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буд 5 часть нем.doc
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Von Eßwaren und unbekleidete Frauengestalten, denn dies war Hugo

Weinschenks Geschmack -- und ihre Bewegungen schienen zu sagen: Seht,

dahin habe ich es noch einmal gebracht im Leben. Es ist fast so vornehm

wie bei Grünlich und sicherlich vornehmer als bei Permaneder!

Die alte Konsulin kam, in grau und schwarz gestreifter Seide, einen

diskreten Patschuliduft um sich verbreitend, ließ ihre hellen Augen

geruhig über alles hingleiten und legte, ohne laute Bewunderung zu

äußern, eine anerkennende Befriedigung an den Tag. Der Senator kam mit

Frau und Kind, amüsierte sich mit Gerda über Tonys glückselige

Überheblichkeit und verhinderte mit Mühe, daß sie ihren angebeteten

kleinen Hanno mit Korinthenbrot und Portwein erstickte ... Es kamen die

Damen Buddenbrook, welche einstimmig bemerkten, alles sei so schön, daß

sie ihrerseits, bescheidene Mädchen wie sie seien, nicht darin wohnen

möchten ... Die arme Klothilde kam, grau, geduldig und hager, ließ sich

auslachen und trank vier Tassen Kaffee, worauf sie auch alles übrige in

gedehnten und freundlichen Worten belobte ... Dann und wann, wenn im

»Klub« niemand anwesend gewesen war, erschien auch Christian, nahm ein

Gläschen Benediktiner, erzählte, daß er jetzt willens sei, die Agentur

für eine Champagner- und Kognakfirma zu übernehmen -- darauf verstehe er

sich, und es sei eine leichte, angenehme Arbeit, man sei sein eigner

Herr, schreibe sich hie und da ein bißchen in sein Notizbuch und habe im

Handumdrehen dreißig Taler verdient -- lieh sich hierauf vierzig

Schilling von Frau Permaneder, um der ersten Liebhaberin vom

Stadttheater ein Bukett überreichen zu können, kam, Gott weiß, infolge

welcher Ideenverbindung, auf »Maria« und das »Laster« in London zu

sprechen, verfiel in die Geschichte des räudigen Hundes, der in einer

Schachtel von Valparaiso nach San Franzisko gereist war, und erzählte

nun, da er im Zuge war, mit einer solchen Fülle, Schwunghaftigkeit und

Komik, daß er einen Saal voll Menschen hätte unterhalten können.

Er geriet in Begeisterung, er redete in Zungen. Er sprach Englisch,

Spanisch, Plattdeutsch und Hamburgisch, er schilderte chilenische

Messerabenteurer und Diebsaffären aus Whitechapel, verfiel darauf, einen

Blick in seinen Vorrat von Couplets tun zu lassen und sang oder sprach

mit mustergültigem Mienenspiel und einem pittoresken Talent in den

Handbewegungen:

»Ick güng so ganz pomad'

So up de Esplanad',

Da güng so'n lüttje Deern

So vor mir up;

Die hatt' so'n feinen Pli

Mi so'n französ'schen _cu_

Und 'n groten Deller achter up'm Kopp

Ick seg: `Mein liebes Kind,

Wei Sie so nüdlich sind,

Erlauben Sie mir Ihren Arm vielleicht?´

Sie dreit sik um so recht

Und -- kiekt -- mi an -- und segt -- --:

`Ga man na Hus, mi Jung, und si vergneugt!´«

Und kaum war er hiermit fertig, als er zu Berichten aus dem Zirkus Renz

überging und die ganze Entree eines englischen Sprechclowns in einer Art

wiederzugeben begann, daß man sich einbilden konnte, vor der Manege zu

sitzen. Man vernahm das übliche Geschrei schon hinter der Gardine, das

»Machen Sie mich die Türe auf!«, die Streitigkeiten mit dem Stallmeister

und dann, in breitem und jammerndem Englisch-Deutsch, eine Reihe von

Erzählungen. Es war die Geschichte von dem Manne, der im Schlafe eine

Maus verschluckt und sich deshalb zum Tierarzt begibt, welcher ihm

seinerseits rät, nunmehr auch eine Katze zu verschlucken ... Die

Geschichte von »Meiner Großmutter, frisch und gesund wie die Frau war«,

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