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Picasso in Barcelona

Alle Glieder der Familie von Pablo Picasso, die Eltern Jose Ruiz Blanco und Maria Picasso Lopez und die Schwester Lola, werden in Malaga geboren, wo der Vater als Lehrer an der Kunstakademie von San Telmo, als Konservator des Stadtmuseums und als Maler arbeitete. Im Jahre 1895 reiste er an, um von seiner neuen Aufgabe als ordentlicher Professor für „Figurenzeichnen" an der Kunstakademie der Llotja in Barcelona Besitz zu ergreifen. Als Pablo Picasso nach Barcelona kommt, ist er fast 14 Jahre alt, ein Jugendlicher, der aufgrund seiner Erziehung und seiner familiären Umstände in einer Atmosphäre der offiziellen Kunst lebt. Einerseits schreibt er sich an der Kunstakademie der Llotja ein, um sein offizielles Studium fortzusetzen und zu festigen. Andererseits beaufsichtigt sein Vater Don Jose sehr gewissenhaft seinen Lern- und Ausbildungsprozess. Dennoch nimmt er das modernistische Fieber in den Straßen der Stadt wahr und obwohl er zu jung ist, um daran teilzunehmen, wird ihm bewusst, dass es neben der akademischen, eine andere aktive Welt der Kunst und Kultur gibt. An der Llotja lernt er seine ersten katalanischen Freunde kennen: Manuel Pallares, Joaquim Bas. Für diese Lernphase ist das Vervollkommnen von gleichzeitig zwei Tendenzen: der akademischen und der freien. Die Akademische beruht auf den Kopien von Gipsabgüssen, denen Kopien nach der Natur und Kopien der Werke von Künstlern folgen. Die freiere und anschauliche Tendenz drückt sich vor allem in zwei Stilrichtungen aus: Landschaft und Porträt. Die Porträts zeigen als Hauptdarsteller die Familie. Auch sich selbst porträtiert er in einer Serie von Selbstbildnissen. Was die Landschaft angeht, tauchen in seinen Werken Orte und Winkel seines Umfeldes auf: das Meer, der Barceloneta-Strand. In den Jahren 1896 und 1897 arbeitet er intensiv an den religiösen und historischen Themen (Die Erstkommunion). Die Familie Picassos sieht in dem jungen Mann eine Verheißung der offiziellen Kunst. Aus diesem Grund erscheint es ihnen unerlässlich, dass er seine akademische Schulung in der Kunstakademie, der Escuela de Bellas Artes de San Fernando von Madrid, festigt. Es ist das erste Mal, dass er sich aus dem Familienkreis entfernt. Er verherrlicht das Werk von Velazquez sowie von El Greco, Tizian, Rembrandt u.a. Es gibt eine beachtliche Zahl von Zeichnungen und einige Malereien, die seinen Willen, den Klassen fernzubleiben und sein wachsendes Interesse für die Umgebung und die großen Meister der Malerei bestätigen.

Danach lebt er mitten in der Natur in Pallares Dorf. Die Zeichnungen und Malereien von Horta sind aufgrund ihres Realismus außergewöhnlich hübsch (Berglandschaft, Landhaus von Quiquet). Diese kurze Zeitspanne bildet den Ausgangspunkt für einen Picasso, der bereit ist, seinen Weg in den Strömungen der Avantgarde zu suchen. Und zwischen den Jahren 1895 und 1899 konzentriert er sich auf soziale und volkstümliche Themen, die er realistisch oder karikaturenhaft darstellt (Der Divan). Am Ende des 19. Jh. festigt sich in Katalonien die graphische Industrie und die Plakatkunst. Picasso übt sich in diesem Medium des Modernisme, angezogen durch die neue Ausdrucksform und den Anreiz der Auszeichnungen.

Aus der im Laufe seines künstlerischen Werdegangs ausgeführten Arbeit bildet sich sein erster eigener Stil heraus, die blaue Periode (l901-1904). Die Einflüsse des Nordens -Schopenhauer, Nietzsche, Wagner, die die künstlerische und literarische Atmosphäre des modernistischen Barcelonas imprägnieren, drücken sich mehr denn je in seinem Werk aus, angereichert durch die Atmosphäre und das Gefühl, das aus den Texten der französischen Schriftsteller des Symbolismus hervorgeht. Sein Werk macht stufenweise eine grundlegende thematische und farbliche Veränderung durch. Das mondäne Ambiente, das er mit einer überreichen Farbgebung ausdrückte, verschwindet und es taucht eine neue, symbolischere Welt auf, aus der Figuren auftauchen, die hauptsächlich aus gesellschaftlichen Randgruppen stammen. Der Weg zum neuen blauen Universum beginnt mit einem Ensemble von Erinnerungswerken, die seinem Freund Casagemas gewidmet sind. Die blaue Farbe imprägniert den Kompositionsraum seiner Werke. Es handelt sich um Werke voller Gefühl und mit einem starken spirituellen Element, denn er ist überzeugt, dass die Kunst aus der Trauer und dem Leiden entsteht. Frauen, Männer, Mütter und Kinder, ganze Familien - hungrig, ängstlich, durch ihr eigenes Gewicht erdrückt, blind, verrückt, hilflos - sind die Hauptdarsteller eines bedeutenden Teils des Werkes Picassos von 1901 bis 1904. Was die Landschaften angeht, sind sie ländlich und unpersönlich, mit dem klaren symbolistischen Einfluss. Gleichzeitig arbeitet Picasso weiterhin an einem humoristischen und karikaturenhaften Werk, das manchmal sarkastisch und burlesk ist. Es handelt sich um Karikaturen von Freunden, Bekannten und Selbstbildnisse, lustig, genau und direkt, beschrieben in synthetischer Art, mit einem spontanen und schnellen Zeichenstrich.

Dann verlässt Picasso Barcelona und lässt sich in Paris im volkstümlichen Montmartre-Viertel nieder. Die neue Atmosphäre, die neuen Bekannten und das günstige Umfeld entwickeln sich zu einer Stimulierung, die ihn dazu veranlässt neue plastische Ausdrucksformen zu suchen. So erscheinen in seinem Werk neue Hauptdarsteller, die meisten aus der Welt des Zirkus und des Komödiantentums, während rosa Farbtöne und Regenbogenfarben auftauchen, bis sie den neuen Kosmos Picassos beherrschen. Von dieser Zeit an beginnt die rosa Periode, die durch Schematisierung, Rauminhaltsstudie und Vereinfachung der Formen gekennzeichnet wird.

Im Jahre 1917 hält er sich zweimal in Barcelona auf. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet der junge Künstler mit den Ballets Russes zusammen, der Balletgruppe, die von Serge Diaghilev geleitet wird. Von dem zweiten Aufenthalt ist ein Ensemble von Werken erhalten, das die Verschiedenheit der Stile, mit denen er arbeitet, deutlich macht. So finden wir neben dem späten Kubismus mit Blanquita Suarez oder Passeig de Colom, den akkuraten Pointillismus von La Salchichona, einen deutlichen Expressionismus mit Gehörntes Pferd und eine Rückkehr zu den klassischen Quellen des Mittelmeers mit Harlekin.

Nach dem Tod des Malers lebt seine Präsenz weiterhin in der Stadt fort, geschützt in einem der wenigen monographischen Museen (z.B., das Museum Picasso von Barcelona), die sich mit dem Leben und dem Werk des größten Schöpfergeistes des 20. Jh. beschäftigen, das Jahrhundert, das in künstlerischer Hinsicht als das „Jahrhundert Picassos" bezeichnet wird.

Zusammengestellt von Marenina N.