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85 Redegestaltung

antiken ↑ Rhetorik, deren Überbewertung zu unangemessenem ↑ rhetorischem Stil führt.

Rede als Tatsache ↑ unter erlebte Rede.

Redebericht: Methode und Form der ↑ Redewiedergabe, bei der unter ständiger Nennung des Urhebers über die Äußerung berichtet wird, z. B.: A. (der Redner u. ä.) erklärte sich damit ein-verstanden. Er bezeichnete die Leistung als hervorragend; er unter-stützte den Vorschlag. Als besonders verdienstvoll wertete er (A.) die Ausarbeitung der theoretischen Grundlagen. Dem Redebericht kann ein weitgehend identischer Wortlaut zugrunde liegen (hier etwa: ,,Ich erkläre mich . . . Die Leistung ist hervorragend, ich unterstütze . . . Für besonders verdienstvoll halte ich ..."), er kann aber auch Resümee des Wortlauts oder nur Themaangabe (A. sprach über den Vorschlag) sein; die ↑ Dichte der Wiedergabe ist unterschiedlich. Im Journalismus wird der Redebericht oft kombiniert mit ↑ Teilzitat und ↑ indirekter Rede. Nicht identisch ist der Redebericht mit der ↑ berichteten Rede.

Rededarstellung: möglicher Oberbegriff für tatsächliche ↑ Redewiedergabe und literarisch-fiktive ↑ Redegestaltung. Unter Rede ist hier sohriftlich oder mündlich Geäußertes (↑ Rede 2), darunter auch Gespräch und ↑ Dialog, zu verstehen. Die darzustellende Äußerung bedarf der ↑ Redekennzeichnung.

Von der Rededarstellung zu unterscheiden ist die Darstellung nicht geäußerter Gedanken, Gefühle und Assoziationen, die ↑ Reflexionsdarstellung. Rede und Reflexion bilden ↑ personalen Text oder ↑ Autor-Personen-Text.

Redeeinführung ↑ Redeeinleitung.

Redeeinkleidung: bildhafte Bezeichnung für ↑ Redekenn-zeichnung.

Redeeinleitung, Redeeinführung: die einer dargestellten Äußerung voraufgehende ↑ Redekennzeichnung (A. sagte .. .), in einem weiteren Sinne auch die Redekennzeichnnng allgemein. Diese Verwendung ist jedoch für bestimmte Fälle der ↑ Redewiedergabe, z. B. für das ↑ Spitzenzitat, unangemessen.

Redefiguren ↑ rhetorische Figuren.

Redegestaltung: mögliche spezielle Bezeichnung für die Dar-stellung von Äußerungen (↑ Rede 2) in künstlerischer Literatur

Redekennzeichnung 86

im Unterschied zur ↑ Redewiedergabe, deren Gegenstand reale Äußerungen sind. In einem weiteren Sinne kann auch die Redegestaltung als Redewiedergabe oder wie diese allgemeiner als ↑ Rededarstellung bezeichnet werden. Sie bedient sich derselben Grundformen wie die Redewiedergabe (↑ direkte Rede, indirekte Rede, Redebericht, Inhaltsangabe), allerdings in anderer Gewichtung, so besonders der erlebten Rede (↑ erlebte Rede 1). Unter dem Einfluß des Französischen und falscher Terminologie (↑ erlebte Rede 2) wird unter Redegestaltung auch die Darstellung nicht geäußerter ↑ Reflexion (Gedanken, Gefühle, Assoziationen), die ↑ Reflexionsdarstellung, verstanden; die Unterscheidung von Rede und Reflexion ist jedoch zumindest für dokumentarisohe Texte wichtig.

Redekennzeichnung: Kennzeichnung eines Textes oder Textstücks als Äußerung, und zwar als nicht selbst geäußert oder als selbst zu einem anderen Zeitpunkt geäußert (↑ Rededarstellung). In ihrer Grundstruktur besteht die Redekennzeichnung aus dem Namen der sich äußernden Person oder aus einem Pronomen bzw. einem ↑ kontextualen Synonym für die Person — oft aus einem die Person vertretenden ↑ Tropus — und einem Wort, das ein Äußern bezeichnet (↑ Redekennzeichnungswort), z. B. K. sagte: „...“. Die Redekennzeichnung kann vor der wiedergegebenen bzw. dargestellten Rede erfolgen, d. h. die Rede einleiten (↑ Redeeinleitung), sie kann die Rede unterbrechen oder der Rede folgen (... , sagte K.; auch Spitzenzitat). Von solch einfacher Form und Stellung der Kennzeichnung hat sich jedoch insbesondere der Journalismus in zunehmendem Maße entfernt; er bedient sich oft der mittelbaren oder kon-textualen Redekennzeichnung in formal selbständigen Sätzen. Einfachste Art ist die nachgestellte Redekennzeichnung mit einem Demonstrativpronomen: ,,..." Dies stellte A. ... fest. Nächste Stufe ist die nominale Fassung, die zugleich Aussagen über Qualität und Folgen der Äußerung ermöglicht: „ ... " Diese Feststellung A.s [traf den Kern ... ]. Das Redekennzeichnungswort muß dann nicht mehr ↑ Ansehlußstellung einnehmen; es kann überdies ein Äußern in sehr allgemeiner Form erfassen: ,, ... " Der Vorsitzende des ... , A. K., versuchte mit diesem Vergleich ... Ähnliches gilt für die vorangestellte Kennzeichnung. Sie kann eine allgemeine Themaangabe, die ein Äußern ein-

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