Die Unterschicht leidet unter "größter finanzieller Unsicherheit: sehr niedriges monatliches Haushaltseinkommen, kaum finanzielle Rücklagen, wenig familiärer Rückhalt". Selbst in den eigenen Wänden hätten sie "kaum das Gefühl, ihr Leben weitgehend selbst bestimmen zu können".

"Die Politiker haben zu lange über die Langzeitarbeitslosigkeit hinweg geguckt und - durchaus guten Willens - gesagt: Wir helfen den Leuten finanziell", betont der Berliner Volkswirtschaftsprofessor Gert G. Wagner. " Das war aber ein großer Fehler."

Mittlerweile lässt sich das Problem nicht mehr übersehen. Mehr als sieben Millionen Menschen leben in Deutschland von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, davon rund zwei Millionen Kinder. In westdeutschen Großstädten bekommt schon jeder Zehnte die niedrigste Sozialhilfe. Hinzu kommen weitere Millionen, die zwar arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie als arm gelten. Wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens verdient - 2003 waren dies 930 Euro im Westen und 605 Euro im Osten - gilt als arm. Nach dem Zweiten Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung fielen 13,5 Prozent der Bevölkerung unter diese Definition. Im Vorjahr waren es erst 12,7 Prozent, vor 4 Jahren nur 12,1 Prozent. Hauptgrund für den Anstieg: Die wachsende Langzeitarbeitslosigkeit. "Langzeitarbeitslosigkeit gab es in unserer Kindheit auch schon, aber da war der Anteil sehr, sehr klein", sagt Wagner. Doch inzwischen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen dramatisch gestiegen. Wagner: "Das ganze Problem wird sichtbarer. Es sind einfach mehr."

Es gibt nicht nur mehr Arme als früher, sie fallen auch mehr auf. Dafür sorgt die moderne Mediengesellschaft. Reporter präsentieren "das wahre Elend" und "die neue Unterschicht" in Sozialwohnungen, Bingo-Hallen und Sonnenstudios. Die Zuschauer, die noch einen Arbeitsplatz haben, wissen: In diesen Zeiten kann ich nach einem Jahr Arbeitslosigkeit auch dort landen, ganz unten. Wenn selbst florierende Weltkonzerne wie Siemens und Allianz ihre Mitarbeiter entlassen, dann gibt es keine Arbeitsplatzsicherheit mehr.

Aber jeder dritte Arme lässt die Armut nach einem Jahr hinter sich, zwei Drittel nach zwei Jahren. "Für den Ausstieg aus der Armut spielt das Erwerbseinkommen eine maßgebliche Rolle", heißt es im Armutsbericht der Regierung. "Insbesondere gut qualifizierte, allein erziehende Mütter kommen schnell wieder aus der Sozialhilfe heraus", sagt Wagner. "Unqualifizierte haben es dagegen extrem schwer".

Und vielleicht wollen sie auch gar nicht mehr heraus. Vielleicht lohnt es sich für sie überhaupt nicht. Zumal, wenn sie nebenher schwarzarbeiten, was in keiner amtlichen Statistik erfasst werden kann.

Viele sind faktisch nicht mehr arbeitsfähig." Mit Geld könne man das nicht heilen. Für sie müsse der Staat Arbeitsplätze auf einem "dritten Arbeitsmarkt" schaffen. Das wäre auch die beste Methode, den Kindern zu helfen: Denn dann haben sie arbeitende Eltern zum Vorbild.

(Die Welt)

Text 2