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Учебное пособие 700247.doc
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3. Varianten der Satzgliedfolge und der Stellung der Attribute

Der gebräuchlichste Bauplan52 für den deutschen Aussagesatz ist der Kernsatz mit der Achsen- oder Zweitstellung der finiten Verbform.

Kernsatz

Für die Besetzung des Vorfelds im Kernsatz bestehen viele Möglichkeiten:

  1. expressiv ist die Stellung von Satzgliedern mit hohem Mitteilungswert am Satzanfang z. B

Ein Taumel packt die Menschen , die auf der Leinwand und die vor ihr…(in der Belletristik)

  1. Beginnt der Satz mit einem Satzglied von geringerem Mitteilungswert, so wirkt die Gliedfolge nichtexpressiv.

Manchmal hatte der eine, statt zu erzählen, ein Lied gesungen (a. Seghers, Der erste Schritt).

Nachfeld

Für die Stellung der Glieder im Nachfeld der finiten Verbform einschließlich der Rahmenkonstruktion des Satzes gilt folgende Grundregel: Je enger die Beziehung eines Bestandteils des Satzes zur finiten Form ist, desto weiter steht er von dieser entfernt.

4. Drei Varianten zur Auswahl der Rahmenkonstruktion

Für die Rahmenkonstruktion stehen die drei Varianten zur Auswahl:

  1. Der Distanzstellung (voller Rahmen)

Sie haben ihre Tochter selbst nach Westhafen begleitet

  1. der Nach- oder Mittestellung (verkürzter Rahmen)

Pack das Maschinenteil auf neben der Treppe

  1. der Berührungs- oder Kontaktstellung (potentieller Rahmen)

Georg ging weiter auf dem Weg, der…

Ausrahmung(Ausklammerung)

Im Falle der Nachstellung von Satzgliedern oder Gliedteilen hinter den Zielpol des Rahmens unterscheidet man zwischen: Ausrahmung(Ausklammerung) und Nachtrag.

Ausrahmungen

Wenn Satzglieder oder Satzteile, die hinter dem Zielpol stehen, grammatisch, semantisch und intonatorisch fest mit dem Satz und seinem Prädikat verbunden bleiben, handelt es sich um Ausrahmungen.

Infinitivgruppen, Relativsätze, Aufzählungen, Vergleiche und Präpositionalgruppen bilden im allgemeinen gebräuchliche oder usuelle Ausrahmungen.

Die Bäume ragten in das Schweigen hinein, das den Berg umhüllte und ihn absonderte von der Landschaft ringsum (B. Apitz, Nackt unter Wölfen).

Gelegentliche oder okkasionelle werden als ungewöhnlich und expressiv empfunden. Dies gilt insbesondere für angewandte reine Kasus:

"…dass ihm …aufgestellt werde die gipserne Bürste"

Nachtrag

Nachträge sind dem semantisch und syntaktisch strukturell abgeschlossenen Satz lose angefügt z. B.

Paul war schon längst weitergezogen mit seiner Liesel zu dem Niederräder Sportplatz ( A. Seghers, Das siebte Kreuz).

Vom Nachtrag spricht man auch, wenn ein Element am Ende des Satzes im Verhältnis der Koordination oder Subordination zu einem Satzglied im Vorfeld steht z.B.

Eine Stunde dauerten schon Schweigen und Furcht und noch eine Stunde dazu (B. Apitz, Nackt unter Wölfen).

Empfohlene Literatur

Admoni, Wladimir Gr. (1966): Der deutsche Sprachbau. Moskau/Leningrad.

Fleischer, Wolfgang; Michel, Georg; Starke, Gunter (1975/1996): Stilistik der deutschen Gegenwartssprache. 2. Aufl. Frankfurt a.M. u.a.: Lang.

Moskalskaja, Olga J. (1971): Grammatik der deutschen Gegenwartsprache. Moskau.

Schmidt, W. (1967) Grundfragen der deutschen Grammatik. Berlin.

Schneider , W. (1967): Stilistische Deutsche Grammatik. Wien.