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Franz Marc

Franz Marc wurde 1880 als Sohn eines Malers in München geboren. Er besuchte von 1900 an die Münchner Akademie als Schüler von Hackl und Diez. 1903 reiste er nach Paris und in die Bretagne und bekam Berührung mit dem Impressionismus. Der Jugendstil, die fortschrittlichste künstlerische Bewegung der Zeit, half ihm, sich mit größerer Entschiedenheit Formprobleme zu stellen, als das an der Akademie üblich war. Während einer zweiten Reise nach Paris im Jahr 1907 wurde er stark von van Gogh beeindruckt. 1907 und 1908 malte er in Indersdorf und Lenggries. Den Sommer 1909 verbrachte er in Sindelsdorf, wohin er 1910 ganz übersiedelte. 1910 fand auch seine erste Ausstellung in der Galerie Brackl in München statt. Marc lernte Macke kennen, der sein bester Freund werden sollte, und wenig später auch Kandinsky. Gemeinsam versuchten sie der neuen Malerei einen Weg zu bahnen und veröffentlichten das almanachartige Buch „Der Blaue Reiter" (Verlag R. Piper). 1911 schrieb Marc eine leidenschaftliche Verteidigung für die Neue Münchner Künstlervereinigung. Von 1911 an ging Franz Marc seinen eigenen Weg. In der Zeit bis zu seinem Auszug in den Krieg schuf er das Beste seines Werkes. Nach seinen pointillistischen Versuchen gebrauchte Franz Marc die Farbe bald auf eine freiere Art, welche an die „Fauves" denken läßt. 1912 etwa wird der Einfluß des Kubismus spürbar, aber der wichtigste Einfluß ist für Marc, ebenso wie für seinen Freund Macke, der Delaunays. Die großen Bilder des Jahres 1913 erreichen eine geradezu mythische Kraft. Von den großen Tierbildern führt der Weg auf die Abstraktion hin, die indessen außerordentlich lyrisch empfunden bleibt. Franz Marc fiel 1916 vor Verdun.

Wassily Kandinski

Wassily Kandinsky wurde 1866 in Moskau geboren. Er begann seine Studien in Odessa. In Moskau studierte er Jurisprudenz und Volkswirtschaft und nahm an einer ethnographischen Expedition in das Innere Rußlands teil, wo ihn die bäuerliche Volkskunst beeindruckte. Als Dreißigjähriger gab er die Juristerei auf, um malen zu lernen. Er ging nach München, besuchte die private Malschule von Azbe, wo er Jawlensky traf, dann (als Schüler von Franz Stuck) die Kunstakademie. 1902 eröffnete er in München eine eigene Schule für Zeichnen und Malen und wurde Präsident der Künstlervereinigung „Phalanx". Er trat 1902 der Berliner Sezession, 1903 dem Deutschen Künstlerbund bei. Auch im Pariser „Herbstsalon" stellte er aus. Während der Jahre 1903 und 1907 war er viel auf Reisen. Er besuchte Kairuan in Tunesien und fuhr nach Holland und Italien. Ein Jahr lang hielt er sich in Sevres, in der Nähe von Paris, auf. Von 1908 bis zum Kriegsausbruch lebte er in München und Murnau. 1910 malte er seine ersten, ganz und gar vom Naturalismus freien Werke und schrieb sein Buch „Über das Geistige in der Kunst", das 1912 von Reinhard Piper verlegt wurde. Er traf mit Franz Marc, August Macke und Paul Klee zusammen und gab gemeinsam mit Franz Marc das Jahrbuch „Der Blaue Reiter" heraus. Die erste Kollektiv-Ausstellung Kandinskys fand in Berlin in der Galerie „Der Sturm" im Jahre 1912 statt. 1913 erscheint im Verlag „Der Sturm" ein Kandinsky-Album, und Reinhard Piper verlegt im gleichen Jahr „Klänge", eine Sammlung von Gedichten und Holzschnitten Kandinskys. In Rußland, wohin er 1914 zurückkehrte, wirkte Kandinsky zwischen 1917 und 1921 als akademischer Lehrer und Organisator des Kunstunterrichtes. 1921 war er in Berlin, wo ihn seine Berufung an das Weimarer (später Dessauer) „Bauhaus" erreichte, dem er bis 1933 angehörte. 1933 ließ er sich in Neuilly-sur-Seine nieder, wo er 1944 starb.

August Macke wurde 1887 in Meschede im Sauerland geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Köln und Bonn. Er studierte an der Akademie und der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf. Im Herbst 1907 war er Schüler von Corinth in Berlin. Im Jahre 1907 und 1908 unternahm er Reisen nach Paris und lernte so frühzeitig schon die französische Malerei kennen. Seit seiner Heirat im Jahre 1909 war er in Bonn ansässig. Vom Herbst 1909 bis zum Herbst 1910 lebte er in Tegernsee. Hier lernte er Franz Marc kennen, der ihn mit der Neuen Münchner Künstlervereinigung, mit Kandinsky und Jawlensky in Verbindung brachte. Macke und Marc freundeten sich bald an. 1911 war er bei Marc in Sindeisdorf und bei Kandinsky in Murnau. 1912 unternahm er gemeinsam mit Franz Marc eine Reise nach Paris und lernte Delaunay kennen. 1914 reiste er mit Paul Klee und dem Schweizer Maler Louis Molliet nach Kairuan in Tunis. Nach seiner Rückkehr blieben ihm nur noch wenige Wochen bis zu seiner Einberufung zum Frontdienst. Er fiel schon am 16. September 1914, erst 27 Jahre alt.

Man ist versucht, das Werk Mackes nur in Verbindung mit der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter" zu sehen. Aber seine künstlerische Haltung ist sehr verschieden von der Kandinskys und Franz Marcs. Während Kandinsky und Marc einer gei­stigen Wirklichkeit direkten Ausdruck verleihen wollten, bleibt Macke der optischen Welt durchaus verbunden. „Er war das Sonntagskind der modernen Malerei, das heiter, sicher und im Glück seinen kurzen Erdenweg durchschritt."