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Учебное пособие 700247.doc
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3. Zum Gegenstands- und Aufgabenbereich der Stilistik

Die Stilistik untersucht die Besonderheiten und Regularitäten mündlicher und schriftlicher Äußerungen, die auf die Auswahl des Sprechers oder Schreibers zur Realisierung einer kommunikativen Absicht im gesellschaftlichen Verkehr beruhen4.

Der zentrale Gegenstand der Stilistik ist die Relation phonologischer, lexikalischer und grammatischer Elemente wie auch ihrer textinternen Kombination (in allen ihren Beziehungen) zur Spezifik der kommunikativen Situation und Aufgabe.

Die Stilistik untersucht die gesetzmäßigen Beziehungen zwischen

  • kommunikativer Situation und Aufgabe einerseits und

  • Sprachwahl des Sprechers und Schreibers andererseits.

Gegenstand der Stilistik sind alle Arten von Texten, da Stil eine Erscheinungsform jeder sprachlichen Äußerung ist.

Als gesellschaftlich besonders wichtig seien die folgenden Komplexe hervorgehoben:

Die Erforschung der Funktionalstile

Definition: Als Funktionalstile (funktionale Stiltypen) werden die Verwendungsweisen der Sprache bezeichnet, die für bestimmte Tätigkeitsbereiche der Gesellschaft (Massenmedien, Kunst, Alltagsverkehr u.a. charakteristisch sind.

Die Sprachstilistik befasst sich mit Fragen der Textgestaltung, Textinterpretation und Textbeurteilung. Diese Aspekte sind unter anderem für Presse, Funk und Fernsehen, für die Werbung, die politische Öffentlichkeitsarbeit oder die Führungs- und Leitungstätigkeit wichtig sind.

Eine ganz besondere Bedeutung haben diese Fragen im Sprach- und Literaturunterricht. Für die Arbeit am sprachlichen Ausdruck benötigen Lehrer und Schüler Kriterien, methodische Hilfen und Maßstäbe für kompositorische und stilistische Lösungen.

4. Zur Entwicklung der Stilistik als wissenschaftliche Disziplin Stilistik und Rhetorik

Die sprachtheoretischen Ansätze der Stilistik bildeten sich in zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts heraus5. Durch ihren Forschungsgegenstand ist sie bereits in antiken Rhetorik verwurzelt. Beide Gebiete Stilistik und Rhetorik verbindet die Einheit, dass die sprachliche Äußerung einen Wertungsaspekt hat und das gesellschaftliche Handeln des Menschen wesentlich mitbestimmt.

Ausdruckschulung und Sprachpflege beschränken sich in der antiken Rhetorik im Unterschied zur modernen Linguistik – auf den mündlichen Sprachgebrauch, denn die öffentliche Rede war die hauptsächlichste Form der Massenkommunikation. Unter diesen gesellschaftlichen Bedingungen ist die Rhetorik keine Wissenschaft, sondern ein auf praktische Bedürfnisse gerichtetes, methodisch durchgearbeitetes und mit theoretischen Kommentaren ausgestattetes Regelwerk.

Sie (die Rhetorik) will dem Redner eine technische Anleitung für ein wirkungsvolles Auftreten in der Öffentlichkeit geben. Dazu gehört nach Ansicht der antiken Rhetoriker nicht nur der inhaltliche Aufbau des Vortrages, sondern gleichermaßen die Art der Darbietung wie Artikulation, Mimik, Gestik und Motorik des Redners (Schönrednerei).