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буд 5 часть нем.doc
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05.03.2016
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Vergeben und vergessen, und die Rache ist mein, spricht der Herr ...

fragen Sie nur Mutter. Bewahre ... ich weiß nicht, wo Grünlich sich

aufhält, und wie es ihm ergangen ist im Leben; aber ich wünsche ihm

alles Gute, wenn er es auch vielleicht nicht verdient hat ...«

Sie waren im Ort und standen vor dem kleinen Häuschen, in dem der

Bäckerladen sich befand. Beinahe, ohne es zu wissen, waren sie

stehengeblieben, und ohne sich Rechenschaft davon zu geben, hatten sie

mit ernsten und abwesenden Augen Erika, Ida, die Konsulin, Thomas und

Gerda gebückt durch die lächerlich niedrige Ladentür verschwinden sehen:

so vertieft waren sie in ihr Gespräch, obgleich sie bis jetzt nichts als

überflüssige und alberne Dinge geredet hatten.

Neben ihnen war ein Zaun, und daran lief ein langes, schmales Beet

entlang, auf dem ein paar Reseden wuchsen und dessen lockere, schwarze

Erde Frau Grünlich, geneigten und etwas erhitzten Hauptes, ungeheuer

eifrig mit der Spitze ihres Sonnenschirms pflügte. Herr Permaneder,

dessen grünes Hütchen mit dem Gemsbart in die Stirn geglitten war, stand

dicht bei ihr und beteiligte sich hie und da vermittels seines

Spazierstockes an dem Umgraben des Beetes. Auch er ließ den Kopf hängen;

aber seine kleinen, hellblauen, verquollenen Augen, die ganz blank

geworden und sogar ein wenig gerötet waren, blickten von unten herauf

mit einem Gemisch von Ergebenheit, Betrübtheit und Spannung zu ihr

empor, und mit ebendemselben Ausdruck überhing der ausgefranste

Schnauzbart seinen Mund ...

»Und da haben's jetzt wohl«, sagte er, »a damische Furcht vor der Eh'

und wollen's nimmer noch amal versuchen, gelten's nei, Frau

Grünlich ...?«

Wie ungeschickt! dachte sie. Das muß ich ja bestätigen?... Sie

antwortete: »Ja, lieber Herr Permaneder, ich bekenne Ihnen offen, daß es

mir schwer fallen würde, noch einmal jemandem mein Jawort fürs Leben zu

erteilen, denn ich bin belehrt worden, wissen Sie, was für ein furchtbar

ernster Entschluß das ist ... und dazu bedürfte es der festen

Überzeugung, daß es sich um einen wirklich braven, einen edlen, einen

herzensguten Mann handelt ...«

Hierauf erlaubte er sich die Frage, ob sie ihn für einen solchen Mann

halte, worauf sie antwortete: »Ja, Herr Permaneder, dafür halte ich

Sie.«

Und dann folgten noch ganz wenige leise und kurze Worte, in denen das

Verlöbnis enthalten war, und für Herrn Permaneder die Erlaubnis, sich zu

Hause an die Konsulin und Thomas zu wenden ...

Als die übrigen Mitglieder der Gesellschaft, bepackt mit mehreren großen

Düten voll Pfeffernüssen, wieder im Freien erschienen, ließ der Konsul

seine Augen diskret über die Köpfe der beiden hinwegschweifen, denn sie

waren in starker Verlegenheit: Herr Permaneder ohne Versuch, das zu

verbergen, Tony unter der Maske einer fast majestätischen Würde.

Man beeilte sich, den Wagen zu gewinnen, denn der Himmel hatte sich

bedeckt und Tropfen fielen.

* * * * *

Wie Tony angenommen, hatte ihr Bruder bald nach Herrn Permaneders

Erscheinen genaue Erkundigungen über seine Lebensstellung eingezogen,

die als Resultat ergeben hatten, daß X. Noppe & Comp. eine etwas

beschränkte aber durchaus solide Firma sei, die im gemeinsamen Wirken

mit der Aktienbrauerei, der Herr Niederpaur als Direktor vorstand, einen

hübschen Gewinn erzielte, und daß, im Verein mit Tonys 17000

Kuranttalern, Herrn Permaneders Anteil für ein gutbürgerliches

Zusammenleben ohne Luxus ausreichen würde. Die Konsulin war unterrichtet

darüber, und in einem ausführlichen Gespräche zwischen ihr, Herrn

Permaneder, Antonie und Thomas, welches gleich am Abend des

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