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Kleines_woerterbuch_der_stilkunde.doc
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71 Metapher

Standpunkt selbst irgendeine Berechtigung hat) eingesetzt werden.

Logik und Stil ↑ sprachliche Aussage und formal-logische Aus-sage.

Losung: aus der historischen Situation heraus kurz und ein-prägsam abgefaßter Aufruf, z. B. Krieg dem Kriege!

M

Materia ↑ unter Rhetorik.

Materialstil ↑ unter Stilarten.

Melden: Darstellungsart, die aktuelle Fakten aus einem meist umfassenden Sachverhalt abgestuft nach Wichtigkeit sach-bezogen und komprimiert mitteilt. ↑ Darstellungsarten, Dichte.

meliorativer Ausdruck: Sprachnorm, die eine Erscheinung quali-tativ erhöht, aufwertet; sie kann bei arger Täuschungsabsicht den Sachverhalt bewußt verhüllen (↑ Euphemismus). ↑ aber pejorativer Ausdruck.

Memoria ↑ unter Rhetorik.

Merkmalsfolge ↑ veranschaulichende Merkmalsfolge.

Merkmalshäufung ↑ Epithetahäufung, veranschauIichendeMerk-malsfolge.

Metapher f: Art des ↑ Tropus; Ersatzbezeichnung; Ersatz eines Ausdrucks durch einen Ausdruck, dessen Bedeutuhg sinnbildlich für die Bedeutung des ersetzten Ausdrucks steht. Wenn z. B. F. Engels die Renaissance-Menschen als Riesen an Denkkraft und Leidenschaft und Charakter würdigt, so steht der Ausdruck Riesen an Denkkraft und Leidenschaft und Charakter für den Ausdruck ,große Männer' im Sinne von ,Männer, groß an Denkkraft und Leidenschaft und Charakter'. Das Verbindende, Gemeinsame des ersetzten und des ersetzenden Ausdrucks ist das analoge Merk-mal ‚groß'. Dieses analoge Merkmal ermöglicht das Identifizieren der Renaissance-Menschen mit den Riesen aus den Volkssagen. Dieses Verbindende, Gemeinsame wird als das Dritte des Ver-gleichs, das ↑ Tertium comparationis bezeichnet. Im Beispiel

Metonymie 72

F. Engels' wird das Merkmal ,groß’ in qualitativem Sinne ge-deutet (Riesen an Denkkraft). Möglich ist auch die Deutung von ,groß' in quantitativem Sinne, z. B. Der Kapitän unserer Volleyballmannschaft ist ein Riese, d. h. ein hochgewachsener Mann.

Metonymie f: Art des ↑ Tropus; Ersatz eines Ausdrucks durch einen Ausdruck, der außerhalb der Grenzen des begrifflichen Inhalts des ersetzten Ausdrucks liegt (↑ aber Synekdoche), und auf Grund eines begrifflich-logischen Zusammenhangs, z. B. des Zusammenhangs von Ursache und Wirkung (die Zeitungsüberschrift Brecht vertont statt der nicht-metonymisierten Überschrift ,Liedtexte B. Brechts vertont'), von Gefäß und Inhalt (ein Glas trinken statt ,ein Glas Milch trinken'), von Qualitätsträger und Qualität (unser Visavis statt ,die Bewohner des uns gegenüberliegenden Hauses'), von Erscheinung und Symbol (Friede den Hütten! Krieg den Palästen! [Büchner]).

Modernismus: mögliche zusammenfassende Bezeichnung für modische Ausdrücke (Modewörter, Modefügungen), die zunächst dem Bedürfnis, einer Aussage besonderen Nachdruck zu geben, entspringen, aber infolge häufigen Gebrauchs und gedankenlosen Nachsprechens bald inhaltsleer sind. ↑ Stilfärbung, ↑ auch charakterologischer Ausdruck, Neologismus, ↑ aber Archaismus, Anachronismus.

Modewort ↑ unter Modernismus.

Monolog m: Selbstgespräch einer Gestalt in einem Kunst-werk, z. B. im Drama die Äußerung von Gedanken und Ge-fühlen, soweit sie nicht aus der Handlung selbst hervorgehen. Seltener dient der Monolog rein technischen Zwecken. (Erläuterung zur Handlung usw.). In diesem Fall nähert er sich der ↑ Anrede. Der Monolog ist eine aus der Antike überkommene Form; er nimmt auch in der realistischen Weltliteratur großen Raum ein und kann hier wichtige Funktion haben (etwa der Monolog des Hamlet), wobei sich das Publikum stets als Adressaten dieser dramaturgischen Konvention weiß. — Der klassische Mono-log wird heute oft nicht als Selbstgespräch, sondern als tech-nisch reproduzierte Rede (Tonbandaufzeichnung) zu stummem Spiel oder als Einblendung in eine Funksendung gebracht. Dadurch und durch weitere technische Verfahren wird der Monolog bei gleichem Stil verändert, überhöht, überwirklich.

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