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Vorwort Kunst

Kunst ist konzentrierte Natur. Balzac (6,240), Verlorene Illusionen

Die Kunst hat die besondere, sie von der Wissenschaft unterscheidende Fähigkeit, vom ganzen Menschen Besitz zu ergreifen und in ihm Eingang zu finden, auch ohne daß er sich dessen bewußt ist. BECHER (1,277), Das poetische Prinzip

Das herrlichste Wunderwerk der Natur und des Lebens aber ist der Mensch, und den ganzen Menschen zu gestalten, darin besteht die ganze Kunst, das ganze Werk des großen Künstlers. BECHER (1, 219), Macht der Poesie

Die Kunst besteht eben darin ..., daß das Erkenntnismäßige, das Wissenschaftliche in die Kunst eingeht, von ihr bewältigt, verarbeitet wird und nicht als Rohstoff ihre Form sprengt. BECHER (1, 114), Verteidigung der Poesie

Kunst ist in erster Linie ein Geschichte spiegelnder und Geschichte bildender Faktor. BECHER (2, 96), Der Dichter und die Zeit

Die Kunst fängt im Künstler selbst an. Mißratene Gestalten sind nur das Zeichen eigener Ungeordnetheit. BECHER (2, 521), Der Glücksucher und die sieben Lasten

Ohne Kunst, ohne ein in das Reich des Schönen, in das Reich des Vollendeten erhöhtes Leben sinkt das Leben ab, wird profillos, verebbt und verflacht zu einer grauen Alltäglichkeit. BECHER (5, 593), Kräfte der Wandlung

Die Kunst ist Wiedergabe der Wirklichkeit, eine wiederholte, sozusagen neugeschaffene Welt. Belinski (1, 217), Betrachtungen über die russische Literatur des Jahres 1847

Der Kunst das Recht nehmen, den Interessen der Gesellschaft zu dienen, heißt nicht, sie erhöhen, sondern sie erniedrigen, denn es bedeutet, daß man ihr die lebendigste Kraft, d.h. den Gedanken, raubt und sie zum Gegen-, stand eines sybaritischen (orgienhaften) Genusses, zum Spielzeug für faule Müßiggänger macht. Ja, es bedeutet ihren Tod ... Belinski (1, 222), Betrachtungen über die russische Literatur des Jahres 1847

Das Wesen der Kunst besteht in der harmonischen Ausgeglichenheit von Allgemeinem und Besonderem, von Idee und Form. Belinski (1, 248), Die allgemeine Bedeutung der Volkspoesie

Was ist die Kunst ohne Gedanken? — dasselbe, was der Mensch ohne Seele — ein Leichnam. Belinski (1, 247), Die Gedichte Baratynskis

Was ist die eigentliche Kunst unserer Zeit? Beurteilung, Analyse der Gesellschaft, also Kritik. Belinski (1, 243), Rede über die Kritik

Kunst ist nur Kosmos — schöpferischer Geist, das Chaos (die Geist- und die Körperwelt) formend. Block (1,117), Belinski

Das Verhalten zur Kunst muß voll Ruhe, Ernst, ohne Hast und Reklamehaftes sein. Block (2, 221), Die Kunst und die Zeitung

... die Kunst — ein beflügelter Traum, ein geheimnisvoller Aeroplan — wächst, um von der Erde aufzufliegen; die Industrie wächst, damit die Menschen von der Erde Abschied nehmen können. Block (2, 147), Elementarkräfte und die Kultur

... die Kunst ist eine ungeheuerliche und glanzvolle Hölle. Aus der Finsternis dieser Hölle holt der Künstler seine Gestalten. Block (2, 217), Über den gegenwärtigen Zustand des russischen Symbolismus

Die Bourgeoisie wirft die Kunst gemeinhin als erstes über Bord, wenn ihr Schiff zu sinken beginnt, und nicht nur, weil die besten Künstler schon vordem begonnen haben, an der Senkung des Schiffes mitzuarbeiten. Das Proletariat ruft sie zu sich, wenn es die Herrschaft übernimmt. Brecht (3, 164), Die Künste in der Umwälzung

Wie soll Kunst die Menschen bewegen, wenn sie selber nicht von den Schicksalen der Menschen bewegt wird. Brecht (3, 13), Kunst oder Politik?

Die volkserzieherischen Erfolge einer Kunst werden um so nachhaltiger sein, je stärker ihre künstlerischen Potenzen sind. BREDEL (1, 258), Die kulturelle Verantwortung der Arbeiterklasse

In den edlen Vorhöfen zum Hause der Kunst drängen sich viele bescheidene Vasallen. Der ergebenste aber wird der sein, dem man gestattet, an der Türschwelle zu bleiben. Wer schon Einlad erhalten hat, ist leicht geneigt, sich zu hoch einzuschätzen. CONRAD (2,113), Bericht über mich selbst

Die Kunst befaßt sich viel mit Erotik und bezieht aus ihr Hauptreize. Die Kunst sublimiert, vergeistigt, verfeinert die Erotik, sie beseitigt sie nicht. DÖBLIN (1, 352), Deutsches Wirrnis

Kunst ist für den Menschen genau so ein Bedürfnis wie essen und trinken. Dostojewski (1, 152), Über russische Literatur

Wenn der Kunst kein Tempel mehr offen steht, dann flüchtet sie in die Werkstatt. Ebner-Eschenbach (2, 585), Aphorismen

Kunst ist grausam. Sie vergiftet die Seele. EHRENBURG (4,400f), Ohne Atempause

Was für ein geistloser Witz, was für ein klägliches Harakiri ist die hochmütige Abkehr der Kunst vom Leben! EHRENBURG (5,75) Julio Jurenito

Kunst braucht Zeit. Kunst geben braucht Zeit und Kunst nehmen braucht Zeit, Zeit und einen freien Kopf. FeuchtwangeR (7, 532), Exil

Die Kunst ist nicht dazu da, Ausnahmen zu schildern ... FLAUBERT (2, 22), An George Sand, 1866

Ich glaube, daß die große Kunst wissenschaftlich und unpersönlich ist. Man muß durch geistige Anstrengung sich in die Persönlichkeiten hineinversetzen, nicht sie an sich ziehen. FLAUBERT (2, 38 f.), An George Sand, 1867

Die angeblich aufgeklärten Leute werden in Kunstdingen immer unfähiger. Was Kunst ist, entgeht ihnen. Die Anmerkungen sind für sie wichtiger als der Text. Sie legen mehr Wert auf die Krücken als auf die Beine. FLAUBERT (2,61), An George Sand, Silvesternacht, 1 Uhr, 1869

Die Kunst soll die Menschen erfreuen, immer da sein, wo sie gerufen wird, aber sich nicht wie die Schnecke furchtsam oder gar vornehm in ihr Haus zurückziehen. FONTANE (1, 28), Cécile

Von allen zarten Blüten, welche den Garten des geselligen Lebens schmücken, von allen die zarteste, die schönste, die vergänglichste ist die Blüte der Kunst. FORSTER (1,115), Die Kunst und das Zeitalter

Die Kunst ist eines der Mittel, durch das der Mensch dazu gebracht wird, mit der Wirklichkeit zu ringen und sie in sich aufzunehmen. FOX (1, 52), Der Roman und das Volk

Die Kunst umwandelt ihren Gegenstand und läßt ihn jeden Augenblick in andersfarbigem Lichte neu aufleuchten. Das ist ein Elementargesetz. B. FRANK (2, 29), Cervantes

Alle Kunst, die wahrhaft groß ist, erwächst aus Kampf. FUČIK (1, 61), Das Buch der Generation

Alle Kunst ist tendenziös. Alle Kunst ist politisch. FÜRNBERG (1, 251), Die Dichtung im Befreiungskampf

Das Wesen proletarischer, also revolutionärer Kunst macht nicht die realistische Darstellung der Wirklichkeit aus, sondern die Überwindung der Wirklichkeit durch die Wahrheit. FÜRNBERG (2, 46), <Echo von links> -Bilanz 1935

Kein Mensch, der dieses Namens würdig ist, glaubt heute noch an den Plunder der reinen Kunst, der Kunst als Selbstzweck. Garcia Lorca (2, 150), Lilienparabel

Die Kunst kann niemand fördern als der Meister. Gönner fördern den Künstler, das ist recht und gut; aber dadurch wird nicht immer die Kunst gefördert. GOETHE (3, 535), Maximen und Reflexionen

Die sinnliche, bezaubernde Skulptur; schafft Wonne, die Malerei stilles Entzücken und Träumerei, die Musik Leidenschaft und Aufruhr der Seele. GOGOL (1, 13), Skulptur, Malerei und Musik

In der Kunst ist genug Philosophie. GORKI (3, 272), Sofja Andrejewna Tolstaja

Die Kunst ist ebenso wie die Wissenschaft in erster Linie ein Arbeitsprozeß, ein technischer Prozeß. Gorki (7, 46), Über verantwortungslose Menschen und über das Kinderbuch unserer Zeit

Was ist denn das schon mit dieser schönen Kunst, die keinem weh tut und keinen ändert? Lauter Schmus! Ich persönlich bin radikal für eine nützliche Kunst und für eine Dichtung, die einen Zweck hat... O. M. GRAF2, 43), Wunderbare Menschen

Der Kapitalismus hatte die selbstverständliche Verbundenheit zur Bildkunst zerstört. Kunst wurde zum Privileg einer elitären Schicht, und für die Masse blieb nur der Ersatz, der Kitsch. L. GRUNDIG (2, 23), Kunst und Kitsch im Spätkapitalismus

Aber die Künste sind nur der Spiegel des Lebens... HEINE (2, 202), Romantische Schule

Das Große und Furchtbare läßt sich in der Kunst weit leichter darstellen als das Kleine und Putzige. HEINE (2, 232), Romantische Schule

Künste und Wissenschaften sind der Ruhm einer Nation, sie tragen zu ihrem Glück bei. Helvetius (1, 274), Vom Menschen, ...

Das Leben ist kurz, die Kunst ist lang, der rechte Zeitpunkt ist knapp bemessen, der Versuch ist trügerisch, die Entscheidung schwierig. Hippokrates (l, 43), Aphorismen

Das erste Kind der menschlichen, der göttlichen Schönheit ist die Kunst. In ihr verjüngt und wiederholt der göttliche Mensch sich selbst ... So gab der Mensch sich seine Götter. Hölderlin (1, 181), Hyperion

... jede Kunst, die zu einer gewissen Hohe gebracht ist, erregt eine angenehme Empfindung in der Seele! Karamsin (1, 372), Reise durch Frankreich

Rede man uns nicht von Wissenschaft und Kunst in der heutigen Gesellschaft. Die Kunst muß nach Brot gehen, und statt Bildnerin des Volkes, ist sie die Buhldirne der Großen und Reichen. W.Liebknecht (1, 166), Wissen ist Macht — Macht ist Wissen

Kunst ist eine wuchtige Waffe der Agitation ... Lunatscharski (2, 29), Die Revolution und die Kunst

Kunst sei / von Massen / für Massen geschaffen! Majakowski (2, 234), Wandsprüche für die“ Schwitzbad“ - Aufführung

Schätzt / die Kunst, / die da füllt eure Kasse, / doch die Kunst, / worin / der Oktoberruf gellt, / doch die Kunst, / die da blitzt / mit den Waffen der Klasse, / schätzt höher / als / Schönrednerei und Geld. Majakowski (2,239), Wandsprüche für die „Schwitzbad"-Aufführung

Nur sie (die Kunst, U.E.), der Krieg und die Macht sind widernatürliche Ausschweifungen, die einen Menschen ganz wollen. Aber die Kunst ist von den dreien die verderblichste, sie enthält die beiden anderen. H. MANN (4, 151), Pippo Späno

L'art pour l'art, das heißt so viel; / Wir haben nur noch Kraft zum Spiel. Morgenstern (1, 124), Die Ästhetischen

Die Kunst gehet keinem nach, aber ihr muß nachgegangen werden. PARACELSUS (1,43), Septem Defensionen

Die Kunst im Herzen des Künstlers, ROLLAND (2,159) Jugenderinnerungen

Der Nachahmungstrieb brachte die Künste hervor, und die Erfahrung vervollkommnete sie. ROUSSEAU (1,66), Letzte an Bordes

Kunst ist nicht Studium der nüchternen Wirklichkeit, sondern Suche nach der vollkommenen Wahrheit… SAND (1,11), MajakowskiDas Teufelsmoor

Jeder, der die Berufung zur Kunst in sich fühlt, ist ehrgeizig! Der Durst nach Ruhm wird seine Bedenken bald zerstreuen. SAND (2,391), Gefährten von der Frankreichwanderschaft

Kunst … sie ist ein Leben, das man leben muß. STEVENSON (1,132), Die Vorsehung und die Gitarre

Die Kunst namentlich des lyrischen Dichters besteht darin, im möglichst Individuellen das möglichst Allgemeine auszusprechen. STORM (2,169), An Hartmuth Brinkman, 10.12.1852

Aber die Kunst ist wie die Liebe, sie läßt sich nicht gemeinsam ausüben. TRIOLET (1,251), Das rote Pferd

Das erste Erfordernis der Kunst ist: Jeder Gegenstand muß so dargestellt werden, daß der Leser ein richtiges, wahres Bild von ihm gewinnt. TSCERNYSCHEWSKI (1,435), Was tun?

Musik, Malerei, Literatur — und wie gründlich vorbedacht und sorgfältig geplant das Werk auch immer war, im Moment der Gestaltung ist es in jedem seiner Teile Versuch, Experiment, ein Tasten im Dunkel, ein Sprung ins Leere, das wir mit unseren Worten, mit Tönen und Farben ausfüllen wollen. UHSE (1, 78), Sonntagsträumerei in der Alameda

Alle echte Kunst ist immer mit etwas Heimlichem oder Geheimem verbunden. Urzidil (1, 8), Das Elefantenblatt

Kunst ist Tat, nicht Kontemplation. Witkiewicz (1, 12), Aphorismen

Kein Vorrecht der Geburt oder des Standes soll künftig die Tore der Kunst verriegeln! F. WOLF (1,103); Beaumarchais

Die Kunst ist weder ein Erbauungsmittel in der Hand von Pädagogen, Studienräten und Rauschebärten, die auf den „bildungshungrigen“ Handarbeiter losgelassen werden, noch ist sie Luxus, Kaviar und Opium, das uns die Häßlichkeit des „grauen Alltags“ vergessen macht. Die Kunst heute ist Scheinwerfer und Waffe! F. WOLF (5,14 f.), Kunst ist Waffe

... alle große Kunst lebt von dem geistigen Herzblut einer großen Gemeinschaft. C.Zetkin (1, 505), Kunst und Proletariat

... die Kunst, sie ist die Allmächtige, wie wilde Gottheit, die uns niederdonnert und die du verehrst. Sie kann uns vernichten, sie ist die Herrin, du würdest noch dankeschon dafür sagen. ZOLA (5, 423), Das Werk