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§ 4. Hauptzüge des deutschen Sprachbaus

Bevor wir diexiuzelnen Seiten des deutschen Sprachbaus betrachten, ist es notwendig, einige seiner wesentlichsten Züge zu schildern, damit man einen allgemeinen Überblick hat und die Rolle der einzelnen Details richtiger einzuschätzen versteht.

Das grammatische System jeder Sprache ist eine zusammenhän­gende Totalität und nicht eine mechanische Verbindung von selbständigen Bestandteilen. Die einzelnen grammatischen Erschei­nungen der betreffenden Sprache muß man nicht gesondert, sondern aufeinanderbezogen betrachten. Und auch hier gilt es, das Wichtigste und Dominierende herauszuschälen und die übrigen Erscheinungen des Sprachbaus im Lichte der entscheidenden Gesetzmäßigkeiten und Tendenzen zu prüfen.

Sehr lehrreich kann dabei der Vergleich mit den grammatischen Systemen anderer Sprachen werden, obgleich der Schwerpunkt unseres Verfahrens doch immer die Analyse der grammatischen Tatsachen der betreffenden Sprache selbst sein soll.

Vom Standpunkt der Wortstruktur aus ist der grammatische Bau der deutschen Sprache durch eine Vereinigung von flexivischen und analytischen Mitteln gekennzeichnet. Mit Recht bezeichnet man in der letzten Zeit die deutsche Sprache gewöhnlich als eine «flexivisch-analytische».

Dasselbe gilt eigentlich mehr oder weniger auch für alle übrigen modernen indoeuropäischen Sprachen, doch weisen diese Sprachen große Schwankungen auf in der Verteilung der flexivischen und analytischen Mittel und in ihrer konkreten Gestaltung. Alle modernen germanischen Sprachen (mit Ausnahme der inselskandinavischen) sind ärmer an Flexion als das Deutsche, die russische Sprache dagegen reicher, obwohl die analytische Bildungsweise der grammatischen Formen auch im Russischen stark vertreten ist.

Sehr charakteristisch für die deutsche Sprache ist der ausgiebige Gebrauch der inneren Flexion, die in anderen germanischen Sprachen jetzt eine durchaus bescheidene Rolle spielt, obgleich sie in den skandinavischen und in der englischen Sprache früher als Auswirkung von phonetischen Assimilationsgesetzen noch verbreiteter war als im Deutschen. In Verbindung mit der äußeren Flexion und den analy­tischen Mitteln der Grammatik führt die innere Flexion oft zu einer beträchtlichen Übercharakterisierung, d. h. zur Bezeichnung eines und desselben grammatischen Inhalts durch mehrere grammatische Formmittel. So wird in der Form die Wälder der Plural dreimal zum Ausdruck gebracht: mit Hilfe des Umlauts, des Pluralmorphems -er und der Pluralform des Artikels. Tatsächlich kann die Anzahl der Formen mit Pluralbedeutung noch beträchtlicher sein: im Satz Die blühenden Wälder lockten ihn kommt die Semantik des Plurals auch in der Flexion des Adjektivs und des Verbs zum Ausdruck. Fast vollstän­dig fehlt dagegen die Übercharakterisierung im Englischen, wo die innere Flexion ganz zurückgedrängt ist und keine Kongruenz zwischen den Substantivattributen und dem Substantiv selbst besteht. In der russischen Sprache nimmt die Übercharakterisierung einen bedeu­tenden Platz ein.

Sehr wesentlich für die morphologische Struktur des Wortes im Deutschen ist die ungleichmäßige Verteilung der Flexion. Bei einigen Redeteilen ist die Flexion bedeutend stärker ausgebildet als bei den anderen. Besonders arm an Flexion ist z. B. das Substantiv. Nicht nur das Verb, sondern auch das demonstrative und possessive Pronomen und das Adjektiv, also die Wortarten, die syntaktisch als Bestimmungen des Substantivs auftreten, haben viel reichhaltigere Flexionssysteme als das Substantiv. Sehr reich an Flexion ist der Artikel, obgleich er nur ein Hilfs- oder Formwort ist. Auch im Englischen gibt es einen gewissen Unterschied in der Flektierbarkeit verschiedener Redeteile, aber hier bleiben das Adjektiv und andere Wortarten, die als Bestimmung des Substantivs auftreten, unflektiert. Ziemlich gleichmäßig ist die Flexion bei allen Redeteilen in der russischen Sprache vertreten.

Zu den charakteristischsten Merkmalen der deutschen Morphologie gehört die Herausbildung einer Reihe von Formen mit veränderlicher, variabler Flexion. Es sind Formen, die in einer und derselben gramma­tischen Funktion, ein und dieselbe grammatische Bedeutung zum Ausdruck bringend, verschiedenartig flektiert werden können. So bekommt das Adjektiv in einem und demselben Kasus, Geschlecht und Numerus zuweilen die «starken» (pronominalen), zuweilen die «schwachen» (nominalen) Endungen: schönes Wetter — das schöne Wetter. Auch mehrere Substantive, besonders die Eigennamen und die Bezeichnungen für Titel, Berufe usw., haben variable Flexionsformen: Karls Bücher — Karl Müllers Bücher. Zum Teil ist diese Erscheinung mit der Tatsache verbunden, daß einige der Flexionsendungen «ausdrucksfähig», d. h. grammatisch klar durchsichtig sind und gewisse grammatische Kategorien unzweideutig bezeichnen (es sind die meisten starken Endungen in der Deklination des Demonstrativs, z. B. -m im Dativ Sg. Mask. und Neutr.), andere Flexionsendungen dagegen grammatisch «neutral» sind, d. h. so homonymisch, daß sie an und für sich keine grammatische Kategorie klar bezeichnen (z. B. -en beim schwachen Substantiv und Adjektiv).

Auch in der englischen Sprache sind variable grammatische Formen vorhanden. Jedes Substantiv (oder jedes substantivierte Wort und sogar jede substantivierte Wortgruppe), wenn es im Genitiv (Possessi­ve Case) steht, bekommt die Endung 's in dem Falle, wenn es das letzte Glied der betreffenden Substantivgruppe bildet, und bleibt ohne Endung, wenn es nicht an der letzten Stelle in der Gruppe steht. Vgl. a pr-fessor's lecture — professor Brown's lecture — a professor of Oxford University's lecture. Aber die Adjektive, falls sie nicht substantiviert sind, werden von irgendwelcher Variabilität überhaupt nicht betroffen, und der Gebrauch des Genitivs ist im Englischen ziemlich beschränkt, so daß im ganzen die Variabilität der Flexion im Englischen viel weniger entwickelt ist als im Deutschen. Was die russische Sprache betrifft, so finden wir hier analoge Formen der Wortgruppen mit einem Eigennamen als Kernglied (kniga Ivana — kniga Ivan Ivanovica), wobei man es aller Wahrscheinlichkeit nach mit einer vollständigen semantischen Verschmelzung der in Frage kommenden Komponenten zu tun hat (vgl. 63, 330—331). Von einem systematischen Nebenein­ander der grammatisch ausdrucksfähigen und neutralen Formen kann aber weder im Englischen noch im Russischen die Rede sein.

So wichtig auch alle diese morphologischen Eigenheiten der deutschen Sprache sind, noch bedeutender sind wohl gewisse Besonderheiten im syntaktischen Bau des Deutschen. Zum Teil erklären sie sogar einige der oben erwähnten Erscheinungen des deutschen Flexionssystems.

Auf verschiedenen Gebieten der deutschen Syntax sind diese Besonderheiten zu verzeichnen: in der Wortstellung, in der Gliederung des Satzes, im Aufbau der Wortgruppen usw. Aber sie hängen aufs engste zusammen. Das Gemeinsame an ihnen ist, daß sie mehr oder weniger ein und demselben Zweck dienen: der straffen Organisierung des Satzes. Sie haben die Aufgabe, die Einheit der Satzstruktur und seine Gliederung grammatisch scharf hervorzuheben. Somit gehören sie vor allem zur Struktur des deutschen Sprachbaus als eines Gestal­tungssystems.

Die Tendenzen der Sprachentwicklung, die sich hier auswirken, könnte man als «strukturbildende» bezeichnen, wobei es sich um die Stärkung der formalgrammatischen Mittel handelt, die den inneren Bau des Satzes äußerlich scharf umreißen.

Ausführlich werden die entsprechenden Mittel in den § 45, 57, 67 behandelt. Hier erwähnen wir nur das Allerwichtigste.

Auf dem Gebiete der Wortstellung spielt in dieser Beziehung eine ausschlaggebende Rolle der verbal-prädikative Rahmen, der den ganzen Satz außer seiner ersten Stelle umfaßt und strukturell zusammenhält. Auf dem Gebiete der Satzgliederung ist es die ziemlich konsequent durchgeführte Scheidung der Gruppe des Substantivs von der des Verbs, die den Aufbau des Satzes, selbst wenn er bedeutende Dimensionen erhält, durchsichtiger macht. Was die Struktur der einzelnen Wortgruppenarten betrifft, so bildet die Gruppe des Verbs (die verbal-prädikative Gruppe) eine Grundlage für den Aufbau des ganzen Satzes. Dagegen dient eben die Variabilität in der Flexion der kongruierenden Glieder der Substantivgruppe einem engeren Zu­sammenschluß dieser Gruppe, da hier die Tendenz entsteht, nur ein Wort zum Träger der Endung zu machen, die die syntaktische Rolle der ganzen Gruppe bezeichnet (Monoflexion). Dabei spielt die Wortgruppe eine Vermittlerrolle zwischen dem Wort und dem Satz, da das Wort allein, an und für sich genommen, nur in einzelnen Fällen seine Rolle im Satz vollständig zum Ausdruck zu bringen und sich frei im Satz zu bewegen vermag. Vgl. dem alten Wein — altem Wein, Karls Hut — Karl Schmidts Hut.

Gewiß besitzen auch alle anderen Sprachen Mittel, die Einheit des Satzes zu bewahren und seine Gliederung zu veranschaulichen. So dienen überall, und auch in der deutschen Sprache, als Hauptmittel zur Organisierung des Satzes die rhythmisch-melodischen Faktoren. In vielen Sprachen, sichern diese Mittel, in Verbindung mit grammatisch ausdrucksfähiger Form der einzelnen Wörter, sowohl die struktlirelle Einheit als auch die übersichtliche Gliederung des Satzes, so daß die Form des Satzes im allgemeinen frei und biegsam ist. Das ist z. B. in der russischen Sprache der Fall. Aber auch in solchen Sprachen, die zur Formung und Gliederung des Satzes zusätzliche formelle strukturbil­dende Mittel erfordern, unterscheiden sich die Arten dieser Formung gewöhnlich bedeutend von denen der deutschen Sprache. In der englischen Sprache dient als strukturelle Grundlage und Achse des Satzes nicht die verbal-prädikative Gruppe wie im Deutschen, sondern die Verbindung von Subjekt und Verbum finitum. Wenn im Deutschen die Wortstellung vorwiegend strukturbildende Funktion hat, die durch Distanzstellung gekennzeichnet ist, so ist es für die englische Wort­stellung besonders wichtig, den grammatischen Wert des Wortes zu bezeichnen (grammatisch-semantische Funktion), was durch Kontakt­stellung erzielt wird. (Vgl. Wir sind ihm neulich begegnet — We have . inet him lately.) Bei Wiederholungen und Antworten darf man sich im Englischen vielfach mit der Fügung Subjekt'—Verbum finitum begnügen, wogegen im Deutschen die Prädikatsgruppe formell vollständig sein muß (Are you ill? — / am; Sind Sie krank? — Ich

bin's).

In diesem Zusammenhang sei erwähnt, daß solche Unterschiede in den Formen der Satzbildung mit einer größeren oder geringeren grammatischen Flektierbarkeit des Wortes in verschiedenen Sprachen verbunden sind, aber keineswegs vollständig von dem Grade der Flektierbarkeit abhängen. Die formelle Gebundenheit der Satzstruktur im ganzen und die Festlegung des einzelnen Wortes im Satze ist ein Ergebnis von vielen ineinanderwirkenden Faktoren, zum Teil auch von Faktoren rein syntaktischer Art, und findet ihren Ausdruck in verschiedenen Formen. So wird die relative syntaktische Freiheit des Wortes und seine (auch relative) funktionelle Unabhängigkeit von der Wortgruppe in der russischen Sprache nicht nur durch Flexionsendun­gen, sondern auch durch analytische Mittel erzielt, die sich mit jedem einzelnen Wort gern verbinden und somit im Satze oder sogar in der Wortgruppe wiederholt werden, selbst wenn es rein logisch und semantisch eigentlich überflüssig erscheint. (Wiederholung der Negationen, Beweglichkeit und Verschiebungsmöglichkeit von Parti­keln, die archaische, aber im modernen Sprachgebrauch doch zuweilen in besonderen stilistischen Funktionen vorkommende Wiederholung von Präpositionen bei miteinander kongruierenden Wörtern.)

Anderseits tritt im Deutschen, wie wir es gesehen haben, in manchen Fällen eine solche Flexion auf, die grammatisch nicht ausdrucksfähig ist und also dem einzelnen Wort keine unmittelbare Beziehung zum Satz verschafft, so daß hier die Flektierbarkeit keineswegs zur Schaffung der Vorbedingungen für eine lockere syntaktische Struktur dient. Vielmehr dient diese grammatisch neutrale Flexion, die für das Deutsche charakteristisch ist, der engeren Konsolidierung und dem Zusammen­schluß der Wortgruppe, also einer größeren formellen Gebundenheit der Struktur des deutschen Satzes überhaupt durch die Vermittlung der

Monoflexion.

Doch sind diese Tendenzen im Deutschen keineswegs allein­herrschend. Es gibt keine reinen Typen des Sprachbaus — auch vorn Standpunkt der stärkeren oder schwächeren Gebundenheit der Satzstruktur aus. Gewisse Fälle .der unmittelbaren Beziehungen zwischen dem Wort und dem Satz, überhaupt der syntaktischen Freiheit des Wortes, sind auch in der deutschen Sprache vorhanden, z. B. bei den verselbständigten Satzgliedern (vgl. § 46, 47). Es ist von großer Bedeutung, daß die Tendenz zur Verwandlung des verbal-prädikativen Satzrahmens in eine fast (aber doch nicht ganz) unumgängliche Erscheinung, die sich in der Schriftsprache eine Zeitlang (insbesondere im 17. bis 18. Jh.) geltend machte, bald bedeutend zurückgedrängt wird und keine absolute Geltung beansprucht, ohne daß die Rahmenstruktur in ihrer hervorragenden Bedeutung für den deutschen Sprachbau beeinträchtigt wurde. Eine ähnliche, aber entgegengesetzte Entwick­lung findet auch im Russischen statt: gewisse Strukturtendenzen, die den Satzbau zu sehr aufzulockern drohten, wurden zurückgedrängt. So beobachten wir in dem grammatischen Bau vieler Sprachen ein kompliziertes Miteinander- und sogar Gegeneinanderwirken von verschiedenen strukturellen Tendenzen, die man alle nach Möglichkeit berücksichtigen muß. Dabei sind aber die Haupttendenzen, die dominierenden Formeigenheiten, die der betreffenden Sprache ihr formales Gepräge verleihen, nie außer acht zu lassen.

Auch die beigeordneten Wortformen lassen sich so gestalten, daß sie die Züge einer einheitlichen Wortform erhalten. Dies geschieht, wenn in einer Reihe von beigeordneten zusammengesetzten Wörtern das erste Glied der Zusammensetzung bei den voranstehenden Formen erspart bleibt und nur bei der letzten Form erscheint. Diese eigenartige Parallele zur Monoflexion, die bis ins 18. Jahrhundert hinein sehr verbreitet war, kommt auch jetzt zuweilen vor, besonders in der wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Literatur, vor allem bei den Substantiven, aber zuweilen auch bei den Adjektiven, Verben und Adverbien. Vgl. Futter-, Trink- und Schlafplätze, (in) 2-bis 3tägi-gen (Abständen), (da sie zur Käfigtür) hinem- und (zum Nest) hinfan­den, neben- und beieinander (K. Lorenz). Solche Zusammenziehung der beigeordneten Wörter, die auch Kompression genannt wird (vgl. 37), erstreckte sich früher auch auf die Ersparung in den vorangehenden Wortformen der gemeinsamen Suffixe und sogar Endungen. Z. B. (mit...) groß und kleinem (Viehe) (vgl. 3, 197).

Das typologische Satzgerüst wird durch den Satzrahmen gebildet (s. §67).

Doch sind die Tendenzen zur Monoflexion und überhaupt zur Abhängigkeit der Wortform von der Wortgruppe im Deutschen eben nur wichtige Tendenzen. Die Wortform verliert im Deutschen auf dem syntaktischen Gebiet ihr Eigenleben nicht. Man kann nicht der Annahme zustimmen, daß das deutsche Substantiv syntaktisch nur als ein Glied der Substantivgruppe aufzufassen sei (vgl. 226, 123). Allerdings treten die Substantivformen im Deutschen verhältnismäßig selten auf ohne irgendwelche, sie bestimmende Hilfs- oder Vollwörter. Aber es kommt doch auch der Gebrauch der Substantivformen ohne Bestimmungen vor (vgl. § 15, 24), und die Bestimmungen selbst sind ja durchaus permutierbar. Die Zurückführung des Substantivs auf die Sub­stantivgruppe stammt aus der englischen Grammatik.

Aber auch in der neueren Zeit kommen solche Formen vor, wenn auch sehr spärlich. So bringt I. Ljungerud eine Reihe von sol­chen Substantivbildungen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhun­derts. Z. B. (Verwendung) seines Fleisches und Blutes. Die Flexion kann am ersten der koordinierten Substantive erspart werden, selbst wenn die Flexionsformen verschieden sind, d. h. Allomorphe bilden. Z. B. (von dem hellen Hintergrund) der Brief-und Schriften. Dasselbe kann bei der Koordinierung von abgeleiteten Substan­tiven geschehen. Das Suffix des ersten koordinierten Substantivs, das erspart wird, kann sich von dem des zweiten Substantivs unterscheiden. Z. B. (voll) von Süß-und Bitternissen. Der Abfall der Flexion des ersten von den koordinierten Substantiven kann selbst dann erfolgen, wenn es. mit einem Artikel versehen ist. Z. B. (die Litanei) des Elend und des Hungers. Zahlreich sind durch die Kompression entstandene Formen in der Poesie. Z. B. auf den Berg und Bäumen; Tag und Nächte; von den Ding-und Taten; Freund-und Feinden (284, 152—153).

Ähnliche Kompressionserscheinungen sind im Adjektivbereich zu verzeichnen. Häufiger wird die Flexion des ersten von zwei attributiven Adjektiven im Nominativ und Akkusativ der Neutra erspart, wo die Nullflexion einst sehr verbreitet war. Z. B. ein rauhhaarig, steifes Pferdlein. Zahlreicher ist solche Adjektivkom­pression in der Poesie.