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Brandenburger Tor

Am Ende des 18. Jahrhunderts entstand das Brandenburger Tor, das zu dem bestimmenden Bauwerk der Straße Unter den Linden und zum weltbekannten Symbol der Stadt Berlin werden sollte. Dieser Bau war Teil des vom Minister von Woellner aufgestellten Planes zur »Verschönerung der Residenzstädte Berlin und Potsdam durch Errichtung vortrefflicher Gebäude«, der von ihm anläßlich einer Tagung der Akademie der Künste am 16. August 1769 vorgetragen wurde. Auf dieser Tagung wurde auch das Modell des neuen Tores gezeigt. Beauftragt mit dem Entwurf und der Durchführung war der Architekt Karl Gotthard Langhans d. Ält. Vorbild des Tores waren die Propyläen auf der Akropolis in Athen. Den Entwurf für die das Tor krönende Quadriga fertigte der Bildhauer Gottfried Schadow an. Das neue Brandenburger Tor sollte ein Symbol des Friedens werden und den Namen Friedenstor erhalten. In Wirklichkeit war das gesamte künstlerische Programm auf die Siege der preußischen Truppen unter Friedrich II. ausgerichtet. Das kam sowohl in der Gestaltung der Quadriga als auch im Inhalt der Reliefs und Plastiken zum Ausdruck.

Der alte Bau wurde 1788 abgebrochen und der Neubau sofort begonnen. 1790 waren die Steinmetzarbeiten abgeschlossen. Hinsichtlich der technischen Ausführung ist vielleicht die Notiz interessant, daß der oben schon erwähnte Minister von Woellner anordnete, daß sämtliche Sandsteine mit Käsekitt gedichtet und mit Laugekalkfarbe »abgefärbt« werden sollen. Das Tor hatte dadurch einen weißen Farbanstrich erhalten, ein Umstand, der bei späteren Restaurierungsarbeiten immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten führte. Die Gesamtkosten für den Bau ohne Quadriga betrugen 110.902 Thaler 20 Groschen, 10 Pfennige. Das Tor war ohne Feierlichkeiten am 6. August 1791 eröffnet worden. Der Grund dafür war die Abwesenheit des Königs und weil es aus Sicherheitsgründen nicht zweckmäßig erschien, die Gerüste länger stehenzulassen. Zu dieser Zeit waren aber weder die Quadriga noch die Plastiken und Reliefs, die innerhalb des Tores ihren Platz finden sollten, fertiggestellt. Auch fehlte noch die entsprechende Beleuchtung. Im Jahre 1789 fand die erste Konferenz mit Langhans, Schadow und dem Kupferschmied Jury statt, die über die Ausführung des »Char du Triomphe« beriet. Man beschloß, für die vier Pferde nur zwei verschiedene Modelle zu machen, bei den anderen zwei veränderte man lediglich die Kopfstellung. Das brachte eine erhebliche Minderung an Arbeitszeit und Kosten. Bei der Ausführung — die Gruppe wurde aus Kupfer überein Holzmodell getrieben — gab es Schwierigkeiten mit der technisch-künstlerischen Durchführung. Es fanden sich wohl auch nicht die richtigen Handwerker, die Schadows Entwürfe zufriedenstellend ausführen konnten. Nach der Fertigstellung stellte man fest: Die Viktoria „... ist im Ganzen gut gearbeitet, mit den Pferden verglichen aber etwas zu groß. Sie hat 121/2 Fuß Höhe (4,00 m) und die Pferde nur 12 Fuß (3,84 m) vom Huf bis zur Spitze des Ohres. Da aber von der Figur durch den Vorderteil des Wagens mehr als die Hälfte bedeckt wird, so kann dieses Mißverhältnis nicht bemerkt werden.« Die Quadriga wurde von Potsdam aus, hier befand sich die Werkstatt von Jury, auf dem Wasserweg nach Berlin transportiert. Der Schiffer erhielt für »die Herschaffung der 4 kupfernen Pferde, Triumphwagen und Friedensgöttin 40 Thaler«. Zunächst hatte man die Absicht, die Quadriga zu vergolden, der König lehnte es aber, wahrscheinlich aus Sparsamkeitsgründen, ab und ordnete an, daß die Quadriga ihre natürliche Farbe behalte. Die Viktoria war nach griechischem Vorbild nur wenig bekleidet. Nachdem die Gruppe bereits auf dem Tor befestigt worden war, machte Schadow selbst, vermutlich unter dem Druck des Hofes, den Vorschlag, der Göttin ein »fliegendes Gewand« zu geben, »indem die Akademie der Künste, als das Publikum der Ansicht wären, daß sie von hinten so steif und kahl aussähe«. Bei der Anlegung des Gewandes hat man wahrscheinlich auch die Beine abgenommen, da sie bei einer Durchsicht der Plastik 1908 nicht mehr vorhanden waren. Auch das von der Viktoria gehaltene Siegeszeichen wurde noch während der Montage verändert. Ursprünglich bestand es aus einem an einem Speer befestigten Helm, einem Brustpanzer und zwei Schilden, statt dessen erhielt sie einen Speer, der mit Adler, Kreuz und Eichenkranz bekrönt war. Im Jahre 1794 wurden die beiden Figuren Mars und Minerva in den seitlichen Nischen des Tores aufgestellt. Der Mars, für den Gottfried Schadow das Modell gemacht hat, ist heute noch im Original erhalten, die Minerva wurde zerstört. Die heute an ihrer Stelle stehende Plastik ist bereits die zweite Kopie. Bei der Eröffnung 1791 waren die Metopen der einzige Bildhauerschmuck, der schon eingebaut war. Das Relief an der Basis der Quadriga mit dem Zug des Friedens und die 22 Reliefs in den Durchfahrten wurden zwischen 1792 und 1795 von den namhaftesten Berliner und Potsdamer Bildhauern nach Zeichnungen des Malers und Akademiedirektors Rode ausgeführt. Sie hatten die Sage des Herkules als Symbol für Kraft und Heldentugend zum Inhalt.

Die erste gründliche Renovierung fand bereits 1804 statt. Dabei erhielt das Tor einen neuen Anstrich, der nicht den Vorstellungen der Berliner entsprach. Julius Voß, ein zeitgenössischer Schriftsteller, schrieb 1811 dazu: »Das Brandenburger Thor können die Baumeister nicht auf sich beziehen, weil es eine Kopie ist, ihr Geist hat sich aber späterhin daran verkündet, wo sie, statt der weißen, den Marmor nachahmende Farbe, die gegen das Baumgrün des Thiergartens so idealisch leuchtete, es mit einem ekelhaften Caffee au lait besudelten, das auch nicht einmal einer gemeinen Steingattung entspricht und dem Eingang in die schönste Straße Europas alle Würde nahm«.

Welche Symbolbedeutung dem Tor auch im Ausland beigemessen wurde, beweist der Befehl Napoleons nach dem Einmarsch in Berlin 1806, die Quadriga abzubauen und nach Paris zu schaffen. Sie wurde in 12 Kisten verpackt und wieder auf dem Wasserweg über Hamburg nach Paris gebracht. Napoleon wollte die Quadriga auf einem zu erbauenden Triumphbogen aufstellen lassen, dann sollte sie auf dem Tor St. Denis von Paris ihren Platz finden. Beide Pläne wurden nie ausgeführt. Zunächst wurde die Quadriga von den auf dem Transport erlittenen Schäden restauriert, zusammengebaut und in einem der Säle des Musee Napoleon ausgestellt. Nach dem Einmarsch der preußischen Truppen in Paris wurde die Quadriga wieder in Kisten verpackt und diesmal auf dem Landweg nach Berlin gebracht. Am 30. Juni 1814 wurde sie unter dem Jubel der Berliner wieder auf dem Brandenburger Tor aufgestellt. Auf Befehl des Königs wurde anstelle der alten Trophäe in der Hand der Viktoria eine neue nach der Zeichnung Schinkels angefertigt. Sie zeigte das Eiserne Kreuz, umgeben von einem Lorbeer- und Siegeskranz, darüber einen gekrönten Adler. Bei der Wiederherstellung der Quadriga nach dem zweiten Weltkrieg wurden Adler und Kreuz als Symbol des preußischen Militarismus entfernt.