Добавил:
Upload Опубликованный материал нарушает ваши авторские права? Сообщите нам.
Вуз: Предмет: Файл:
искусство-1.doc
Скачиваний:
89
Добавлен:
01.05.2015
Размер:
1.9 Mб
Скачать

Römische Bäder

Die Gebäudegruppe der Römischen Bäder ist die gestaltgewordene Italiensehnsucht des Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Die Villa mit Turm diente dem Hofgärtner für diesen Bereich als Wohnhaus, daneben liegt durch die Große Laube verbunden, das Gehilfenhaus. Vom Innenhof aus gelangt man durch die Arkaden in das eigentliche Römische Bad. Es ist in Teilen einem römischen Wohnhaus nachgebildet, diente jedoch nie Wohnzwecken, sondern als museale Stätte der Erinnerung an Italien. Die Bepflanzung der Beete im Innenhof als „italienische Kulturstücke" mit Mais, Hanf, Tabak, Artischocken unterstreicht den Charakter der Anlage. Den Pavillon am Maschinenteich nutzte Friedrich Wilhelm IV. als Teeplatz.

Orangerie

Nach seiner Thronbesteigung 1840 plante Friedrich Wilhelm IV. unter anderem auch den Bau einer gewaltigen Triumphstraße zu Ehren Friedrichs des Großen nördlich des Parkes Sanssouci. Sie sollte am Triumphtor unterhalb des Weinberges in der Schopenhauerstraße beginnen und am Belvedere auf dem Klausberg enden. Das Triumphtor und die Orangerie sind die einzig realisierten Bauten des Projektes. Nach zahllosen eigenhändigen Skizzen des Königs und immer wieder geänderten Plänen seiner Baumeister erhielt die Orangerie schließlich ihre heutige Gestalt. Die Italiensehnsucht des Königs ließ auch für diesen Bau Vorbilder in Rom und Florenz finden. Der Mittelbau mit der Doppelturmanlage orientiert sich an der Villa Medici in Rom und die Gestaltung der Eckbauten zitiert den Durchgang der Uffizien zum Arno. In den langgestreckten Pflanzenhallen überwintern die Gewächse, die im Sommer den südländischen Eindruck der Anlage noch verstärken.

Im Inneren des Mittelteils der Orangerie befinden sich hinter dem mächtigen Säulenhof Schloßräume, die im Stil des zweiten Rokoko eingerichtet wurden. Sie waren als Gästewohnungen für den Zaren Nikolaus und Alexandra Feodorowna gedacht. Die Zarin war die Lieblingsschwester Friedrich Wilhelms IV., Charlotte, die mit der Heirat ihren Namen ablegte. Im Zentrum des Mittelbaues befindet sich der über mehrere Geschosse reichende Raffaelsaal nach dem Vorbild der Sala Regia im Vatikan. Er beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Kopien deutscher Künstler des 19. Jahrhunderts nach Gemälden von Raffael, die auf den mit roter Seide bespannten Wänden in schweren vergoldeten Rahmen in dichter Hängung ein beeindruckendes Bild bieten. Die Sammlung wurde von Friedrich Wilhelm III. begonnen. Friedrich Wilhelm IV. griff den Gedanken auf und schuf diesen Saal zur Ehrung des Werkes von Raffael. In der Galerie unterhalb der Doppelturmanlage finden im Sommer Wechselausstellungen statt.

Sizilianischer Garten und Nordischer Garten

Die beiden in sich abgeschlossenen Gartenteile sind regelmäßige Anlagen, wie sie bei Lenne sonst meist in direkter Beziehung zu Gebäuden gestaltet werden. Der Nordische Garten sollte als Bestandteil der Triumphstraße ein Casino erhalten, realisiert wurde an der Stelle jedoch nur eine Grotte mit darüberliegendem Altan. In diesem Gartenteil wurden überwiegend Nadelgehölze gepflanzt. Während der Nordische Garten eine ernste Stimmung vermittelt, erstrahlt der Sizilianische Garten in südlicher Heiterkeit mit seinen Palmenkübeln, blühenden Myrthen, Lorbeer, afrikanischen Schmucklilien, Korallensträuchern, bunten Sommerblumen und leise plätschernden Fontänen.