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Lebedev_V_B_-_Znakomtes_Germania.doc
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Beginn der Schulzeit (die Einschulung)

Mit 6 Jahren fängt die Schulzeit an. Sie beginnt mit der Schulein­führung, an der auch die Eltern und Verwandten teilnehmen. Dann begeben sich die Kinder mit ihrer Lehrerin oder dem Lehrer in das Zimmer, in dem sie lernen werden. Hier bekommen sie den Stunden­plan. Vor der Tür warten indessen die Eltern mit dem traditionellen Geschenk für diesen Tag, mit einer „Zuckertüte". Sie ist mit Süßigkeiten, Obst, Spielsachen, Büchern und anderen nützlichen Ge­schenken gefüllt. Anschließend wird im Familienkreis gefeiert.

Die Einschulung zu feiern ist ein ausschließlich deutscher Brauch. Um dem Kind den Übergang vom Spielalter ins Lernalter zu erleich­tern, sollte man am ersten Schultag auch die Lieblingspuppe oder den Teddybären nicht vergessen.

In christlichen Gemeinden wird der erste Schultag mit einem ge­meinsamen Gottesdienst begonnen. Dann gehen die Eltern zusammen mit ihren Kindern zur ersten Schulstunde.

Die Jugendweihe

Die Jugendweihe ist eine nicht religiöse Weihehandlung. Sie wurde 1859 anstelle der Konfirmation*eingeführt und dann von verschiedenen Organisationen und Verbänden übernommen. Die Idee der Jugendweihe fand anfangs in der Zeit der Aufklärung ihren Ausdruck. In der ehemaligen DDR war die Jugendweihe offizieller Festtag für alle Jugendlichen beim Verlassen der Einheitsschule, also für 14 oder 15jährige. Durch das .Jugendgesetz" wurde sie 1964 gesetzliches Fest, jetzt aber nicht mehr. Zur Zeit ist sie in atheistischen oder freireligiösen Familien wieder beliebt.

*die Konfirmation - Aufnahme des Jugendlichen in die Gemeinschaft der Er­wachsenen, veibunden mit der Zulassung zum Empfang des Abendmahls und der Be­rechtigung, Patenschaften zu übernehmen.

Der Geburtstag

Der Geburtstag hat sich zu einem wichtigen Fest entwickelt. Selbstverständlich sollte das auch ein Festtag für die Mutter sein, die dem Kind das Leben gegeben hat.

Die Geburtstagsbräuche in den Familien sind unterschiedlich. Die einen bringen einen Kuchen mit brennenden Kerzen ans Bett, bei den anderen erwartet schon ein reich gedeckter und geschmückter Tisch das Geburtstagskind. Auf dem Tisch findet es schon die Geschenke, die es während des Frühstücks auspacken darf. Der ganze Tag wird festlich gestaltet.

Die eigentliche Feier findet am Nachmittag oder am Abend statt. Das wichtigste Requisit ist der Geburtstagskuchen. (Es kann auch eine Torte sein.) Der Kuchen wird mit Kerzen in der Zahl der Lebens­jahre geschmückt. Das Geburtstagskind muß versuchen, diese Kerzen, möglichst alle auf einmal, auszublasen.

Die „hohen" oder „runden" Geburtstage werden besonders festlich gestaltet. Heute sind auch öffentliche Gratulationen üblich (im Rund­funk und in Zeitungen).

Die Heirat Verlobung und Hochzeit

In Deutschland werden die Ehen in der Regel später geschlossen als zum Beispiel in Rußland. Die zukünftigen deutschen Familien­väter machen sich klar, daß sie vor der Heirat eine materielle Grund­lage für ihr Familienleben schaffen müssen. Deshalb heiraten sie erst, wenn sie einen Beruf erlernt oder sogar sich schon einen festen Platz im Leben erworben haben und bereit sind, ihre zukünftigen Frau und Kinder gut zu versorgen.

Um ihre Gefühle zu prüfen, verloben sich die jungen Leute zuerst. Die Verlobung ist viel privater als die Hochzeit und braucht keine be­stimmte Form. Die Verlobungszeit ist eine Art „Vorehe". Dabei werden während der kleinen familiären Feier die Ringe ausgetauscht, die später auch bei der Hochzeit verwendet werden. Nur die Vorna­men der beiden Verlobten werden eingraviert und später dann bei der Hochzeit das Datum der Eheschließung. Bei der Feier steckt der Bräu­tigam diese Ringe der Braut und sich selbst auf den linken Ringfinger. Das große Verlobungsessen findet im familiären Kreis statt.

Wenn die Verlobten später in ihrer Verlobungszeit einander ent­täuscht haben, trennen sie sich, ohne ihren Beschluß amtlich fixieren zu müssen. Falls sie sich aber aufeinander verlassen, heiraten sie. Zur Zeit bilden aber zugleich viele junge Leute Partnerschaften, ohne zu heiraten, und das ist zu einem der Lebenswege geworden, die Mann und Frau gemeinsam gehen.

Die Hochzeit wird nicht mit so vielen Teilnehmern gefeiert wie in manchen Ländern. Zu fast allen Hochzeiten jüngerer Paare gehört einen oder zwei Tage vorher ein Polterabend. An diesem Abend kommen besonders die Jugendfreunde und Arbeitskollegen. Vor der Haus- oder Wohnungstür zerschlagen sie Geschirr und tönerne Ge­genstände (aber kein Glas!), denn ein altes Sprichwort besagt, Scherben bringen Glück. Dann gratulieren die Gäste dem Brautpaar und überreichen die Geschenke. Anschließend wird in fröhlicher Run­de gefeiert und getanzt.

Am Hochzeitstag gibt es den Brauch, Brot und Salz an das junge Paar zu überreichen. Häufig müssen sie vor dem Betreten des Hauses ein Holzscheit durchsägen, und der junge Ehemann trägt seine Frau über die Schwelle der Wohnungstür. In der Lausitz ist bei vielen Hochzeiten der „Hochzeitsbitter" eine wichtige Person. Er lädt zur Hochzeit ein, bereitet die Feier vor und erfüllt die Aufgabe eines Fest­ordners und Stimmungsmachers.

Viele junge Paare verbringen ihre „Flitterwochen" auf einer Hochzeitsreise. Manche Paare heiraten zu Beginn einer Reise am Urlaubsort.

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