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Учебное пособие 700247.doc
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Lehnwörter

Fremde Wörter, die sich allmählich dem Deutschen völlig angepasst haben, werden als Lehnwörter bezeichnet.

Sie sind nur bei historischer, etymologischer Betrachtung als fremd erklärbar, vgl.

  • Wein (nach lat vinum: in vino veritas) neben Lein, Stein,

  • Ziegel (nach lat. tegula) neben Riegel u.a.

Solche Lehnwörter bleiben hier außer Betracht.

"Kampf gegen die Fremdwörter um die Reinhaltung

der deutschen Sprache".

Die übertriebenen puristischen Bestrebungen (lat. Purus "rein") haben jahrhundertelang im Deutschen die Sprachpflege diskreditiert. (Wörter wie Serviette (Mundtuch), Etage (Stockwerk), Debatte (Rededuell), Toilette etc.).

Eine angemessene stilistische Beurteilung des Fremdwortgebrauchs kann nicht davon ausgehen, dass grundsätzlich so viele Fremdwörter wie nur möglich zu meiden und durch heimische Wörter zu ersetzen seien (sieh: Reiners).

Stilistische Funktionen des Fremdwortes

Andererseits sind die Fremdwörter aber auch vielfältig stilistisch zu nutzen32. Das synonymische Nebeneinander von Fremdwort und heimischen Wort kann die Ausdrucksmöglichkeiten bereichern, vgl.

  • Hotel – Gasthaus,

  • Passion – Leidenschaft,

  • Disziplin – Zucht,

  • Exemplar – Stück,

  • Fragment –Bruchstück,

  • Fakt – Tatsache,

  • passieren – geschehen,

  • Gazette – Zeitung etc.

Andere Wörter gehören der gehobenen Stilschicht an und haben die Färbung des Gewählten, Feierlichen. Sie werden gebraucht, um das Bezeichnete besonders hervorzuheben: Auditorium, Gigant, kredenzen, Portal, Salon etc.

Zu erwähnen ist auch das Fremdwort als Euphemismus z. B.

  • Ressentiment (s) zieht man den weniger behutsamen deutschen Wörtern "Neid", "Vergeltungs-, Rachegefühl", "heimlicher Groll", "Abneigung" vor.

  • Genieren Sie sich nicht! (statt: sich zieren oder sich schämen).

10. Stilistische Aspekte des Eigennamens

Die Eigennamen33 bilden innerhalb des Wortschatzes einen besonderen Bezirk und unterscheiden sich von den sogenannten Appelativa. Auch im Namenschatz gibt es die Möglichkeit, den gleichen Gegenstand verschieden zu benennen, so dass eine stilistische Auswahl getroffen werden kann – seien es mehr formale Variationen oder auch inhaltliche Differenzierungen.

Varianten sind zunächst Vollform und Kurzform eines Namens. Geläufig ist die Verwendung der Kurzform eines Vornamens, bisweilen zum Ausdruck der Vertraulichkeit, aber gelegentlich auch nur als bequemere Variante im alltäglichen Umgang:

  • Alf – Alfred,

  • Wolf –Wolfgang,

  • Berni - Bernhard

  • Gabi – Gabrielle etc.

Dazu können auch hypokoristische (kosende) Suffixe treten:

  • Holm –Holmi,

  • Wolf –Wölfchen,

  • Inge – Ingelein.

Verschiedene Namen für ein Objekt

Das betrifft zunächst die sog. Spitznamen neben den amtlichen bzw. neutralen sog "eigentlichen" Namen. Besonders ausgeprägt ist diese Namengruppe bei den Personennamen.

Auch wenn der Spitzname nicht immer pejorativen Charakter hat, so bringt es doch stets den alltäglich- vertraulichen Umgang mit dem so benannten Menschen zum Ausdruck und bietet die Möglichkeit stilistischer Verwertung. Zum Beispiel:

In der Familie Marx …für jedes Familienmitglied gab es mehrere Titulierungen, so

  • Mohr, Karl Moro, Meister, Old Nick, Alter… für Karl Marx.

  • Cacadu, Geheimsekretär, Köchin, Mäuschen für die Tochter Laura.

Von besonderer Bedeutung für stilistische Variationen im Bereich der Eigennamen sind Namenperiphrasen. Sie können:

  1. bestimmte Merkmale des benannten Objekts hervorheben,

  2. Wertungen ausdrücken,

  3. bildhaft veranschaulichen oder auch einfache Mittel der Ausdrucksvariation sein.

Vgl. z. B. die Umschreibung für Ägypten bei Th. Storm:

  • "Land der Pyramiden"

  • Goethe: Mein Leipzig lob ich mir, es ist ein Klein- Paris und bildet seine Leute.

  • für Sankt- Petersburg: Newa-Stadt, Venedig des Nordens;

  • für Dresden: Elbestadt, Elbmetropole, Elb-Florenz, Stadt Augustes des Starken.

  • Elbsandsteingebirge – Sächsische Schweiz.

Die Übertragung des Namens Schweiz auf mehr oder weniger gebirgige Landstriche ist beliebt und soll den Landschaften touristische Attraktivität verleihen.