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Lebedev_V_B_-_Znakomtes_Germania.doc
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In meinen Augen gibt es immer noch eine Grenze Wie Jugendliche die „Wessis", die .Ossis" und die deutsche Vereinigung beschreiben

Meine Tante und mein Onkel wohnten früher an der Grenze zwi­schen Berlin und der DDR. Nur ein kleiner Waldstreifen (Niemands­land) trennte sie voneinander. Jetzt, wo die Grenze offen ist, kann ich von meiner Tante und meinem Onkel in die ehemalige DDR laufen. Früher, wenn wir sie besuchten und an die Grenze kamen, sagten meine Eltern zu mir, daß ich meinen Mund halten solle und daß ich auf jeden Fall keine Fragen stellen solle. Deshalb war die Grenze für mich immer etwas, was mir Angst machte, weil ich noch viel zu klein war, um zu verstehen, warum ich jetzt nichts fragen oder sagen sollte. Z.B. über das Aussehen der Grenzbeamten oder warum da überall Zäune und Türme stehen. Die Vereinigung bedeutet für mich auch, daß ich sehe, wie andere Menschen leben und gelebt haben. Auch wurde das Thema DDR vor der Grenzöffhung fast nie angesprochen. Erst nach der Grenzöffhung wurde ich informiert. Das alles bedeutet mir die Vereinigung Deutschlands.

Anne, 15

Mir bedeutet die Vereinigung eigentlich sehr viel. Die Deutschen, die in verschiedenen Staaten lebten, aber zusammengehören, sollten nicht getrennt sein. Es sind sicherlich einige Fehler gemacht worden, aber das war eine einzigartige Chance, unser Land zu vereinigen.

Die Bürger der Ex-DDR müssen aber selber die Ärmel hochkrem­peln, um auch das zu bekommen, was wir uns in 40 Jahren erarbeitet haben. Wenn sie den Anfang machen, dann geht alles nach und nach von selbst.

Man muß auch sehen, daß sie eine sehr schlechte Grundlage haben, deshalb müssen wir - ob es uns gefällt oder nicht - mehr helfen. Die Arbeitslosigkeit nimmt rapide zu. Solche Hindernisse müssen wir über­winden, dann wird es ein Wirtschaftswunder oder einen -aufschwung Ost geben.

Benjamin, 14

Durch die Wiedervereinigung konnte meine Familie wieder Kontakt zu unseren Verwandten im Osten aufnehmen. Wir hatten es zwar auch immer mit Briefkontakt versucht, aber nie eine Antwort bekommen. Auch wenn ich damals noch nicht so richtig die politischen Hintergründe mitbekommen habe, habe ich damals gemerkt, daß die „Ossis" in ganz anderen Verhältnissen lebten und zum Teil noch heute versuchen, sich gegen die Lebensart der „Wessis" zu wehren. Aufgrund dessen, daß wir im Sommer ' 90 „drüben" waren und eine Woche dort gewohnt haben, kann ich, denke ich, behaupten, daß die Politiker damals viel zu viel versprochen haben.

Ich möchte sagen, daß das Ganze nicht gut überlegt war. Wenn man zum Beispiel früher im Osten in einen Laden ging und eine Tomaten­suppe verlangte, bekam man sie. Und dann, nach der Vereinigung, konnten die Leute in den Laden gehen und zwischen fünf verschiedenen Tomatensuppen wählen. Aber jetzt müssen sie auch um ihren Arbeitsplatz kämpfen. Da kann man nur hoffen, daß wir, wenn es ein­mal ein vereintes Europa geben wird, es besser haben werden.

Uschi, 14

Für einige Menschen ist die Wiedervereinigung Deutschlands ein wichtiges Ereignis. Viele Menschen hatten Verwandte in der DDR, die sie durch die Mauer nicht besuchen konnten.

Für viele waren die Wiedervereinigung und der Fall der Mauer ein „historisches Ereignis". Doch auch für einige war die Vereinigung von Ost und West ein Reinfall (z.B. viele verloren alles, weil sie sich darauf verlassen hatten, in Deutschland ein besseres Leben anzufangen, und daraus nichts wurde).

Das war ein großer Fehler, denn viele Leute dachten so und sind hier herübergekommen. Dadurch kamen so viele hierher, so daß viele keine Wohnung kriegten, keinen Job fanden usw. So mußten sie wieder in ihr altes Land zurück und versuchten einen Neuanfang zu starten. Viele Probleme sind dadurch in ganz Deutschland aufgetreten.

Die Gewalt in Deutschland nahm ebenfalls zu. Viele Rechtsradikale aus Ost und West schlössen sich zusammen, um Straßen und Häuser in Deutschland unsicher zu machen (z.B. vor ein paar Wochen in Rostock, wo Rechtsradikale auf ein Asylantenheim losgingen).

Matthias, 14

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