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Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtübernahme Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten unterlag die Zentrumspartei in Köln bei den Kommunalwahlen vom 12. März 1933. Die NSDAP enthob Adenauer, der unter anderem beim Besuch eines nationalsozialistischen Führers in Köln diesem den Handschlag verweigerte, seines Amtes als Oberbürgermeister und wenig später auch des Amtes als Präsident des Preußischen Staatsrats.

Ohne die Berliner Dienstwohnung und in Köln bedroht von seinen nationalsozialistischen Gegnern, die auf Wahlkampfplakaten „Adenauer, an die Mauer!“ gefordert hatten und ihm Dienstvergehen vorwarfen, bat Adenauer einen ehemaligen Schulfreund um Hilfe: Der Abt von Maria Laach, Ildefons Herwegen, nahm Adenauer am 26. April 1933 vorübergehend in der Abtei auf. Der ehemalige Bürgermeister führte von hier aus das Dienststrafverfahren, das er gegen sich selbst beantragt hatte, und blieb, bis er im April 1934 ein Haus im Potsdamer Vorort Neubabelsberg bezog. Dort wurde er am 30. Juni 1934 im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch für zwei Tage festgenommen.

Am 29. Juni 1933, also kurz nach Hitlers Ernennung zum Kanzler, schrieb er in einem Brief von „unserer einzigen Hoffnung, einem Hohenzoller-Monarchen oder meinetwegen auch Hitler“.

Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf

In den Jahren nach 1934 wechselte er häufig seinen Aufenthaltsort und versteckte sich zeitweise. 1937 erhielt er nach zähem Ringen eine höhere Pension von 15.000 Reichsmark jährlich und eine Abfindung von 153.886,63 Reichsmark für sein beschlagnahmtes Kölner Haus. Von diesem Geld ließ er sich 1938 von seinem Schwager, dem Architekten Ernst Zinsser ein Haus im Bad Honnefer Stadtteil Rhöndorf errichten. Das Haus in Köln wurde ihm nach 1945 rückübertragen.

Nach dem gescheiterten Aufstand gegen Hitler am 20. Juli 1944 wurde Adenauer im Rahmen der Aktion Gitter am 23. August verhaftet. Konkrete Verdachtsmomente gegen ihn lagen nicht vor. Adenauer wurde in einem Auffanglager auf dem Kölner Messegelände inhaftiertDort nahm ihn der Kölner Kommunist Eugen Zander, der als Kapo für die neuen Häftlinge zuständig war, unter seine Fittiche. Durch das Simulieren einer Herzattacke gelang es Adenauer, seine Überweisung ins Krankenhaus Köln-Hohenlind zu erreichen, von wo er floh. Er wurde später wieder gefasst, am 26. November 1944 aber aus dem Gefängnis Brauweiler vorzeitig entlassen.

Nach Kriegsende

1945 setzten ihn die Amerikaner wieder als Oberbürgermeister der Stadt Köln ein. Nach wenigen Monaten entließ ihn der britische General Barraclough wegen angeblicher Unfähigkeit (genauer: er habe sich nicht energisch genug um die Ernährungsversorgung gekümmert). Die britische Besatzungsmacht verhängte in der Zeit vom 6. Oktober bis 4. Dezember 1945 ihm gegenüber ein Verbot parteipolitischer Betätigung.

In einem Brief im Februar 1946 schrieb Adenauer an einen katholischen Geistlichen in Bonn:

„Nach meiner Meinung trägt das deutsche Volk und tragen auch die Bischöfe und der Klerus eine große Schuld an den Vorgängen in den Konzentrationslagern. Richtig ist, daß nachher vielleicht nicht viel mehr zu machen war. Die Schuld liegt früher. Das deutsche Volk, auch Bischöfe und Klerus zum großen Teil, sind auf die nationalsozialistische Agitation eingegangen. Es hat sich fast widerstandslos, ja zum Teil mit Begeisterung gleichschalten lassen. Darin liegt seine Schuld.“