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IlFrnk / Немецкий / 100 немецких стихотворений.doc
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08.06.2015
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Ich hab mir die Beschaulichkeit erkoren

Und niemals streng gerechnet mit den Horen,

Ich denke fromm: „Gott gibt's im Schlaf den Seinen!"

Ich kann des Lebens banggeschäftig Rauschen,

Dies laute Tun und Treiben nicht verstehn

Und möcht mein einsam Glück nicht drum vertauschen.

Lass mich die stillen Pfade weiter gehn,

Der Wolken und der Sterne Zug belauschen

Und schönen Kindern in die Augen sehn!

Gottfried Keller (1819 – 1890)

Abendlied (вечерняя песня: der Abend + das Lied)

Augen (глаза: das Auge), meine lieben Fensterlein (мои милые, любимые окошки; das Fenster),

Gebt mir (/вы/ даете мне) schon so lange (уже столь долго) holden Schein (чудный свет: hold – милый, прелестный /высок./),

Lasset freundlich (впускаете дружелюбно) Bild um Bild herein (картину за картиной внутрь):

Einmal werdet ihr verdunkelt sein (однажды будете вы затемнены = погаснете; dunkel – темный)!

Fallen einst die müden Lider zu (закроются, смежатся однажды, когда-нибудь усталые веки: das Lid; zufallen – захлопываться),

Löscht ihr aus (вы погаснете: auslöschen), dann hat die Seele Ruh (тогда душа обретет покой: die Ruhe);

Tastend (ощупью, на ощупь; tasten – щупать, нащупывать) streift sie ab (снимет: «стащит с себя» она: abstreifen – снимать, стягивать) die Wanderschuh (дорожные башмаки: wandern – путешествовать пешком + der Schuh – башмак),

Legt sich auch (ляжет тоже = уляжется и она) in ihre finstre Truh (в свой мрачный ларь: finster; die Truhe – сундук, ларь).

Noch zwei Fünkchen (еще две искорки; der Funke – искра) sieht sie (видит, увидит она) glimmend stehn («тлея стоять» = как они стоят, тлея, едва мерцая: glimmen – тлеть),

Wie zwei Sternlein (как две звездочки; der Stern – звезда) innerlich zu sehn (видимые внутренне, которые можно увидеть внутренним оком; innerlich – внутренне, в душе; das Innere – внутренняя часть; внутренний мир человека),

Bis sie schwanken (пока они /не/ заколеблются: schwanken – качаться, колебаться) und dann auch vergehn (а затем тоже пропадут),

Wie von eines Falters Flügelwehn (как от веяния крылышек мотылька: der Falter – мотылек; der Flügel – крыло; wehen – веять).

Doch noch wandl’ ich (однако еще брожу я: wandeln – ходить, бродить, шествовать /высок./) auf dem Abendfeld (по вечернему полю; das Feld – поле),

Nur dem sinkenden Gestirn gesellt (в сообществе лишь с закатным светилом: das Gestirn – /небесное/ светило; sinken – погружаться; заходить /например, о солнце/; sich gesellen – присоединяться /к кому-либо/);

Trinkt (пейте), o Augen, was die Wimper hält (сколько удержит ресница: halten – держать),

Von dem goldnen Überfluss der Welt (от золотого преизбытка мира: der Überfluss; fließen – течь; überfließen – переливаться /через край/)!

Abendlied

Augen, meine lieben Fensterlein,

Gebt mir schon so lange holden Schein,

Lasset freundlich Bild um Bild herein:

Einmal werdet ihr verdunkelt sein!

Fallen einst die müden Lider zu,

Löscht ihr aus, dann hat die Seele Ruh;

Tastend streift sie ab die Wanderschuh,

Legt sich auch in ihre finstre Truh.

Noch zwei Fünkchen sieht sie glimmend stehn,

Wie zwei Sternlein innerlich zu sehn,

Bis sie schwanken und dann auch vergehn,

Wie von eines Falters Flügelwehn.

Doch noch wandl’ ich auf dem Abendfeld,

Nur dem sinkenden Gestirn gesellt;

Trinkt, o Augen, was die Wimper hält,