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Учебное пособие 700247.doc
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3. Determinanten des Stils

Wir haben Stil als die sprecherbedingte (subjektbedingte) Variante in der sprachlichen Wiedergabe eines Sachverhalts gekennzeichnet.

Folgende wichtige Faktoren11 bestimmen bzw. bedingen das Sprachverhalten des Subjekts (des Einzelsprechers oder einer Sprechergruppe):

  1. Der Sprecher/Schreiber

  2. Der Hörer/Leser

  3. Das sprachliche Zeichensystem

  4. Der Mitteilungsgegenstand (Denotat)

  5. Der Verständingungsweg (mündlich oder schriftlich)

  6. Die Verständigungsart ( monologisch/dialogisch)

  7. Verständigungssituation ( gesellschaftliche Sphäre und spezielle Begleitumstände)

Diese Faktoren werden in der wissenschaftlichen Literatur z. T. unterschiedlich bezeichnet und auch mehr weniger stark differenziert:

  • Aus der Informationstheorie stammen die heute verbreiteten Begriffe wie "Sender" (Expedient), "Empfänger" (Perzipient), "Kode" , "Kanal";

  • Aus der Sozialpsychologie - "Kommunikator" und "Kommunikant" etc.

Die konkrete Praxis des Sprechers ist der primäre objektive Faktor in der Determination des Stils. In Abhängigkeit von ihr und in Wechselbeziehung mit ihr erfolgt die Widerspiegelung der objektiven kommunikativen Bedingungen.

Auf dieser Basis der Widerspiegelung der objektiven Realität, also der bewußtseinsmäßigen Voraussetzungen des Sprechers in Bezug auf

  • sich selbst ("Selbstbild"),

  • den Kommunikationspartner,

  • das sprachliche Zeichensystem (Sprachbildung),

  • den Mitteilungsgegenstand (Sacherkennnis),

  • die Verständigungssituation (Situationsverständnis und Situationsbewertung) trifft der Sprecher seine Entscheidungen zur sprachlichen Realisierung (Kodierung) "der "kommunikativen Intention".

G.F. Meier nennt auch solche Faktoren:

  • "partnertaktisches Programm"

  • "Wahrheitsbezugregelung"

  • Zeitfaktorregelung

  • Effektkontrolle u.a.

4. Stilnormen

Stilnormen sind in bestimmten Textklassen übliche Stileinheiten12. So werden Genres formal vor allem durch unterschiedliche Normen des Denkstils abgegrenzt. Die Sprachstilnormen im engeren Sinne bestimmen stärker Kommunikationsbereich und –epoche.

Sie dienen dazu, menschliches handeln zu regeln, zu lenken ihm eine bestimmte Richtung zu geben, es zu koordinieren, die also darauf abzielen, eine bestimmte soziale Ordnung zu realisieren.

Definition:

Sprachstilnormen:

Normen der sprachlichen Aussageweise, der sprachlichen Seite des Stils. Sie charakterisieren den Bereichsstil und den Zeitstil. Fixierte Stilnormen existieren in Hinsicht auf den Wortschatz (Stilfärbung, Stilschicht).

1) Bereichstil (Funktionalstil):

Gesamtheit der Stilzüge bzw. Stilprinzipien, die einen gesellschaftlichen Bereich charakterisieren (z. B. im Amtsverkehr, in Wissenschaft, Alltag, Publizistik)

2) Zeitstil:

Epochalstil: zusammenfassende Bezeichnung für die in einer gesellschaftlichen Periode herrschenden allgemeinen Stilzüge und besonders Stilnormen (Sprachstilnormen) ( E. Riesel, 1975, S.139).

3) Genrestil:

Gesamtheit der Stilzüge bzw. Stilprinzipien eines Texttypes (Genres) vor allem in den Bereichen von Kunst und Publizistik, z. B. der Erzählung, der Anekdote, des Kommentars, der Nachricht (E. Riesel, 1975, S 53).

Ein Werturteil über die stilistische Angemessenheit und Qualität einer sprachlichen Äußerung schließt das Vorhandensein einer Norm ein, denn die Bewertung einer Äußerung als angemessen, weniger angemessen, nichtangemessen ist nur möglich, wenn eine Entscheidung darüber vorliegt, welche Ausdrucksweise unter bestimmten kommunikativen Bedingungen angemessen (positiv) ist.