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Edvard Munch zu Gast in der Villa Esche
»Er ist ein bißchen komisch, phantastisch, aber ein guter Junge.«
Henry van de Velde
Der norwegische Maler und Graphiker Edvard Munch (1863-1944) war im September und Oktober 1905 Gast Herbert Esches in Chemnitz. Sein Werk war zu dieser Zeit in Deutschland bei den Sammlern, die sich für zeitgenössische avantgardistische Kunst interessierten, außerordentlich populär. 1905 zeigte der Kunstsalon Cassirer in Berlin eine Porträtausstellung von ihm, und der Kunstverein Manes in Prag stellte 75 seiner Gemälde vor, darunter die ursprüngliche Version des »Lebensfries«. Möglicherweise hatte Herbert Esche den »Lebensfries« schon 1903 in Leipzig in der Galerie P. F. Beyer und Sohn gesehen. Bei einem heftigen Streit Munchs mit Ludvig Karsten war es 1905 zu Handgreiflichkeiten gekommen. Der Text »Die Stadt der freien Liebe« entstand im selben Jahr. Bis 1909 mied Munch Norwegen und hielt sich fast ausschließlich in Deutschland auf.
Herbert Esches Kontakt zu Munch vermittelte der Lübecker Augenarzt Dr. Max Linde, den das Ehepaar Esche besucht hatte, um seine Sammlung mit Bildern und Graphiken Munchs kennenzulernen. Linde hatte 1902 ein Buch über »Edvard Munch und die Kunst der Zukunft« veröffentlicht.
Der Aufenthalt Munchs in Chemnitz ist inzwischen schon Legende geworden. Es gibt darüber verschiedene Versionen.
Eine davon erzählte mir in den sechziger Jahren die Schwägerin Herbert Esches, Gertrud Esche. Die ausführlichste Schilderung seines Aufenthaltes in Chemnitz stammt aus der Feder des Malers Ivo Hauptmann (1886-1973), der mit der Familie Esche befreundet und in Erdmute Esche verliebt war: »Esche hatte die Absicht, seine Familie malen zu lassen und fragte van de Velde, wen er ihm dafür vorschlüge. Er nannte Edvard Munch, der in Lübeck die Kinder eines Herrn Linde gemalt hatte. Esche bat Munch zu kommen, erhielt jedoch keine Antwort. Eines Tages, man rechnete nicht mehr mit ihm, brachte der Postbote ein Telegramm: >Bin morgen in Chemnitz Munch<. Man war überrascht und wartete ab... Er erschien ohne Gepäck mit einem wasserdichten Gummimantel über einem alten Anzug. Kein Material, um malen zu können. Herr Esche hatte ihm in seinem schönen Haus ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer und ein Badezimmer zur Verfügung gestellt. Auf dem Nachttisch stand eine Flasche Kognak zur Stärkung für die Nacht, die jeden Morgen leer war. Munch war ein schöner Mann, groß, blond, mit einem sehr starken Kinn, melancholischen, etwas blutunterlaufenen blauen Augen. Er bewegte sich langsam und sprach kein Wort. Familie Esche betrachtete den Fremdling bei den verschiedenen Mahlzeiten und machte sich Gedanken über das merkwürdige Verhalten des Künstlers.«
Frau Esche hatte ihre Kinder täglich herausgeputzt, weil sie hoffte, daß diese Modell stehen sollten. Da zunächst nichts in diese Richtung geschah, wandte man sich um Rat an Dr. Max Linde in Lübeck. Er riet: »Das beste ist, ihn machen zu lassen. Dann taut er langsam auf, und seine nordische Verschlossenheit schwindet. Dann stehen sie einer wunderbaren, vielschichtigen Person gegenüber und lernen ihn schätzen. Munch kann wochenlang umhergehen und beobachten, ohne den Pinsel auf die Leinwand zu setzen. >Ich male mit meinem Gehirne<, sagt er oft in seinem gebrochenen Deutsch. Er arbeitet lange, indem er die Eindrücke nur in sich aufsaugt, um plötzlich mit elementarer Kraft und Schwere schnell zu formen, was er gesehen hat. Dann werden seine Bilder in Tagen, ja in Stunden fertig.« Die Spontaneität, aus der Munch heraus arbeitete, ist den Bildern, die im Auftrag Esches entstanden sind, anzusehen. Die Kohlevorzeichnungen scheinen zum Teil durch. Der Knabe auf dem Kinderbildnis ist direkt, ohne Grundierung und Vorzeichnung auf die Leinwand gemalt. Es ist eine Photographie überliefert, die mit dem Gruppenbild fast identisch ist.
Kurz nach der Jahrhundertwende wurde das Kinderporträt zu einem bevorzugten Genre Munchs. »Er malte Kinder, die zum Geschäftsmann und zur Dame bestimmt sind. Der normierte Verhaltenskodex ist jedoch sichtbar angelernt, die Anstrengung, erwachsen zu wirken, ist beiden anzumerken...«
Ivo Hauptmann fährt in seinen Erinnerungen fort: »Drei Wochen vergingen, ohne daß irgendeine Änderung eingetreten wäre. Eines Tages war Munch weg. Einen Tag, zwei Tage, drei Tage. Esche wurde unruhig, setzte sich mit der Polizei in Verbindung... (man fand ihn im) Lokal >Der Wind<. Er hatte alle eingeladen, aber bisher nicht gezahlt. Die Schulden betrugen 100 Mark. Esche bezahlte den Betrag. Munch kam zurück, trank jede Nacht die Flasche Kognak, kam zum Frühstück, Mittag-, Abendessen, sprach kein Wort. So vergingen weitere drei Wochen, ohne daß irgendeine Anstalt getroffen wurde, ein Porträt zu malen... Jetzt erkundigte sich Munch, in welchem Geschäft in Chemnitz man Leinwand in verschiedenen Größen... Farben, Pinsel, Terpentin und eine Staffelei kaufen könnte. Er kaufte ein und dann ging es los. Er malte Frau Esche, den Mann, die beiden Kinder zusammen, die beiden Kinder einzeln, so daß in acht Tagen fünf oder sechs Bilder entstanden, einige meisterhaft. Esche war zufrieden. Er zahlte ihm 3.000 Mark und Munch siedelte nach Weimar über...«
Im Gegensatz zu den Erinnerungen Ivo Hauptmanns ist belegt, daß Esche mit den Arbeiten Munchs nicht zufrieden war. Auf seinen Protest hin antwortete ihm Munch, er habe die Technik bei Vincent van Gogh gelernt. Dazu bemerkte Herbert Esche, der selbst das Bild »Ernte in der Provence« von van Gogh besaß, daß dies seiner Auffassung nach nicht stimme, und beklagte sich darüber hinaus über die kaum trocknenden Farben. Herbert Esche war im Sinne der »Brücke« selbst ein keinesfalls zu unterschätzender dilettierender Maler. Es ist auch bekannt, daß er Gemälde von Renoir, Signac und eine umfangreiche Sammlung an Graphik von Rudolf Grossmann besaß.
Die Brücke
"Die Brücke" wird 1905 in Dresden von vier Malern gegründet: Heckel, Bleyl, Kirchner und Schmidt-Rottluff. Bleyl verläßt vier Jahre später die Gruppe und gibt die Malerei auf.
Die Maler "der Brücke" arbeiten gemeinsam in den Ateliers von Heckel und Kirchner. Sie schmücken und gestalten diese Räume auf besondere Weise. Die Möbel werden aus rohen, mit grellen Farben bemalten Holzkisten gemacht. Malereien in monumentalem Stil bedecken die Wände. Die erste Ausstellung der Gruppe findet in einer Fabrik für Beleuchtungskörper statt. Sie organisieren eine Wanderausstellung, die in Leipzig; Hamburg und anderen deutschen Städten zu sehen ist. Die Mitglieder der Vereinigung trennen sich nicht einmal in den Sommermonaten. Sie verbringen diese Zeit in der Umgebung Dresdens und arbeiten unter freiem Himmel. Max Pechstein verläßt Dresden 1908 und richtet sich in Berlin, wo er ein breites Tätigkeitsfeld zu finden hofft, ein Atelier ein. 1910 gründet er, als Reaktion auf die Ablehnung all seiner Bilder durch die Jury der "Berliner Sezession", die "Neue Sezession". An dieser Ausstellung nehmen seine Gefährten von der "Brücke" teil. Etwas später tritt die Gruppe gemeinsam in einer Düsseldorfer Galerie vor die Öffentlichkeit, dann, 1912, in Berlin, Hamburg und München, wo sie sich mit der Gruppe des "Blauen Reiters" zusammentut. Nach einer letzten gemeinsamen Ausstellung im Münchener "Neuen Kunstsalon" löst sich die "Brücke" auf: die Meinungsverschiedenheiten zwischen Kirchner und seinen Gefährten sind zu groß geworden.
Geht es dem norddeutschen Expressionismus mit der Künstlergemeinschaft "Brücke" um die Spontaneität des Ausdrucks innerer Empfindung, um die Vereinfachung der Formen und die Radikalisierung der Bildwelt zur Steigerung ihrer Aussagefähigkeit, so geht es dem süddeutschen Expressionismus in sehr viel stärkerem Maße zugleich auch um die theoretische Fundierung der bildnerischen Bestrebungen. Vor allem ist Wassily Kandinsky der führende Theoretiker der Gruppe "Der Blaue Reiter".