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Учебное пособие 700247.doc
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7. Termini

Auch der Terminus26 ist unter stilistischem Aspekt zu betrachten. Das Wesen derartiger lexikalischer Einheiten besteht bekanntlich in der definitorischen Festlegung auf ein bestimmtes Denotat, wodurch er vom sprachlichen Kontext weitgehend unabhängig wird.(z. B. Kraft /in der Physik/ , Phonem- Morphem –Lexem (Sprachwissenschaft) usw.

Die vorstehenden Hinweise lassen erkennen, dass Präzision und Eindeutigkeit zwar grundsätzliche Forderungen an einen Terminus sind, aber nicht jeder gebräuchliche Terminus besitzt diese Eigenschaften in optimaler Weise. Daher ist stilistische Variation nicht völlig ausgeschlossen.

Schließlich ist zu bedenken, dass mit dem Ausbau der Wissenschaften ständig neue Begriffe auftauchen, neue Zusammenhänge gesehen werden. Dafür werden neue Termini gebraucht.

  • Nicht alle setzen sich sofort durch.

  • Manches hat vorläufigen Charakter.

  • Andere "zünden" und werden schnell aufgegriffen.

Bestimmte Termini haben zu bestimmten Zeiten eine fast magische Anziehungskraft; mit ihnen sich zu schmücken ist bestrebt, wer seinen Kontakt mit der modernen Forschung betonen möchte. Das führte mitunter zu einer Ausweitung und Unschärfe von Termini, die ursprünglich einmal einen fest umrissenen Begriff bezeichnet haben können („Journalismus im Wandel“).

8. Stilistische Aspekte der territorialen und chronologischen Kennzeichnung

8.1. Dialektismen und territoriale Dubletten

Man unterscheidet Dialektismen und territorialen Dubletten.

Dialektismen27 sind die nichtliterarischen, im eigentlichen Sinne mundartlichen (dialektalen) Wörter und Wendungen, die gewöhnlich auch bei Schriftstellern, die aus dem betreffenden Mundartgebiet stammen, keinen schriftlichen Niederschlag finden und außerhalb des engeren Mundartsgebiets gar nicht verstanden werden. Bucht (Gesindel, Pack) ostmitteldeutsch.

Territoriale Dubletten haben keine so enge territoriale Begrenzung, sondern sind für größere Sprachlandschaften (ostmitteldeutsch, niederdeutsch, süddeutsch o.ä) charakteristisch, vgl. z. B.

Fleischhauer, Samstag für den Süden, Schlachter, sich sputen für den Norden.

Diese Abgrenzung ist natürlich fließend.

8.2. Historismen, Archaismen und Neologismen

Da der Wortschatz sich ständig verändert, Neues entsteht und andererseits geläufige lexikalische Einheiten seltener werden und ganz aus dem Gebrauch kommen, befindet sich - chronologisch betrachtet - stets ein Teil der Wörter an der Peripherie des literarischen Wortschatzes - sei es, daß sie

  • den Stempel des Neuen tragen oder sei es,

  • daß sie im Veralten begriffen sind.

Dazu wird das Kennzeichen "veraltet" oder "veralternd" verwendet. Beide Gruppen lassen sich als Archaismen28 zusammenfassen, vgl. Aeroplan (Flugzeug), Coupe (Eisenbahnabteil) etc.

Anders zu beurteilen sind die sog. Historismen. Dabei handelt es sich um Benennungen für Gegenstände usw. "die der Geschichte angehören, in der gegenwärtigen Realität (außer im Museum) nicht mehr existieren,

vgl. Z.B. (Harnisch, Kemenate: in den Harnisch geraten, in Harnisch bringen).

Neue entstandene Wörter werden demgegenüber als Neologismen bezeichnet (Atomeisbrecher, Internet, Telekom, Management; Gnossi, Wessi, Ossi, Bossi, Wossi usw.).

Damit schließen wir die allgemeinen Bemerkungen zur Charakterisierung des Wortschatzes im Hinblick auf die potentielle Stilelemente damit ab.

Mit der territorialen Markierung von Wörtern hängt die zeitliche zusammen.

Historismen und Archaismen dienen der Gestaltung des zeitlichen Kolorits (wie die Dialektismen derjenigen des lokalen) und sind als Historismen berechtigt, wo sie zur Bezeichnung historischer Gegenstände und Verhältnisse gebraucht werden in belletristischen wie in wissenschaftlichen Texten, z.B.

Ausdrücke, die sich auf das Mittelalter beziehen wie: Kurfürst, Palast, Kemenate (komnata) etc.

Historismen haben dabei im allgemeinen die Funktion von Termini der Geschichtswissenschaft.

Manche veralteten Wortformen sind mit ironisch abschätziger Färbung noch in allgemeinem Gebrauch z. B. gelahrt, Gelahrter.

Archaismen: Knecht, Magd, Gesinde etc.