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§44. Konjunktionen (Bindewörter)

Konjunktionen sind unveränderliche Hilfswörter, die ganze Sätze oder einzelne Wörter miteinander verbinden. Die von den Konjunktionen verbundenen Sätze können syntaktisch gleichwertig sein oder ungleichwertig. Die durch die Konjunktionen verbundenen Wörter sind aber vorwiegend gleichwertig, weil die Verbindung von ungleichartigen Formen des Substantivs in der Regel mit Hilfe von Präpositionen erfolgt.

Die Konjunktionen, die syntaktisch gleichwertige Sätze und Wörter verbinden, heißen «koordinierende» (beiordnende, nebenordnende) Konjunktionen. Sie sind einteilig (und, aber usw.) oder mehrteilig {sowohl als auch, nicht nur sondern auch usw.). Die Anzahl der eigentlichen, echten koordinierenden Konjunktionen, die ausschließlich der Satz- oder Wortverbindung dienen, ist gering. Aber es gibt sehr viele Wörter, die die Rolle eines Satzgliedes spielen und zugleich die Sätze (seltener Wörter) miteinander, verbinden: dann, darauf, schließlich usw. Es gibt im Deutschen ein objektives Kriterium, um die echten und unechten Konjunktionen voneinander zu scheiden: die echten Konjunktionen nehmen keine eigene Stelle im deutschen Satz ein. Wenn sie an der Satzspitze stehen, folgt ihnen das finite Verb nicht unmittelbar: Und er sagte ihr Darauf sagte er ihr.

In semantischer Hinsicht kann man die koordinierenden Konjunktionen, wenn man nur die echten berücksichtigt, in drei Klassen einteilen. Zwei von ihnen sind allgemein anerkannt:

1. kopulative (anreihende): und, auch, sowohl als auch, nicht nur sondern auch, weder noch;

2. adversative (entgegenstellende): aber, teils teils, bald bald (diese zweiteilige Konjunktion wird oft zu den kopulativen gerechnet), oder, entweder — oder. (Die letzten Konjunktionen werden auch als eine besondere — disjunktive, d. h. ausschließende — Klasse der koordinierenden Konjunktionen betrachtet. Vgl. 260, 255.)

Als eine besondere Klasse betrachten wir auch die erläuternden Konjunktionen, die gewöhnlich eine gleichartige syntaktische Größe einem Wort oder Satz hinzufügen, um ihren Gehalt zu konkretisieren und näher zu bestimmen. Erläuternde Konjunktionen sind d. h. (das heißt), nämlich, sozusagen, kurz, d. i. (das ist), z. B. (zum Beispiel), bzw. (beziehungsweise). Freilich sind die Wörter, die durch erläuternde Konjunktionen verbunden werden, nicht ganz gleichwertig, es treten dabei auch Appositionen auf: Hier sind zu nennen die Fadenwürmer (z. B. Kartoffelnematode).

Die «unechten» Konjunktionen sind viel reicher an verschiedenen Bedeutungen, z. B. daher, also, darauf, indessen usw. Von den echten koordinierenden Konjunktionen hat nur denn kausale Bedeutung.

Es ist besonders wichtig, daß auch prädikative Fügungen (pronominales Subjekt + kopulatives Verb) zu Konjunktionen erstarren können öder wenigstens im Begriffe sind, es zu werden: das heißt,

das ist usw.

Die Konjunktionen, die syntaktisch ungleichwertige Sätze, viel seltener auch Wörter oder Wortgruppen miteinander verbinden, heißen «subordinierende» (unterordnende) Konjunktionen. Ihre Semantik ist sehr verschiedenartig: temporal (seit, als, nachdem usw.), kausal (weil, da), konditional (wenn, falls) usw. Doch werden die unterordnenden Konjunktionen zuweilen auch im Innern des Elementarsatzes gebraucht. Sie verbinden sowohl die gleichartigen Satzglieder miteinander als auch die abhängigen Glieder mit den herrschenden:

Immerhin, dieses Ergebnis war, wenn auch überraschend, so doch nicht außergewöhnlich (Böll); Das Haus, weil ein wenig vorspringend, lag überhaupt recht eigentlich in der Schutzlinie. (Fontane)

Als subordinierende Konjunktionen werden auch relative und interrogativ-relative Pronomina und Adverbien verwendet, indem sie auch die Endstellung der finiten verbalen Form in den von ihnen eingeleiteten Sätzen bewirken, d. h. diesen Satz formell zu einem Nebensatz machen. Es gibt nämlich nur ein deutliches Kriterium, um die unterordnenden Konjunktionen von den beiordnenden zu unterscheiden: wenn das finite Verb beim Gebrauch der betreffenden Konjunktion die Stelle am Ende des Satzes einnimmt, ist sie unterordnend. Deswegen wird gewöhnlich die Konjunktion denn, da sie eine solche Wortfolge nicht hervorruft, trotz ihrer kausalen Semantik zu den koordinierenden gerechnet. Die streng formale, ausgesprochen strukturelle Unterscheidung von verschiedenen Typen der Sätze im Deutschen läßt hier die Semantik eine nebensächliche Rolle spielen.

Zweiter Teil

Syntax

Erstes Kapitel

Grundbegriffe der Syntax