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IlFrnk / Немецкий / 100 немецких стихотворений.doc
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08.06.2015
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Ihr langer Schatten schwankt im Häusermeer

Und löscht der Straßen Lichterreihen aus.

Er kriecht wie Nebel auf dem Pflaster schwer

Und tastet langsam vorwärts Haus für Haus.

Den einen Fuß auf einen Platz gestellt,

Den anderen gekniet auf einen Turm,

Ragen sie auf, wo schwarz der Regen fällt,

Panspfeifen blasend in den Wolkensturm.

Um ihre Füße kreist das Ritornell

Des Städtemeers mit trauriger Musik,

Ein großes Sterbelied. Bald dumpf, bald grell

Wechselt der Ton, der in das Dunkel stieg.

Sie wandern an dem Strom, der schwarz und breit

Wie ein Reptil, den Rücken gelb gefleckt

Von den Laternen, in die Dunkelheit

Sich traurig wälzt, die schwarz den Himmel deckt.

Sie lehnen schwer auf einer Brückenwand

Und stecken ihre Hände in den Schwarm

Der Menschen aus, wie Faune, die am Rand

Der Sümpfe bohren in den Schlamm den Arm.

Einer steht auf. Dem weißen Monde hängt

Er eine schwarze Larve vor. Die Nacht,

Die sich wie Blei vom finstern Himmel senkt,

Drückt tief die Häuser in des Dunkels Schacht.

Der Städte Schultern knacken. Und es birst

Ein Dach, daraus ein rotes Feuer schwemmt.

Breitbeinig sitzen sie auf seinem First

Und schrein wie Katzen auf zum Firmament.

In einer Stube voll von Finsternissen

Schreit eine Wöchnerin in ihren Wehn.

Ihr starker Leib ragt riesig aus den Kissen,

Um den herum die großen Teufel stehn.

Sie hält sich zitternd an der Wehebank.

Das Zimmer schwankt um sie von ihrem Schrei,

Da kommt die Frucht. Ihr Schoß klafft rot und lang

Und blutend reißt er von der Frucht entzwei.

Der Teufel Hälse wachsen wie Giraffen.

Das Kind hat keinen Kopf. Die Mutter hält

Es vor sich hin. In ihrem Rücken klaffen

Des Schrecks Froschfinger, wenn sie rückwärts fällt.

Doch die Dämonen wachsen riesengroß.

Ihr Schläfenhorn zerreißt den Himmel rot.

Erdbeben donnert durch der Städte Schoß

Um ihren Huf, den Feuer überloht.

Der Schläfer im Walde (спящий в лесу: der Wald; schlafen – спать)

Seit Morgen ruht er (с утра он лежит: покоится). Da die Sonne rot (когда; с того момента, как солнце, красное)

Durch Regenwolken seine Wunde traf (сквозь дождевые облака попало в его рану: treffen-traf-getroffen – попасть /например, о стреле, пуле/; der Regen; die Wolke).

Das Laub tropft langsam noch (с листвы еще медленно капает; der Tropfen – капля). Der Wald liegt tot (лес лежит мертвым, словно мертвый, замер).

Im Baume ruft ein Vögelchen im Schlaf (на дереве зовет, кричит птичка во сне: der Baum; der Schlaf).

Der Tote schläft im ewigen Vergessen (мертвый спит в вечном забвении, забытьи; vergessen – забывать),

Umrauscht vom Walde (под шелест леса; rauschen – шелестеть). Und die Würmer singen (и черви поют: der Wurm),

Die in des Schädels Höhle tief sich fressen (которые в полость черепа глубоко вгрызаются: der Schädel),

In seine Träume ihn mit Flügelklingen (в его сны его /убаюкивая/ /с/ лезвиями крыльев: der Flügel – крыло; die Klinge – лезвие).

Wie süß ist es (как сладостно), zu träumen nach den Leiden (видеть сон после страданий: das Leid)

Den Traum (/видеть /сон, сновидение/), in Licht und Erde zu zerfallen (распадаться, распасться на свет и землю: das Licht; die Erde),

Nichts mehr zu sein (ничем больше не быть), von allem abzuscheiden (ото всего отделиться; abscheiden – отделять; умереть /высок./; scheiden – разделять, отделять),

Und wie ein Hauch der Nacht hinabzuwallen (и, словно дыхание, дуновение ночи, нестись вниз: wallen – бурлить, кипеть /о струях/; ниспадать /о волосах/; странствовать),

Zum Reich der Schläfer (к царству спящих: das Reich). Zu den Hetairien (к гетериям /греч.: тайное политич. общество, собрание/)

Der Toten unten (мертвых, /там/ внизу). Zu den hohen Palästen (к высоким дворцам: der Palást),

Davon die Bilder (отражения которых: «образы от которых»: das Bild) in dem Strome ziehen (проплывают в потоке = по реке: der Strom),

Zu ihren Tafeln (к их /праздничным/ столам: die Tafel), zu den langen Festen (к долгим, долго длящимся праздникам: das Fest).

Wo in den Schalen dunkle Flammen schwellen (где в чашах выбухают темные языки пламени: die Schale – чаша, пиала; die Flamme – пламя; schwellen – набухать /о почках/; прибывать /о воде/),

Wo golden klingen vieler Leiern Saiten (где по-золотому звенят многих лир струны: die Leier; die Saite).

Durch hohe Fenster schaun sie auf die Wellen (сквозь высокие окна смотрят они на волны: das Fenster; die Welle),

Auf grüne Wiesen in den blassen Weiten (на зеленые поляны в бледных далях: die Wiese; die Weite).

Er scheint zu lächeln aus des Schädels Leere (кажется, что он улыбается из пустоты черепа; leer – пустой),

Er schläft, ein Gott, den süßer Traum bezwang (он спит, бог, которого покорил, которым овладел сладостный сон: bezwingen; zwingen – принуждать).

Die Würmer blähen sich in seiner Schwäre (черви пучатся, надуваются в его язве),

Sie kriechen satt die rote Stirn entlang (они ползут, сытые, вдоль красного лба).

Ein Falter kommt die Schlucht herab (мотылек спускается в овраг, ущелье: der Falter; herab – туда-вниз). Er ruht (он сидит: «покоится»)

Auf Blumen (на цветах: die Blume). Und er senkt sich müd (и он устало опускается)

Der Wunde zu (к ране, на рану), dem großen Kelch von Blut (к большой чаше, к большому кубку, полному крови: der Kelch),

Der wie die Sammetrose dunkel glüht (который, словно «бархатная роза», «темно пылает» = пылает темным жаром; der Sammet = der Samt – бархат; die Samtblume – щирица /растение с желто-коричневыми цветами и сильным ароматом/).

Der Schläfer im Walde

Seit Morgen ruht er. Da die Sonne rot

Durch Regenwolken seine Wunde traf.

Das Laub tropft langsam noch. Der Wald liegt tot.