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Kunstbedürfnis

Sehnsucht nach dem Schönen schafft die Kunst ... GORKI (3,148), Wladimir Wassiljewitsch Stassow

In allen Schichten gibt es Sehnsucht nach Kunst. KISCH (1, 137), Übungsplatz zukünftiger Clowns

Es tut wohl, sein Leid in Worte gefaßt zu hören, es ist ein moralisches Heilmittel; daher erklärt sich auch die Wirkung der Kunst, die oft die Gefühle der anderen ausdrückt. Triolet (1,358f.), Das rote Pferd

Künstler

... meiner Meinung nach ist es für den Künstler eine entscheidende Lebensfrage, die soziologische Struktur seiner Zeit zu erkennen und sich gründlich damit auseinanderzusetzen, welches die gesellschaftlichen Funktionen der Kunst in dem ihr zugewiesenen Zeitabschnitt sind. Becher (2, 96), Der Dichter und die Zeit

Ein Künstler, der die Wirklichkeit gestalten will, muß unbedingt die gesellschaftlichen Beziehungen der Menschen untereinander in seinen Gestaltungskreis mit einbeziehen. Becher (2, 135), Dichter lüge!

Ein Künstler, der sich in den Dienst . des Proletariats stellt, muß sich auch als Mensch in den Dienst des Proletariats stellen ... Becher (2, 164), Kampfruf gegen den Krieg

Sich halsbrecherischen Erfindungen hingeben heißt noch nicht, Künstler zu sein, doch Künstler sein bedeutet, dem Wind aus den Welten der Kunst standzuhalten ... BLOCK (2, 215), Über den gegenwärtigen Zustand des russischen Symbolismus

Der Künstler muß bei all seiner Kühnheit bangen, muß wissen, womit die Vermischung von Kunst und Leben bezahlt wird, und im Leben ein einfacher Mensch bleiben. Block (2,219), über den gegenwärtigen Zustand des russischen Symbolismus

Gemeinhin hat der Künstler Angst, durch die Berührung mit der Wissenschaft seine Ursprünglichkeit zu verlieren. Brecht (2, 188), Notizen über realistische Schreibweise

Nichts ist verlogener, als wenn die bürgerliche Gesellschaft plötzlich von der Freiheit des Künstlers schwafelt, wo doch im Kapitalismus der Künstler in dauernder Abhängigkeit von seinen Auftraggebern lebt und schafft. Bredel (1, 247), Die kulturelle Verantwortung der Arbeiterklasse

Kunst kommt vom Sein und nicht.vom Können; und wer nichts ist, ist kein Künstler, DÖblin (1, 352), Das deutsche Wirrnis

Unsere Künstler können zu viel und wollen zu wenig. DÖblin (1, 211), Glossen, Fragmente

Künstler, was du nicht schaffen raußt, das darfst du nicht schaffen wollen. Ebner-Eschenbach (2, 582), Aphorismen

Maler und Schriftsteller stehen unter dem Einfluß ihres Milieus; man muß fanatisch hartnäckig sein, um sich nicht von Lob oder Tadel, von Preisen oder Rüffeln vom Weg abbringen zu lassen. Ehrenburg (3, 458), Memoiren

In diesem dramatischen Augenblick, den die Welt zur Zeit erlebt, muß der Künstler mit seinem Volke weinen und lachen. Man muß den Lilienstrauß beiseite legen und bis zur Hüfte in den Sumpf waren, um denen zu helfen, die die Lilien suchen, und ich habe ein wirkliches Verlangen, mich allen mitzuteilen. GARCIA LORCA (2, 150), Lilienparabel, 1936

In jedem Künstler liegt ein Keim von Verwegenheit, ohne den kein Talent denkbar ist... GOETHE (3,533), Maximen und Reflexionen

Die Sehnsucht macht den Künstler. GOETZ (1, 62), Die Tote von Beverly Hills

Der Künstler sucht nicht die Wahrheit, er erschafft sie. GORKI (3, 268), Sofja Andrejewna Totstaja

Der Mensch ist seiner Natur nach Künstler. Er ist stets bestrebt, auf diese oder jene Weise Schönheit in sein Leben zu bringen. GORKI (5, 96), Von „kleinen” Leuten und ihrer großen Arbeit

Kinder sind die größten Lebenskünstler. HILLE (1, 158), Aphorismen verstreut und aus dem Nachlaß

Man kann nicht zugleich in der Gesellschaft leben und frei von ihr sein. Die Freiheit des bürgerlichen Schriftstellers, des Künstlers und der Schauspielerin ist nur die maskierte (oder sich heuchlerisch maskierende) Abhängigkeit vom Bestochen- und vom Ausgehaltenwerden. LENIN (9, 33), Parteiorganisation und Parteiliteratur

Der echte Künstler ist ein kritischer Künstler, ein kritisches Genie; ein Mensch, der weiß, was er tut, der folglich die Schaffensmethoden und Ausdrucksmethoden kennt. LunatscHarsKi (2, 21), Gedanken über die Kritik

Ein Künstler ist ebendadurch wertvoll, daß er Neuland urbar macht, daß er mit aller Intuition in ein Gebiet dringt, in das zu dringen der Statistik und der Logik meist schwerfällt. Lunatscharski (2, 10), Thesen über die Aufgaben der marxistischen Kritik

Der Künstler gräbt umständlich in seiner verstopften Seele, immer nur in seiner eigenen, und fördert Traurigkeiten zutage, die er eitel umherzeigt. Mit feindseliger Ironie blinzelt er über alles weg, was stark ist und in ganzen Farben lebt. H.MANN (4, 139), Pippo Spano

Alles, was die in uns Künstlern wirksamen Instinkte reizt: unsere Rachgier, den Willen, die Natur zu bändigen, der Welt uns aufzuzwingen, unsere Prunksucht und den Drang nach Selbstverherrlichung ... H. MANN (4, 155), Pippo Spano

Alles, was man als Künstler in Gesellschaft erlebt; die Beunruhigung des Gewissens durch einen schönen Anblick, die Erbitterung durch eine Unempfindlichkeit und die Demütigung durch den Erfolg der geistreichen Mittelmäßigkeit; der Hymnus bei jedem freundlichen Frauenblick und die tiefe Traurigkeit darüber, nicht zu gefallen ... H. MANN (4, 155), Pippo Spano

Denn ein Künstler ist kein eigener Typus; er ist nur ein Ende, das Ende eines Stammes, seine Spitze, die am zartesten schwingt. H.MANN (5, 45), Flaubert und George Sand

Die Moral des Künstlers ist Sammlung, sie ist die Kraft zur egoistischen Konzentration ... Die Moral des Künstlers ist Hingebung, Irrtum und Selbstverlust, sie ist Kampf und Not, Erlebnis, Erkenntnis und Leidenschaft. Th.MANN (5, 355f.), Süßer Schlaf

Ausdruck der Leidenschaften ist immer die Lockspeise, womit ein mittelmäßiger Künstler das stumpfe Gefühl des großen Haufens an sich zu ziehen sucht. Merck (1, 340), An den Herausgeber des Teutschen Merkurs»

Die Künstler müssen sich verantwortlich wissen für alles, was die Erde erschüttert. Mühsam (2, 182), Brevier für Menschen

Sache des Künstlers ist zu allererst Gemeinschaft. Sein Mittel, Gemeinschaft herzustellen und auszuüben ist die Kunst. Mühsam (2, 182), Brevier für Menschen

Der Künstler, der sich allem, was die Umwelt angeht, so hoch überlegen dünkt, ist ein Philister. MÜHSAM (3, 68), Appell an den Geist

Er (der Künstler, U.E.) ist der wahre Vermittler des geistigen Verkehrs der Gegenwart mit der Zukunft. MÜHSAM (3, 176), Eine Mahnung

Was den Künstler ausmacht, ist, neben der angeborenen Veranlagung, Gesehenes, Erdachtes und Erlebtes zu formen: Gesinnung, Fleiß und das Streben nach einem Weltbild. MÜHSAM (3, 484), Latente Talente

... zu den verblüffenden Eigenarten des Künstlers gehört es, fremde Leidenschaften zu erleben. Olescha (1, 329), Rede auf dem I. Sowjetischen Schriftstellerkongreß

Künstler sein heißt: nicht rechnen und zählen; reifen wie der Baum, der. seine Säfte nicht drängt und getrost in den Stürmen des Frühlings steht ohne die Angst, daß dahinter kein Sommer kommen könnte. Er kommt doch. RILKE (1, 18), An F.X. Kappus, 23.4.1903

Der wahre Künstler wird niemals aufhören, seiner Kunst zu dienen, selbst wenn er keinen Gewinn dabei hat ... Rolland (2, 320), Denkwürdigkeiten und Erinnerungen

Jeder Künstler will, daß man ihm Beifall spende. Die Lobreden seiner Zeitgenossen sind der köstlichste Teil seines Lohns. Rousseau (1, 49), Abhandlung über die Wissenschaften und Künste

Wer nichts will, nichts erhofft und nichts fürchtet, der kann kein Künstler sein. Tschechow (4, 273), An A.S.Suworin, 25.11.1892

... die besten Künstler auf der Welt sind Frauen,/denn ihnen ist gegeben, der Männer Alltag,/beschmutzt vom Gelderwerb der heutigen Zeit,/durch Liebe schön zu machen. Wilde (1, 511), Die Herzogin von Padua

Und wenn der Künstler nicht zu allererst vorwiegend ein lebendiger Mensch ist — ich meine damit: ein Mensch, der im Leben steht, der zum Leben gehört und so innig mit ihm verbunden ist, daß er seine Kraft aus dem Leben schöpft —, ja, was ist er dann überhaupt für ein Mensch? Th. WOLFE {2, 755), Es führt kein Weg zurück

Der Künstler ist nicht dazu da, dem Leben zu schaden, sondern es darzustellen und zu durchleuchten. Er ist nicht dazu da, die Menschen den Haß zu lehren, sondern ihnen die Schönheit zu offenbaren. Th. WOLFE (5, 322), An Maxwell E. Perkins, IS. 12. 1936