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Bildergalerie

Das Schloß Sanssouci wird auf halber Höhe des Hügels von zwei äußerlich ähnlichen Gebäuden flankiert, ösüich von der Bildergalerie, westlich von den Neuen Kammern. Beide sind eingeschossig, haben hohe Fenster, einen betonten Mittelteil und einen gelben Anstrich. Die Ähnlichkeit besteht nicht zufällig, sondern sie ist das Ergebnis eines Bestrebens, Garten und Architektur als ein Gesamtkunstwerk wirken zu lassen. Der Baumeister Johann Gottfried Bühring (1723 bis 1766) schuf mit der Bildergalerie den ersten eigenständigen Museumsbau auf deutschem Boden. Sie enthält eine Sammlung repräsentativer Werke der Malerei des italienischen und niederländischen Barock. Während Friedrich II. in jüngeren Jahren Büder des fast zeitgenössischen französischen Malers Watteau und dessen Schule bevorzugte, legte er beim Ankauf der Gemälde für seine neue Galerie bewußt Wert auf berühmte Namen wie Correggio, Reni, Maratti oder Rubens. Trotz des wechselvollen Schicksals der Galerie ist es gelungen, ihren ursprünglichen Charakter zu erhalten. In seiner festlichen Ausstrahlung unterstreicht der Galerieraum die Wirkung der Gemälde, die in barocker Manier dicht neben- und übereinander an der Nordwand des lang­gestreckten Saales hängen.

Der plastische Schmuck an der Fassade nimmt mit Allegorien auf die Künste und damit verbundene Wissenschaftszweige Bezug auf den Zweck des Gebäudes.

Anstelle der Bildergalerie stand vorher ein hohes Gewächshaus, in dem Friedrich der Große Pisang (Bananen) und andere tropische Früchte ziehen ließ. Davor befanden sich sechs Terrassen, auf denen Gemüse angebaut wurde. Mit dem Bau der Bildergalerie entstand hier ein Ziergarten, hinter dessen Hecken jedoch nach wie vor Nutzgartenbau betrieben wurde. Die Puttenmauer gleicht den Höhenunterschied zum Holländischen Garten aus. Dieser hat seinen Namen nach den Marmorbüsten von Angehörigen aus dem Hause Oranien, die im Rondell um die Fontäne an der Hauptallee standen. Die Büsten mußten wegen ihres schlechten Erhaltungszustandes deponiert werden.

Neptungrotte

Die Neptungrotte bildet den architektonischen Schlußpunkt der Bebauung des Sanssoucihügels nach Osten. Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff schuf hier eine kleine Gartenarchitektur, die Bestandteil der von Friedrich dem Großen geplanten Fontänenanlagen sein sollte. Den Bezug zum Wasser stellt die dreizackschwingende Figur Neptuns, des Herrschers der Meere, her. Grotten hatten seit der Renaissance und dann besonders in den barocken Gartenanlagen wichtige gestalterische Funktionen. Vor der Neptungrotte öffnet sich die Allee noch einmal zu einem kleinen Rondell. Die Mohrenbüsten, die ihm seinen Namen gegeben haben, befinden sich zur Zeit in der Restaurierung.

Obeliskportal

In unmittelbarer Nähe des Mohrenrondells befindet sich als Abschluß der Hauptallee das Obeliskportal. Es diente im 18. Jahrhundert ausschließlich als Parkausgang. So verwundert es nicht, daß die Figuren von Flora und Pomona neben der Torarchitektur den Gast verabschieden und nicht von der anderen Seite aus begrüßen. Die Blumengöttin und die Göttin der Früchte weisen auf die enge Verbindung des im Sanssoucigarten betriebenen Zier- und Nutzgartenbaues hin. Die allegorischen Figuren wurden von Friedrich Christian Glume (1714-1752) gearbeitet. Für die Kronprinzenresidenz in Rheinsberg hatte Knobelsdorff eine ähnliche Torarchitektur als Parkeingang geschaffen. Friedrich der Große liebte es, bei neuen Bauvorhaben bereits Bewährtes wieder zu verwenden.

Unmittelbar neben der Straße bildet der Obelisk von Knobelsdorff den Auftakt zur etwa zwei Kilometer langen Hauptallee. Die „Nadeln des Pharao" wurden im 18. Jahrhundert im Zusammenhang mit dem aufkommenden archäologischen Interesse für die Gestaltung von Plätzen oder anderen markanten Punkten interessant. Die Hieroglyphen sind lediglich Schmuckelemente. Zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Obelisken war ihre Bedeutung noch nicht bekannt.