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Учебное пособие 700247.doc
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Anakoluth

Das Anakoluth59 (griech. Anakoluthia "das Verlassen der grammatischen Wortfolge) oder der Satzbruch ist eine folgewidrige Satzfügung, der regelwidrige Übergang aus einer begonnenen Konstruktion in eine andere". Es kommt im spontanen, ungezwungenen Gespräch vor z.B.

Da habe ich wohl ungefähr, haben meine Eltern wohl, ungefähr drei, vier Jahre war ich wohl, da sind wir nach Klein Kussewitz gezogen.

Redeschmuck: Redefiguren (Glossar)60

REDEFIGUREN (Figur: Veränderung der Äußerung auf Satzebene):

I. Figuren der Worthäufung

Figuren der Worthäufung (Synathroismos, congeries): Rhetorisches Ziel: Abgrenzung eines einheitlichen Sachbereichs. Angebot von Wahlmöglichkeiten. Steigerung von Umfang und Wichtigkeit.

Hörerlenkung: Vorspiegelung von Einheitlichkeit bei disparaten Gegenständen. Suggestive Aufwertung von Unbedeutendem durch Verbindung mit Bedeutendem oder durch Hinzufügung von Blendwerk (praestigiae, Psephopäxie). Suggestion von Fülle (an Argumeten, Beweisen,...) und differenzierter Komplexität und Tiefendimension (Universalität) bei simplen Sachverhalten.

      1. Worthäufung: Parataktische Reihung von Wörtern, die einen einheitlichen Sachverhalt bezeichnen: "Götter, Gräber und Gelehrte" (Akkumulation) Synonymie: wenn die gehäuften Wörter bedeutungsgleich oder -ähnlich sind.

      2. Pleonasmus: Unterordnende Häufung bedeutungsähnlicher Ausdrücke: "ich wiederhole noch einmal"

      3. Hendiadyoin (s. Figuren der Wortbeziehung)

Epitheton: Hinzufügung eines im Satzzusammenhang nicht unbedingt erforderlichen Attributs (beschreibend, ausmalend). Rhetorisches Ziel: Suggestive Aufwertung durch mehr oder weniger äußerliche Attribute. Aufbrechen eines verfestigten Werturteils

      1. Klimax (gradatio): Häufung mit Steigerungseffekt Rhetorisches Ziel: Spannungsaufbau durch steigernde Hinführung;

      2. Dihärese (distributio): Häufung, bei der das Ganze in seine einzelnen Teile zerlegt wird (Das Ganze kann genannt werden [Summationschema] oder ungenannt bleiben): "Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar". [als Gedankenfigur]

      3. Polare Ausdrucksweise: Durch Verbindung gegensätzlicher Begriffe, die im einzelnen nicht wörtlich zu nehmen sind, wird ein Universalbegriff ausgedrückt: "Himmel und Hölle" statt "alles".

      4. conciliatio: Nachsichtiges Verwischen eines Bedeutungsunterschiedes (parcus statt avarus)

      5. distinctio: Verschärfende Unterscheidung zur Aufdeckung einer conciliatio: (avarus statt parcus)

      6. dubitatio: Dem Hörer wird die Auswahl zwischen zwei Ausdrücken überlassen (parcus sive avarus) (vgl. dubitatio als Gedankenfigur).

    1. Figuren der Wortwiederholung

Figuren der Wortwiederholung61 (Palillogie, Iteration): Rhetorisches Ziel: Stärkere Einprägung zentraler Begriffe; Hörerlenkung: Formale Festigung einer inhaltlich angreifbarer Begrifflichkeit (Vermeidung von Kritik)

  • Anapher: Wiederholung eines Wortes (einer Wortgruppe) jeweils am Anfang aufeinanderfolgender Sätze (Kola, Verse) (x.../x...).

  • Epipher: Entsprechende Wiederholung jeweils am Ende (...x/...x).

  • Symploke: Verbindung von Anapher und Epipher (x...y/x...y).

  • Epanalepse: Wiederholung eines Wortes (einer Wortgruppe), meist am Satzanfang (xx...).

  • Anadiplose: Wiederholung des letzten Wortes eines Satzes (oder Verses) am Anfang des folgenden (...x/x...).

  • Epiploke: Eine fortgesetzte Anadiplose (...x/x...y/y...(z/z...))

  • Kyklos: Wiederholung des ersten Wortes eines Satzes (oder Verses) am Ende desselben (x...x).

  • Variatio: Vermeidung einer naheliegenden Wortwiederholung, oft mittels eines Tropus: "Horaz wurde....", "die Heimat des Dichters... "

  • Wortwiederholung in der Emphase