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Schloss Sanssouci

Die Sommerresidenz Friedrichs des Großen wurde von dem Freund und Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff (1699 bis 1753) nach den Vorstellungen des Königs erbaut. Das Schloß ist ein kleines, ganz auf die privaten Bedürfnisse des Königs zugeschnittenes Haus. Wie die französischen »maison de plaisance« (Lustschlößchen) ist es eingeschossig, mit dem Garten durchhohe Fenstertüren verbunden,hat nur eine geringe Anzahl von Räumen und erhebt ganz im Sinne der Aufklärung keinen repräsentativen Anspruch. Während der Ehrenhof einen zurückhaltenden, klassisch ernsten Eindruck erweckt, zeigt sich die Gartenfront in heiterstem Rokoko. Die Fassade wird von üppigen Figuren des Büdhauers Friedrich Christian Glume (1714 bis 1752) bevölkert, die als Begleiter des Weingottes Bacchus den Bezug zum Weinberg herstellen. Die Innenräume sind Höhepunkte der Raumkunst des 18. Jahrhunderts. Die besondere Ausprägung des Rokoko unter dem Einfluß Friedrichs des Großen führte zu dem Begriff friderizianisches Rokoko. Der Name ist von dem französischen »rocaille«, zu deutsch „Muschelwerk" abgeleitet.

Der von einer Kuppel überwölbte Marmorsaal im Zentrum des Schlosses wirkt durch die Verwendung des edlen Materials und die klassischen Säulen kühler und zurückhaltender als die übrigen Räume der Königswohnung. Hier hielt Friedrich der Große seine berühmt gewordenen Tafelrunden ab.

Gruft Friedrichs des Großen

Schon 1744 ließ Friedrich der Große seine Gruft an der Ostseite der obersten Terrasse anlegen. Seine letzte Ruhe fand er jedoch erst am 17. August 1991 unter der schlichten Sandsteinplatte neben den Gräbern seiner Lieblingshunde.

Ruinenberg

Vom Ehrenhof des Schlosses blickt man zwischen den Kolonnaden zum Ruinenberg. Die kulissenhaften Architekturteile wurden bereits als Ruinen erbaut. Als Vorbild dienten antike Ruinen in Rom. Auf dem Berg gegenüber dem Schloß Sanssouci verdecken sie ein großes Wasserbecken, von dem aus die Fontänen im Park gespeist werden.

Terrassen

Die bekannteste Ansicht von Sanssouci zeigt die Gartenseite des Schlosses mit den Terrassen und der großen Fontäne. Terrassen in der Nähe einer Schloßanlage waren zur Zeit der Entstehung von Sanssouci nichts Neues. Noch nie vorher wurden sie jedoch in so unmittelbare Beziehung zum Schloß gebracht. Heiter schwingend, nach Süden gerichtet, bieten sie der Sonne viel Fläche, den Wein an den Talutmauern zum Reifen zu bringen. In den verglasten Nischen wachsen Feigen. Der Obstbau war eine Leidenschaft Friedrichs des Großen. Die Taxuspyramiden greifen im Wechsel mit den kugeligen Orangen- und Lorbeerbäumen, die im Sommer aufgestellt werden, die Gliederung der Fassade des Schlosses auf. Seitlich werden die rerrassen von Rampen und jeweils fünf Baumreihen begrenzt. Am Fuße des Weinberges bildet das breit gelagerte Gartenparterre die Basis für Terrassen und Schloß.Trotz der Veränderungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Gliederung des barocken Broderieparterres noch erkennbar. Regelmäßige Rasenflächen mit Blumenrabatten sowie Wege ordnen sich geometrisch um die große Fontäne. Das Fontänenbecken wurde verändert und erheblich vergrößertes die Wasserspiele nach 1840 mit Hilfe der Dampfkraft in Gang gesetzt werden konnten. Die Götterfiguren Venus, Merkur, Apoll, Diana, Juno, Jupiter, Mars und Minerva sowie allegorische Darstellungen der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde belebten schon im 18. Jahrhundert das Rund. Die Marmorbänke sind Zutaten des 19. Jahrhunderts.