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Учебное пособие 700247.doc
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Gesellschaftlich-politische Adjektive

Ein weiteres Merkmal des emotiven Zeitungslexikons ist der Gebrauch von zahlreichen gesellschaftlich-politischen Adjektiven, unter denen solche Wörter zu verstehen sind, die irgendwelche politischen Realitäten des gesellschaftlichen Lebens kennzeichnen112, z.B.: totalitär (totalitäres Regime), imperial (imperiale Politik), stagnierend (der schleppend stagnierende Übergang) etc. Zu bemerken ist, daß das Adjektiv "totalitär" zu einem der gebräuchlichsten Wörter in der deutschen Presse der 90-er Jahre geworden ist. Vgl.: totalitäre (Diktatur), totalitäre (Strukturen), totalitärer (Staat), totalitäre (Machtausübung) etc. In der Regel beziehen sich solche Wortverbindungen auf politische Realitäten der ehemaligen Sowjetunion.

Gewaltlexeme

Im Corpus der emotiven Lexik der Zeitungstexte nehmen die sogenannten "Gewaltlexeme"einen bedeutenden Platz ein. Sie lassen sich ihrem semantischen Inhalt nach unterteilen:

  • "Gewaltsubstantive":

  • "Mordlexeme": Massenmord, Völkermord;

  • "Blutlexeme": Bluttat, Blutbad;

  • "Terrorlexeme": Terrorserie, Terrorakt;

  • "Drucklexeme": Druck, Drohungen;

  • "Mafialexeme: Politmafia, Mafiosi;

  • "Verbrechenslexeme: Delikt, Gewalttat u.a.

  • "Gewaltadjektive": brutal, gewaltig, grausam, verheerend (verhee­rende Kriege), erbarmungslos etc.

  • "Gewaltverben": terrorisieren, quälen, foltern, prügeln, massakern, demütigen, mißhandeln, zuführen etc.

Der relativ häufige Gebrauch von "Gewaltlexemen" in der gegenwärtigen Presse ist zum Teil auf die Spezifik unserer Zeit zurückzuführen, für die viele negative Realitäten, vor allem Terror und Gewalttaten, charakteristisch sind . Trotzdem kann man nicht sagen, daß dieses negative Phänomen nur ein Kennzeichen unserer Epoche ist. Das Thema der Gewalt regte die progressiven Hirne der Menschheit seit langen Zeiten zum Philosophieren an. Voltaire betonte:

"Da Mord, Krieg, Gewalt, Raub, Verletzung der Menschenrechte und schlechte Lebensbedingungen das menschliche Handwerk sind, so ist der Mensch selbst imstande, das alles zum Guten zu ändern".

Emotional gefärbte Abkürzungen

Die Eigenart des emotiven Zeitungsvokabulars zeigt sich auch im Vorhandensein emotional gefärbter Abkürzungen, deren Gebrauch in literarischen Texten kaum möglich ist. Zum Beispiel: Alu (Arbeitslosenunterstützung), Azubi (der Auszubildende), Azubis (die Auszubildenden) etc.

Emotiv - expressive Wörter

Eine besondere Schicht im emotiven Zeitungslexikon bilden emotiv - expressive Wörter, die das Sem "Bedeutsamkeit"/"Wichtigkeit" in ihrer Bedeutung enthalten. Hierbei geht es besonders um emotive "bedeutsamkeitsbetonende" Adjektive:

bedeutendes (Ereignis), brisante (Menschheitsfrage), brennende (Fragen, Probleme), gravierende (Fälle), existenzielle (Frage), hochbrisante (Spionagefälle), schlagender (Beweis), schlagkräftiger (Landesverband), gewichtige (Worte), schwerwiegende (Hindernisse), erdrutschartiger (Erfolg), brenzlige (Situation), brandaktuelle (Mode) etc.

Die expressive Komponente, die in der Bedeutung der gegebenen Lexeme vorhanden ist, weist auf den höchsten Grad des Vorkommens der von ihnen konzeptualisierten Merkmale hin.