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Учебное пособие 700247.doc
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Zur Abgrenzung von Pressesprache und Mediensprache

(von Hofmann Michael, 2007)

Die genannten Funktionen von Pressesprache sind auf andere journalistische bzw. journalistisch genutzte Medien (Hörfunk, Fernsehen, Internet) übertragbar. Mediensprache101 ist demzufolge in einem umfassenden Sinne die Sprache des Journalismus in den Massenmedien.

Pressesprache bildet dabei die Bezugsvarietät, um Gestaltungs- bzw. Präsentationsspezifika (Lorenz 2002, 154ff.) von Hörfunk, Fernsehen und Internet zu beschreiben.

Darüber hinaus kann Mediensprache aber auch als Oberbegriff fur drei verschiedene Kommunikationsformen in Anspruch genommen werden:

• für die Sprache des Journalismus in den Massenmedien;

• für die Sprache der Werbung in den Massenmedien, wobei auch hier Präsentationsspezifika bei der Übermittlung von Werbebotschaften zu berücksichtigen sind;

• für die Sprache der neuen Medien, wofür es bereits spezielle Bezeichnungen (z.B. Cyberslang) gibt (vgl. u.a. Wolf 2001).

Die Sprache der neuen Medien manifestiert sich im Rahmen neuer „Technoformen“, d.h. Kommunikationsformen, die an eine bestimmte Kommunikationstechnik gebunden sind (Anrufbeantworter-, E-Mail-, SMS-, Chat-, Hypertextkommunikation u.a.) sowie im Rahmen neuer Textsorten bzw. Textsortenvarianten (Homepage, E-Mail-Roman, Videokonferenz). Dabei ist untersuchenswert, wie sich hier das Verhältnis von Sprech- und Schreibsprachlichkeit (s.u., 2.3, Mediolekte) darstellt.

Empfohlene Literatur zur Vertiefung:

Bucher (1986): Pressekommunikation.

Fix/Poethe/Yos (2001): „Analyse zweier Pressetexte: funktionalstilistisch, textsortenbezogen“. S. 104-111.

Hoffmann (2005) „Textmustervarianz – am Beispiel von journalistischen Portrats“ (bes. 104-109).

Kurz u.a. (2002) Stilistik für Journalisten.

Luger (1995) Pressesprache.

Lektion № 16

Die Charakteristik des emotiven Lexikons

der Zeitungstexte

(von Fomina Sinaida, 1999)

Fragen: Zeitungssprache. Der Bestand der emotiv-politischen Lexik. Schlagwörter. Wörter-Chronofakten. Chronotope und Schlagwörter. Zeitungsneologismen. Stasi" als Wort des Jahres 1992. Lexeme mit spezifischen Affixen und Halbaffixen. Gesellschaftlich-politische Adjektive. Gewaltlexeme. Emotional gefärbte Abkürzungen. Emotiv - expressive Wörter. Verbale Periphrasen. Wörter mit übertragener Bedeutung. Zur Abgrenzung von emotivem Lexikon der Literatursprache und Pressesprache.

Für die Zeitungssprache102 sind vor allem eine soziale Wertung, eine kommunikative Verständlichkeit und ein besonderer Charakter der Expressivität typisch. Am wichtigsten unter ihnen ist die soziale Wertung, die in der Publizistik einen offenen, intensiven und umfassenden Charakter trägt.

Diese soziale Wertung schafft den emotionalen Hintergrund der Zeitungstexte, in denen vorwiegend solche Lexeme verwendet werden, die die Überzeugung beeinflussende und zweideutige Wertungen manifestieren. Sie ruft bei den Lesern entsprechende Emotionen hervor: Billigung und Abwertung, Vertrauen und Mißtrauen, Zufriedenheit und Unzufriedenheit u.a.

Freie Medien sind ein unentbehrlicher Teil der demokratischen Gesellschaft. Schon Napoleon bezeichnete die Presse als sechste Monarchie. (Die anderen fünf Monarchien sind:

  • die Babylonische,

  • Makedonische,

  • Persische,

  • Römische und

  • die Herrschaft des Messias).

Heutzutage betrachtet man die Presse als "imperium in imperio" ("Staat im Staat"), als vierte Gewalt, womit die ausschlaggebende Rolle der Massenmedien, darunter auch der Presse, auf die Formierung der gesellschaftlichen Meinung, des gesellschaftlichen Bewusstseins betont wird.

"Sie (die Massenmedien) machen politische Entscheidungen durchschaubar (transparent) und üben eine wichtige Kontrollfunktion aus, indem sie Machtmissbrauch, Ämterwillkür und Korruption aufdecken. Diese Macht der Medien erfordert gleichzeitig ein hohes Verantwortungsbewusstsein der "Medienmacher", die Orientierung an einer Medienethik, die eine Verletzung der Menschenwürde und eine Propagierung der Gewalt ausschließt" (Pötsch. In: INFO, 1996, № 31, S. 17).

In der Publizistik sind alle sprachlichen Mittel den Aufgaben der Informierung und Meinungsbeeinflussung unterworfen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Publizistik sowohl eine sachliche als auch emotionale Kraft der Beeinflussung besitzen.