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IlFrnk / Немецкий / 100 немецких стихотворений.doc
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Ich Blöder, eine Stelle finden,

Alleserschüttrer! wo du nicht wärest.

Lass endlich, Vater! offenen Augs mich dir

Begegnen! hast denn du nicht zuerst den Geist

Mit deinem Strahl aus mir geweckt? mich

Herrlich ans Leben gebracht, o Vater! –

Wohl keimt aus jungen Reben uns heil'ge Kraft;

In milder Luft begegnet den Sterblichen,

Und wenn sie still im Haine wandeln,

Heiternd ein Gott; doch allmächt'ger weckst du

Die reine Seele Jünglingen auf, und lehrst

Die Alten weise Künste; der Schlimme nur

Wird schlimmer, dass er bälder ende,

Wenn du, Erschütterer! ihn ergreifest.

Lebenslauf (биография, «ход жизни»)

Größers wolltest auch du (большего, более великого хотел и ты тоже), aber die Liebe zwingt (но любовь принуждает, теснит)

All uns nieder (всех нас вниз = пригибает нас, заставляет спуститься), das Leid beuget gewaltiger (страдание гнет, сгибает мощнее),

Doch es kehret umsonst nicht (но не случайно возвращается)

Unser Bogen (наша «дуга» = наш окружной путь: der Bogen), woher er kommt (откуда он приходит = откуда вышел).

Aufwärts oder hinab (вверх или вниз /например, идя по горе/)! wehet in heilger Nacht (/разве не/ веет в священной ночи),

Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt (где = когда немая природа замышляет становящиеся дни, погружена в размышление о грядущих днях),

Weht im nüchternen Orkus (/не/ веет в трезвом = отрезвляющем, хладном Орке)

Nicht ein liebender Othem auch (также и любящее дыхание)?

Dies erfuhr ich (это узнал я: erfahren). Denn nie (ибо никогда), sterblichen Meistern gleich (смертным наставникам подобно),

Habt ihr Himmlischen (вы, небесные; der Himmel – небо), ihr Alleserhaltenden (вы, всесохраняющие),

Das ich wüsste (насколько я знал бы = насколько мне известно), mit Vorsicht (с осторожностью: die Vorsicht)

Mich des ebenen Pfads geführt (/не/ вели меня ровной тропой: der Pfad).

Alles prüfe der Mensch (пусть все попробует, проверит человек), sagen die Himmlischen (говорят небесные),

Dass er, kräftig genährt (чтобы он, мощно = как следует напитан; die Kraft – сила; nähren – питать), danken für alles lern (научился благодарить за все; lerne – /он/ научился бы = пусть научится),

Und verstehe die Freiheit (и понимал бы свободу),

Aufzubrechen (отправляться /в путь/), wohin er will (куда он /за/хочет).

Lebenslauf

Größers wolltest auch du, aber die Liebe zwingt

All uns nieder, das Leid beuget gewaltiger,

Doch es kehret umsonst nicht

Unser Bogen, woher er kommt.

Aufwärts oder hinab! wehet in heilger Nacht,

Wo die stumme Natur werdende Tage sinnt,

Weht im nüchternen Orkus

Nicht ein liebender Othem auch?

Dies erfuhr ich. Denn nie, sterblichen Meistern gleich,

Habt ihr Himmlischen, ihr Alleserhaltenden,

Das ich wüsste, mit Vorsicht

Mich des ebenen Pfads geführt.

Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

Dass er, kräftig genährt, danken für alles lern,

Und verstehe die Freiheit,

Aufzubrechen, wohin er will.

An Diotima (к Диотиме)

Komm und besänftige mir (приди и смягчи, успокой мне = для меня, по моей просьбе; sanft – мягкий, тихий), die du einst Elemente versöhntest (ты, которая когда-то примиряла /между собой/ стихии: das Element),

Wonne der himmlischen Muse (блаженство, отрада небесной музы: die Wonne), das Chaos der Zeit (хаос /этого/ времени)!

Ordne den tobenden Kampf (приведи в порядок = прекрати беснующуюся, бушующую борьбу, битву: ordnen – упорядочивать) mit Friedenstönen des Himmels (мирными, миротворящими звуками неба: der Friede; der Ton; der Himmel),

Bis in der sterblichen Brust (пока в смертной груди = в груди смертного; sterben – умирать) sich das Entzweite vereint (/не/ соединится раздвоенное, разобщенное),

Bis der Menschen alte Natur (пока старая природа, натура людей), die ruhige, große (спокойная, величественная),

Aus der gärenden Zeit (из бродящего времени: gären – бродить /о вине и т.п./) mächtig und heiter sich hebt (мощно и радостно, весело поднимется)!

Kehr in die dürftigen Herzen des Volks (вернись, войди в скудные сердца народа), lebendige Schönheit (живая красота),

Kehr an den gastlichen Tisch (вернись к гостеприимному столу; der Gast – гость), kehr in die Tempel zurück (вернись обратно в храмы: der Tempel)!

Denn Diotima lebt (поскольку Диотима живет), wie die zarten Blüten im Winter (как нежные цветы зимою: die Blüte – цветение; цвет),

Reich an eigenem Geist (богатая собственным духом: der Geist), sucht sie die Sonne doch auch (все же ищет она также и солнце).

Aber die Sonne des Geists (но солнце духа), die schönere Welt (более прекрасный мир), ist hinunter (закатилось, зашло: hinuntergehen; hinunter – туда-вниз),

Und in frostiger Nacht (и в морозной ночи; der Frost – мороз) zanken Orkane sich nur (слышна лишь перебранка ураганов: sich zanken – браниться, ссориться; der Orkán).

An Diotima

Komm und besänftige mir, die du einst Elemente versöhntest,

Wonne der himmlischen Muse, das Chaos der Zeit!

Ordne den tobenden Kampf mit Friedenstönen des Himmels,

Bis in der sterblichen Brust sich das Entzweite vereint,

Bis der Menschen alte Natur, die ruhige, große,

Aus der gärenden Zeit mächtig und heiter sich hebt!

Kehr in die dürftigen Herzen des Volks, lebendige Schönheit,

Kehr an den gastlichen Tisch, kehr in die Tempel zurück!

Denn Diotima lebt, wie die zarten Blüten im Winter,

Reich an eigenem Geist, sucht sie die Sonne doch auch.

Aber die Sonne des Geists, die schönere Welt, ist hinunter,

Und in frostiger Nacht zanken Orkane sich nur.

Der Tod fürs Vaterland (смерть за родину)

Du kömmst, o Schlacht (ты грядешь, битва: die Schlacht)! schon wogen die Jünglinge (уже устремляются юноши: wogen – волноваться, бушевать, катить волны)

Hinab von ihren Hügeln (вниз со своих холмов: der Hügel), hinab ins Tal (вниз, в долину),

Wo keck herauf die Würger dringen (где дерзко наверх, на них напирают враги; würgen – давить, душить; der Würger – душитель, убийца),

Sicher der Kunst und des Arms (уверенные в /своем/ искусстве = умении и в своей руке = силе: die Kunst; der Arm), doch sichrer (но уверенней)

Kömmt über sie die Seele der Jünglinge (наступает на них, превозмогает их душа юношей),

Denn die Gerechten schlagen, wie Zauberer (ибо праведные, справедливые бьют, разят как волшебники; der Zauber – волшебство),

Und ihre Vaterlandsgesänge (и их гимны отчизне, отеческие гимны: der Gesang – песнь; singen – петь)

Lähmen die Kniee den Ehrelosen (обессиливают колени бесчестным: das Knie – колено; die Ehre – честь; lähmen – парализовать).

O nimmt mich, nimmt mich mit in die Reihen auf (примите меня с собой в /ваши/ ряды: aufnehmen; die Reihe),

Damit ich einst nicht sterbe gemeinen Tods (чтобы я когда-нибудь не умер обычной смертью: der Tod)!

Umsonst zu sterben, lieb ich nicht, doch (напрасно умереть я бы не хотел, мне не любо, однако)

Lieb ich, zu fallen am Opferhügel (хотел бы я пасть у жертвенного холма; das Opfer – жертва)

Fürs Vaterland, zu bluten des Herzens Blut (за родину, истечь кровью сердца: das Blut; das Herz)

Fürs Vaterland – und bald ist’s geschehn (и скоро это случится)! Zu euch (к вам),

Ihr Teuern (вы, дорогие)! komm ich (приду я), die mich leben (которые меня жить)

Lehrten und sterben (учили и умирать), zu euch hinunter (к вам туда-вниз /спущусь/)!

Wie oft im Lichte dürstet ich euch zu sehn (как часто на свету = наяву жаждал я вас увидеть: das Licht – свет; der Durst – жажда),

Ihr Helden und ihr Dichter aus alter Zeit (вы, герои, и вы, поэты /из/ старого времени: der Held)!

Nun grüßt ihr freundlich den geringen (теперь приветствуйте дружелюбно, по-дружески ничтожного: gering – малый, незначительный)

Fremdling (чужеземца; fremd – чужой) und brüderlich ist's hier unten (и по-братски здесь внизу);

Und Siegesboten kommen herab (и вестники победы спускаются сюда-вниз: der Sieg – победа; der Bote – посланник): Die Schlacht (битва)

Ist unser (наша)! Lebe droben, o Vaterland (живи там наверху, о родина),

Und zähle nicht die Toten (и не считай мертвых)! Dir ist (тебе = ради тебя),

Liebes (любимая)! nicht einer zu viel gefallen (ни один не пал слишком = сверх необходимого = «мы за ценой не постоим»: fallen – падать, пасть).

Der Tod fürs Vaterland

Du kömmst, o Schlacht! schon wogen die Jünglinge

Hinab von ihren Hügeln, hinab ins Tal,

Wo keck herauf die Würger dringen,

Sicher der Kunst und des Arms, doch sichrer

Kömmt über sie die Seele der Jünglinge,

Denn die Gerechten schlagen, wie Zauberer,

Und ihre Vaterlandsgesänge

Lähmen die Kniee den Ehrelosen.

O nimmt mich, nimmt mich mit in die Reihen auf,

Damit ich einst nicht sterbe gemeinen Tods!

Umsonst zu sterben, lieb ich nicht, doch

Lieb ich, zu fallen am Opferhügel

Fürs Vaterland, zu bluten des Herzens Blut

Fürs Vaterland – und bald ist’s geschehn! Zu euch,