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Liebesbriefe für die Post

(Grundtext)

Wann haben Sie das letzte Mal einen feurigen Liebesbrief geschrieben? Schon lange her, oder? Deshalb rief der Künstler HA Schult, unterstützt von der Deutschen Post, zur Aktion LoveLetters auf. Er bat darin um die Einsendung möglichst vieler Liebes­briefe. Mit den vielen tausend Briefen, die bei ihm eingegangen waren, beschloss HA Schult das ehemalige Berliner Postfuhramt zur weltgrößten Liebes­briefskulptur zu gestalten. Die Eröffnung des “LoveLetters-Building” fand am 13. Oktober 2001 statt.

Ein Liebesbrief ist unvergänglich. Ebenso wie die Kunst. Um das in unserer schnelllebigen Zeit ins Bewusstsein zu rücken, startete der Aktionskünstler HA Schult gemeinsam mit der Deutschen Post am 3. Juli 2001 die Aktion LoveLetters und rief seitdem bundesweit zum Schreiben von Liebesbriefen auf. Diese Briefe sollten dann nicht an den eigentlichen Adressaten geschickt werden, sondern an den Künstler.

Zehntausende von Liebesbriefen wurden gesammelt. Der längste Liebesbrief erstreckte sich über 21 Seiten. Und die längste Reise nahm ein Liebesbrief aus Neuseeland auf sich.

Nun entstand das LoveLetters-Building: HA Schult verkleidete mit diesen Briefen die Fassade des ehemaligen Postfuhramtes in Berlin.

Der Aktionskünstler HA Schult war zu jener Zeit der glücklichste Mensch der Welt. Jeden Tag erhielt er stapelweise Liebesbriefe. Unter den Einsendungen waren nicht nur Briefe an liebe Menschen, sondern auch Liebeserklärungen an Haustiere, Städte, Fußballvereine und Idole. Jeder Brief erzählt seine eigene Geschichte – mitreißend, rührend, fröhlich oder traurig. HA Schult hob hervor: “Ich freue mich, den Menschen in Zeiten, in denen so oft von Abneigung und Hass berichtet wird, zeigen zu können, wie viel Gefühl füreinander immer noch in uns lebt”.

Briefe von Teilnehmern der Aktion “LoveLetters”

Lieber Erich!

Wenn ich mein Leben noch mal von vorn beginnen könnte, würde ich es viel verrückter leben. Ich würde morgens öfter mal ausschlafen und erst später zur Arbeit gehen. Ich würde mich nicht so sklavisch an Geschwindigkeitsbegren­zun­gen und Parkverbote halten. Häufiger im Garten sitzen und viel öfter Erdbeer-Sahnetorte essen. Ich würde die glücklichen Augenblicke viel mehr auskosten und irgendwie noch mehr davon herbeiführen. Ich würde ein Haus im Wald bauen. Irgendwo im Süden. Ich würde häufiger in den Urlaub fahren und die Welt erkun­den. Wer weiß, ob ich aus unseren ersten gemeinsamen Ferien überhaupt zurück­kommen würde... Eines aber würde ich in meinem neuen Leben genauso machen wie in diesem: Dich so lieben, wie ich Dich heute liebe.

Deine Hildegard

sklavisch – ohne eigenen Willen, ohne eigene Ideen, Adj. zu Sklave (m) j-d, der nicht frei ist, sondern einer Person gehört, für die er arbeitet (рабский)

Geschwindigkeitsbegrenzung (f) – im Straßnverkehr wird durch Schilder vorge­schrie­ben, wie schnell man fahren darf

auskosten A etw. gründlich und intensiv genießen

erkunden A – versuchen, genaue Informationen über etwas zu bekommen

Liebe Maiana,

es ist wieder Mai - der achte, den wir uns kennen. Seit dieser Zeit bist Du erst eine Kollegin, dann eine Bekannte, dann eine Freundin, dann die wertvollste Freundin geworden, die ich hatte. Und heute nun schreibe ich diesen Brief und setze alles aufs Spiel. Ich weiß, dieser Brief wird alles verändern. So oder so. Aber ich kann nicht anders. Denn: Ich liebe Dich! Oh Gott, was für ein bedeutungsloser Satz. Und doch bedeutet er mir so viel, dass ich ihn Dir ab heute immer und immer wieder sagen möchte: Ich liebe Dich, ich liebe Dich, ich liebe Dich. Dabei bete ich, dass Du aus diesem “Ich liebe Dich” ein “Wir lieben uns” werden lässt. Denn erst dieser Satz hat wirkliches Gewicht.

Dein Max

etw. aufs Spiel setzen – riskieren, dass man etwas verliert, z.B. sein Leben, seine Gesundheit

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