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§43. Partikeln

Im Gegensatz zu solchen Hilfswörtern wie Artikel und Präpositionen, die unlösbar mit dem Substantiv verbunden sind, treten' die Partikeln mit verschiedenen Redeteilen in Verbindung, obgleich sie besonders häufig zum Verb oder überhaupt zum Prädikat gehören. Einige der verstärkenden Partikeln erscheinen sogar fast ausschließlich in der verbal-prädikativen Gruppe, besonders das verstärkend-vereinzelnde mal (in der Umgangssprache in Norddeutschland man) und ja (nicht als modales Satzäquivalent, sondern als Partikel):

Wenn ich mal ungeduldig werde. (Goethe). О Herr Brenten, gehn Sie man so nicht rauf. (Bredel) Komm mal mit! Es ist ja gut!

Das verstärkende zu verbindet sich nur mit dem Adjektiv: Du bist zu gut.

Die Partikeln sind völlig unveränderliche Hilfswörter (es fehlt ihnen, wie den Präpositionen und Konjunktionen, sogar die Komparation), die mit den Vollwörtern verbunden werden, um ihre Bedeutung näher zu umgrenzen und hervorzuheben. Sie sind oft stark emotional. Indem sie die einzelnen Wörter im Satz besonders hervorheben und identifizieren, tragen sie dazu bei, die Wirklichkeit der Äußerung oder eines ihrer Beständteile zu betonen oder irgendwie zu modifizieren. Das macht die Partikeln den Modalwörtern verwandt. Aber die meisten Partikeln charakterisieren nicht eine Beziehung, sondern ein einzelnes Wort, und keines von ihnen nimmt eine selbständige Stelle im Satze ein. In der Germanistik wurden längere Zeit die Partikeln als eine spezielle Art der Hilfswörter nicht ausgesondert. Erst in den letzten Jahren begann man, sich mit ihnen eingehend zu beschäftigen (vgl. DSB, 207; 270; 156; 169; 323; 115).

Obgleich die Partikeln sehr reich an verschiedenen emotionalen und modalen Schattierungen sind, kann man doch einige Klassen von Partikeln aussondern.

1. Begrenzende und identifizierende Partikeln nur, sogar, gerade, bloß, allein, eben, auch, selbst. Wenn sie z. B. mit einem Substantiv verbunden werden, so geben sie an, ob der vom Worte bezeichnete Gegenstand mit einem schon genannten identisch ist oder ob dieser Gegenstand sich von allen anderen gleichartigen stark unterscheidet usw.: Gerade dieses Buch blieb unbekannt; Ich brauche nur dieses Buch und kein anderes; Ich brauche bloß dieses Buch; Ich brauche sogar dieses Buch usw. Wenn die Partikeln mit dem Verb verbunden werden, so drücken sie aus, wie sich der von dem Verb bezeichnete Vorgang zu den ähnlichen, aber nicht identischen Vorgängen verhält: Französisch kann ich nur lesen — «Ich kann französisch lesen, aber weder sprechen noch schreiben».

2. Verstärkende Partikeln sehr, durchaus, zu, gar, mal, so, ja, ganz

Sie ist so schön! Auch die Partikeln der 1. Klasse sind oft verstärkend. Fast immer ist es selbst, oft sogar, eben, gerade.

3. Gegenüberstellend-verstärkende Partikeln dennoch, doch, wohl, ja, aber, zwar, denn. Gewöhnlich gehören sie zum Verb. Sie legen einen besonderen Nachdruck auf den vom Verb bezeichneten Vorgang und stellen ihn dabei irgendwelchen anderen (meistens nicht genannten und oft sogar schwerlich faßbaren) Vorgängen gegenüber. So entwickelt sich hier eine konzessive oder adversative Bedeutung: Kommen sie doch! Wir sind ja schon gekommen. Besonders kompliziert ist die Semantik von denn: Wie geht's denn? (vgl. Kriwonossow).

4. Grammatikalisierte Partikeln: es als Füllung der ersten Stelle des Satzes (z. B. in zweigliedrigen Existenzialsätzen: Es war einmal ein Mädchen) und zum Teil als Mittel, die strukturelle Vollständigkeit verschiedener grammatischer Konstruktionen zu sichern (s. §39), zu als Infinitivpartikel, am als Superlativpartikel.

Die Anzahl der Partikeln, wie die der Modalwörter, ist im Deutschen ziemlich groß. Aber ihre Rolle im syntaktischen Bau des deutschen Satzes ist gering, besonders wenn man ihren Gebrauch mit dem der Partikeln in der russischen Sprache vergleicht. Der Grund dafür ist einerseits der Gebrauch des Artikels im Deutschen und anderseits, wie es auch bei den Modalwörtern der Fall ist, die Bezeichnung der Modalität durch die flexivischen Formen des Verbs (Konjunktiv, Modalverben).