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Lebedev_V_B_-_Znakomtes_Germania.doc
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Auf dem Ku'damm ist was los

An dieser Straße wurde seit ihrer Entstehung über 100 Jahre gear­beitet, bevor sie 1886 fertig war. Was zunächst als Reitweg für Kurfürsten gedacht war, entwickelte sich zu einer Prachtstraße, zur ersten Adresse für die Berliner und ihre Gäste. Wer die Straße besucht und den Ku'damm - wie ihn die Berliner respektlos nennen - rauf und runter spaziert ist, hat von Berlin „eijentlich jarnüscht jesehen". Diese breite Flanier- und Einkaufsstraße ist 3,5 Kilometer lang und 53 Meter breit. Hier trifft sich die Welt. Tag und Nacht herrscht dichtes Gedränge, sieht man Menschen aller Hautfarben und Nationen. Zum Ku'damm fährt man, um zu shoppen oder zu dinieren, einen Schau­fensterbummel zu machen, ins Kino oder Theater zu gehen oder um einfach bei einem angenehmen Plausch in einem Cafe oder Restaurant zu sitzen. Sehen und gesehen werden, das wollen die, die hierher kommen.

Hier gibt es alles: die schicksten Geschäfte, die elegantesten Cafes, die feinsten Hotels. Aber auch Billigläden und Imbißbuden finden hier ihre Kunden. Berühmte Boulevardtheater zeigen die heißesten Shows, und mehr als 20 Kinos ziehen Besucher wie ein Magnet an - eine Straße der Superlative.

Hier bieten Gaukler, Puppenspieler, Musikanten, Maler, Sänger, Zauberkünstler und Artisten ihre Kunst an.

Hier finden Buchlesungen bekannter Schriftsteller und Musik­abende klassischer und moderner Musik statt. Zur Weihnachtszeit ist überall warmes gemütliches Licht. Zur Frühlingszeit verwandeln Tau­sende Osterglocken den Damm und seine Plätze in ein gelbes Blüten­meer. Tag und Nacht herrscht hier Trubel.

Nach Berliner Zeitung, 23.04.93

Das Leben hier ist bunt und interessant, aber auch nervös und hektisch. Hier treffen ganz verschiedene Leute zusammen, und alle lieben ihren Stil: in den Cafes sitzen Reiche neben Armen, Jugendliche neben Rentnern, Deutsche neben Ausländern, Bürger neben Künstlern, Punks neben Geschäftsleuten.

Die Berliner im Westen der Stadt leben jetzt nicht mehr wie auf einer Insel, und das ist auch auf dem Ku'damm zu spüren.

Berlin „Toleranteste deutsche Stadt"

Berlin wird nicht selten als „toleranteste deutsche Stadt" gewür­digt. In der Stadt leben mehr Ausländer als in jeder anderen in Deutschland, etwa 440 000 an der Zahl. Eine Berliner Ausländerbe­auftragte betonte, daß es hier viel weniger fremdenfeindliche Gewalt­taten gibt als in den meisten Bundesländern.

Die größte ausländische Minderheit bilden nach wie vor die tür­kischen Berliner: 150 000 Türken sind dauerhaft in der Stadt ansässig, viele von ihnen leben in der dritten Generation in Berlin. Die Beauftragte verlangte für sie das generelle Recht auf die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie forderte die politische Führung der Stadt auf, die wachsende kulturelle und ethnische Vielfalt der Stadt als Chance zu verstehen. Konflikte und Schwierigkeiten der Zuwanderung sollen gemildert werden.

Nur so kann Berlin die Voraussetzungen erfüllen, zu einer führenden europäischen Stadt aufzusteigen.

Die ansässigen Ausländer sollen sicheren Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Man muß ihnen erfolgreiche Schulbildung und die Berufsausbildung sicherstellen. Die Beauftragte forderte auch die Einfuhrung des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen.

Nach F.A.Z., 27.11.96,S.2

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