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Нем.язык для ТД Часть 1.doc
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Zur Lektion 2

1. Die Geschichte des Zolls bis zum Mittelalter

Die ersten Zolleinnehmer auf germanischem Boden waren die Benefiziarier. Das waren ehemalige Soldaten, die nach vielen Jahren Militärdienst Anspruch auf eine staatliche Anstellung (= beneficium) hatten. Sie überwachten den Verkehr durch die Tore des Limes. Dieser war im 1. und 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung an Rhein und Donau eine militärisch befestigte Grenze, als die Römer Teile Germaniens besetzt hielten. An den wenigen Übergangsstellen war eine sichere Kontrolle des Personen- und Warenverkehrs gewährleistet. Zu ihrer Unterstützung standen den Benefiziariern so genannte Zollknechte bei, die die Hauptkontrollarbeit leisten mussten. Diese Zollknechte waren überwiegend Sklaven, selten Freigelassene. Im Jahr 476 n. Chr. endete das weströmische Reich. Es entstand das fränkische Reich. Die sog. "Lex Salica" übernahm erhebliche Teile römischen Rechts, insbesondere Steuer- und Zollrecht.

2. Die Geschichte des Zolls ab dem Mittelalter

Zolleinnahmen waren im Mittelalter die Haupteinnahmen in Deutschland. Beliebte Warentransportwege waren Flüsse. Die Zollburg Pfalz-Kaub liegt auf einer kleinen Insel mitten im Rhein. Ludwig der Bayer hatte seine eigene Festung zu der Zollburg umgebaut. Die Schiffe wurden zunächst durch Seile oder Ketten gestoppt, dann wurde die Ware kontrolliert, erfasst, tarifiert und dann die entsprechenden Abgaben erhoben. Im Mittelalter wurde Zoll nicht nur an Außengrenzen kassiert, sondern ebenso im Binnenland und zwar in Form von Maut, Wegezoll, Brücken- und Torzoll. Sie leben heute in Form von Autobahn-, Brücken- und Tunnelgebühren wieder auf.

Die Zolleinnahmen mussten in damaliger Zeit nach einem kaiserlichen Edikt in eisernen Kästen aufbewahrt werden, nicht nur wegen Diebstahlsgefahr, sondern auch wegen Brandgefahr, weil viele Zollhäuser aus Holz errichtet waren. Unsere Geldtruhe stammt aus dem Jahr 1726.

Zöllner war im Mittelalter auch der so genannte Rheinmeister. Balkenwaage und Messstab symbolisieren, dass in jener Zeit der Zollwert durch Messen und Wiegen bestimmt wurde (heute in Prozent vom Wert der Ware). Die rote Kleidung des Rheinmeisters, die er mit dem römischen Zolleinnehmer gemeinsam hatte, bedeutet, dass er Macht besaß. Der große Schlüssel an seinem Gürtel besagt, dass er die Zolltruhe öffnen und schließen konnte, ihm also die Einnahmen anvertraut waren.

Zur Lektion 3 Nachkriegszeit und Neuaufbau

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde Deutschland von den Siegermächten in vier Zonen aufgeteilt. Die Militärregierungen der USA, von Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion übernahmen die Staatsgewalt und bauten in ihren Besatzungszonen die Zollverwaltungen nach unterschiedlichen Vorstellungen auf.

In der sowjetischen Besatzungszone wurde bereits im September 1945 eine Zentralfinanzverwaltung gegründet. Im August 1952 entstand das "Amt für Zoll und Kontrolle des Warenverkehrs" (AZKW). 1962 konstituierte sich daraus die "Zollverwaltung der Deutschen Demokratischen Republik". Mit der Wiedervereinigung am 03. Oktober 1990 wurde die Zollverwaltung der DDR aufgelöst.

In der amerikanischen und französischen Besatzungszone wurde die Zollverwaltung föderal aufgebaut. In der britischen Besatzungszone entstand 1946 eine zentrale "Leitstelle für die Finanzverwaltung" in Hamburg und 1947 der Zollgrenzschutz. Im September 1946 richteten die Amerikaner und Briten den "Gemeinsamen Finanzrat" ein und schlossen ihre Zonen im Januar 1947 zu einem "Vereinigten Wirtschaftsgebiet" - der Bi-Zone - zusammen.

Im Jahr 1949, mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, übernahm der Bund die Gesetzgebung für Zölle und Verbrauchsteuern. Im Oktober 1950 wurde die Bundesfinanzverwaltung und damit die Bundeszollverwaltung geschaffen. Sie unterstand dem Bundesfinanzminister.