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Учебное пособие 700247.doc
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  1. Stilzüge/ Stilmerkmale

Die Stilzüge13 sind unter dem Aspekt der Einheit von Quantität und Qualität sowie der Einheit von Struktur und Funktion zu charakterisieren.

  • Ihre quantitativ –strukturelle Seite erfassen wir, indem wir versuchen, welche Stilelemente in welcher Häufigkeit, Verteilung und Verbindung vom Sprecher/Schreiber ausgewählt worden sind;

  • Ihre qualitativ –funktionale Seite fixieren wir durch semantisch –pragmatisch orientierte Begriffe z. B. wie sie Riesel verwendet:

  • Knapp/breit

  • Klar/verschwommen

  • Emotional mit subjektiver Wertung/

  • Nichtemotional mit objektiver Beurteilung

  • Bildhaft/bildlos

  • Statisch/dynamisch

  • Offiziell/ zwanglos- aufgelockert

Es muss sich im textimmanente Qualitäten handeln. Ein undogmatisches Erfassen von Stilzügen wäre in folgender Hierarchie zu durchdenken:

  • Generelle Stilzüge (Stilkonstanten) der grundlegenden Funktionalstile

  • Spezielle Stilzüge der Genrestile innerhalb der übergreifenden Funktionalstile

  • Originelle Stilzüge, nicht verallgemeinerungsfähige Stilzüge des jeweiligen Einzeltextes.

Unter Stilmerkmalen14 verstehen wir solche linguistischen Daten, die den Rahmen des grammatisch Notwendigen sprengen und der sprachlichen Äußerung einen zusätzlichen Effekt geben. Neben dem Terminus Stilmerkmal stehen die Termini Stilem, Stilzug und Stilwert.

Wir begegnen des öfteren den folgenden Merkmalpaaren:

  1. Klarheit und Anschaulichkeit

  2. Kürze und Länge

  3. Dichtigkeit und Gelockerheit

  4. Rationalität und Gemüthaftigkeit

  5. Rücksichtsname auf religiöse Scheu und sexuelle Schamhaftigkeit gegenüber brüsker Direktheit

  6. Präzision und Schwammigkeit

  7. Intensifikatoren und Abschwächung

  8. Eloquenz und Kargheit

  9. Lebhaftigkeit und Langsamkeit

  10. Zartheit und Drastik

  11. Förmlichkeit und Nichtförmlichkeit

  12. Feierlichkeit und Witzigkeit

  13. Tragik und Komik

  14. Erhabenheit und Trivialität

  15. Vornehmheit und Vulgarität

  16. Höflichkeit und Unhöflichkeit

  17. Dynamik und Statik

  18. Gelassenheit und Gespanntheit

Zu diesen Merkmalpaaren treten andere wie:

  • Grad der Vertrautheit

  • Grad der Emphase (Nachdrücklichkeit)

  • Haltung und Ton

(Gustav Blanke. Einführung in semantische Analyse, 1973, München)

Ruth Klappenbach unterscheidet die folgenden Kategorien zur Erfassung von Stilwerten:

  • scherzhaft (Adamkostüm)

  • vertraulich (Alterchen)

  • verhüllend ("abberufen" werden, für streben)

  • altertümernd (altertümlich)

  • gespreizt (Beinkleid)

  • papierdeutsch (aktenkundig)

  • übertrieben (abscheulich reich)

  • abwertend (Ablasskrämer)

  • spöttisch (Amtsmiene, Polsterpupsen)

  • Schimpfwort (alte Schachtel)

  • derb ( abkratzen für sterben)

  1. Nach der zeitlichen Färbung : veraltet, veraltend, historisch, Neuwörter, Modewörter

  2. Hinweise auf landschaftliches Kolorit

  3. Hinweise auf die Zugehörigkeit zu Fach-, Gruppen –und Sondersprachen

  4. Angaben über die Gebrauchshäufigkeit u. a.

(Ruth Klappenbach. Gliederung des deutschen Wortschatzes der Gegenwart. DU, 12, S. 29-45, 1960).