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Austropop

Der sogenannte Austropop, das heißt deutschsprachige Musik, die von Österreichern gemacht wird, erlebte in den 80er Jahren seine Hochblüte, obwohl in den Jahren davor bereits Wolfgang Ambros und Georg Danzer große Erfolge feiern konnten. Die Hits des Wieners Hans Hölz, besser bekannt als Falko wurden in englischen Versionen gerne in den USA gehört. Auch der Wiener Rainhard Fendrich, die steirische Erste Allgemeine Verunsicherung oder die Formation Opus wurden in Deutschland zu Stars. Sogar deutsch-österreichische Freundschaft war im Austropop mehr als eine leere Floskel. Eine Gruppe namens DÖF (= Deutsch-österreichisches Feingefühl) hatte mit »Codo- Liebe im Sauseschritt« einen Riesenhit. Viel Erfolg hatte auch die Band des Oberösterreichers Hubert von Goisern, die mit Rockelementen versetzte Volksmusik spielt. Ende der 80er Jahre gingen den meisten Musikern die Ideen aus und heute halt nur noch Rainhard Fendrich die Fahne des Austropop hoch, Sein patriotisches „1 am from Austria“ ist das österreichische Pendant zur heimlichen USA-Hymne »Born in the USA «.

Ein besonderes Phänomen in der Austropopperszene ist Willi Resetarits, auch als „Ostbahn Kurti“ oder Dr. Kurt Ostbahn bekannt. Viele seiner großen Hits sind ins Wienerische übersetzte Rockklassier. Abgesehen von Fendrich wird deutschsprachiger Austropop heute als eher „uncool“ empfunden, die moderne österreichische Musikszene ist im populären Bereich international so unpopulär wie schon lange nicht.

Österreichische literatur nach 45: Kurze Chronik

1945 Ernst Fischer: Die Entstehung des österreichischen Volkscharakters Rekonstruktionsversuch des Österreichischen jenseits des Habsburg-Mythos

  1. Erstausgabe von Otto Basils Literaturzeitschrift „Plan“ erscheint im Rot von Karl Kraus' ,,Fackel".

  2. Alexander Lernet-Holenia: Der zwanzigste Juli. Chronist des untergehenden Österreichs

  3. Ilse Aichinger: Die größere Hoffnung Sprachliche Neuorientierung und einsetzende Trauerarbeit aus der Perspektive eines Kindes

  4. Christine Lavant: Die unvollendete Liebe Visionshafte Gedichte in der Tradition Rilkes

1950 Manes Sperber: Der verbrannte Dombusch Beginn der Trilogie über kommunistische Untergrundbewegung in Osteuropa zwischen 1930-1945

1951 Heimito von Doderer: Die Strudlhofstiege Labyrinthisches Panorama der österreichischen Gesellschaft der Zwischenkriegszeit,

1952 Milo Dor: Tote auf Urlaub Ein von der Gestapo Gefolterter, der Wien zu seiner Heimat machte.

  1. Leo Perutz: Nachts unter der steinernen Brücke Sein letzter großer Roman ist eine Huldigung an seine Heimatstadt Prag.

  2. Arnolt Bronnen: arnoltbronnen gibt zu protokoll Seine Autobiografie war umstritten. Erst Jahre später wird eine Renaissance seines Werks erfolgen.

  1. Franz Nabl: Die Ortliebschen Frauen Nabl wurde der Große Österreichische Staatspreis verliehen.

  2. Manifestation der „ Wiener Gruppe" Initialzündung des literarischen Aktionismus

  3. H.C.Artmann: medana schwoazzn dintn Pionierwerk der österreichischen (Anti-) Dialektdichtung basierend au historischen Stoffen wie dem Blaubart-Mythos.

  4. Gerhard Rühm, H.C. Artmann, Friedrich Achleitner: hosn rosn baa Lautgedichte im Wiener Dialekt. Wiener Idiom als aggressives Spielmaterial von Sprachexperimenten

  5. Johannes Mario Simmel: Es muss nicht immer Kaviar sein Bestseller um einen Bankier in den Fängen der Geheimdienste

  1. Hans Lebert: Die Wolfshaut Eindringliche Erzählungüber die unbewältigte Vergangenheit in der österreichischen Provinz

  2. Carl Merz/Helmut Qualtinger: Der Herr Karl Uraufführung des Portraits des österreichischen NS-Paradeopportunisten

1962 Albert Paris Gütersloh: Sonne und Mond Barocker Roman des geistigen Vaters der Wiener Schule des Phantastischen Realismus.

1963 Marten Haushofer: Die Wand Eine Frau alleine in den Bergen hinter Glas

Thomas Bemhard: Frost Paradewerk der österreichischen Antiheimatliteratur

1964 Erich Fried: Warngedichte Einer, der nach Auschwitz noch Gedichte schrieb

1965 Friederike Mayrocker; mataphorisch Der erste Gedichtband der großen österreichischen Lyrikerin erscheint.

1966 Ernst Jandl: Laut und Luise:Eine Gedichtzeile wird berühmt: Lechts und rinks kann man nicht velwechsern

Peter Handke: Publikumsbeschimpfung Desillusionierung des traditions- versessenen österreichischen Theaterpublikums

1967 Gerhard Fritsch: Fasching Ein früher Versuch, als autonomer Dichter gegen ,,Autoritätssüchtige" anzugehen.

1968 Wolfgang Bauer: Magic Afternoon Sex, Drugs and Rock'n Roll im österreichischen Drama

Albert Drach: Untersuchung an Madeln Die Mühlen der österreichischen Justiz zermalmen zwei Autostopperinnen. Roman des spät entdeckten Meisters des Protokollstils.

1969 Gert Jonke: Geometrischer Heimatroman Heimatroman voller Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung

Oswald Wiener: Die Verbesserung von Mitteleuropa Anarchistische Rebellion gegen die traditionelle Romanform

1970 Gerhard Amanshauser: Der Deserteur Erzählungen des Deserteurs des österreichischen Literaturbetriebs

1971 Ingeborg Bachmann: Malin: Das berühmte Todesarten-Projekt über die vielen möglichen privaten und politischen Tode im österreichischen Nachkriegssumpf

197 Helmut Eisendle: Walder oder die stilisierte Entwicklung einer Neuro Behavioristische Lernmodelle erproben die Roman-form

Peter Turrini: Rozznjogd Skandal um das Zwei-Personen-Stück über einen Autofick auf der Mülldeponie

  1. Grazer Autorenversammlung entsteht Friedrich Achleitner: quadratroman 176 quadrate errechnen einen text

  2. Franz Innerhofer: Schöne Tage Auftakt zu Innerhofers Trilogie der intellektuellen Emanzipation eines misshandelten Bergbauernsohnes

1975 Gernot Wolfgruber: Auf freiem Fuß Ein fünfzehnjähriger Hilfsarbeiter will sich nicht anpassen

1976 Barbara Frischmuth: Die Mystiftkationender Sophie Silber Beginn der berühmten „Stemwieser-Trilogie"

1977 Peter Rosei: Wer war Edgar Allan: Ein Mediziner erprobt den Ausstieg aus der bürgerlichen Gesellschaft

  1. Marianne Fritz Die Schwerkraft der Verhältnisse Nebenwerk eines 5000-Seiten-Mammutprojektes

  2. Norbert С Kaser: Eingeklemmt Postume Gedichtauswahl des großen Südriroler Lyrikers

1980 Andreas Okopenko: Gesammelte Lyrik Noch ein unterschätzter Lyriker zwischen den Stühlen von Avantgarde und Traditionalismus

1981 Literaturnobelpreis für den Halb-Österreicher Elias Canetti, der nach 1945 nicht mehr zurückkehrte

  1. Julian Scbutting: Liebesgedichte Phänomenologie der Sprache der Liebe

  2. Elfriede Jetineki Die Klavierspielerin Beklemmende Geschichte einer gescheiterten Virtuosin im Land der Musik.

  3. Gerhard Roth: Landläufiger Tod Der stumme Sohn eines Bienenzüchters beschreibt das geistige Trümmerfeld der Realität.

1985 Josef Haslinger: Der Tod des Kleinhäuslers Ignaz Hajek. Ursachenforschung eines Selbstmordes im Waldviertel.

  1. Peter Henisch: Pepi Prohaska Prophet. Roman des Mitbegründers der Literaturzeitschrift Wespennest

  2. Felix Mitterer: Keinschoner Land Einsetzende Enttabuisierung des Nationalsozialismus in Tirol

1988 Thomas Bernhard: Heldenplatz Aufregung 50 Jahre nach dem Anschluss: Österreichs unverarbeitete Nazivergangenheit im ästhetischen Kreuzfeuer

Christoph Ransmayr: Die Schrecken des Eises und der Finsternis.Chronik einer aberwitzigen Expedition zum Nordpol, die 1876 zur Entdeckung der Franz- Josefs-Inseln, Österreichs einziger Kolonie, führte

1989 Hilde Spiel: Die hellen und die finsteren Zeiten Memoiren der Psychologin des Exils

1990 Werner Schwab: Die Präsidentinnen Das obszöne Werk erobert Österreichs Bühnen

1991 Robert Menasse: Selige Zeiten, brüchige Welt Ein aus Wien stammender, jüdischer Philosophiestudent kehrt in seine Wahlheimat Brasilien zurück

1992 Karl Markus Gauß: Tinte ist bitter. Die Vernichtung Mitteleuropas. Essays und Portraits. Wurzeln und Perspektiven eines neuen Europas.

1993 Josef Winkler: Friedhofder bitteren Orangen Roman über die katholische Kirche, die in Italien das Fürchten lehrt

1994 Antonio Fian: Dramolette: Was bisher geschah Der Großmeister der kleinen Dramenminiatur

1995 Michael Kohlmeier: Telemach Wiedereroberung des Erzählens nach dem Ende des Erzählens

1996 Marlene Streeruwitz: Verführungen Antipatriarchales Satzstakkato nach ihrem Credo: „Der vollständige Satz ist eine Lüge"

1997 Kathrin Röggla: Abrauschen Erneuerin der sprachkritischen Tradition der Avantgarde

1998 Robert Schneider: Die Luftgängerin Österreichs Aushängeschild am literarischen Wettbewerbshimmel

1999 Doron Rabinovici: Suche nach M. Im Jahr der Regierungsbeteiligung der Naziverharmloser ein Roman über das Weiterleben nach dem Holocaust

2000 Erich Hackl: Die Hochzeit von Ausschwitz Roman über eine Liebe in den Fabriken des Todes

2001 Rosemarie Poiarkov: Eine CD lang Österreich bekommt seine einzige und letzte Pop-Autorin

2002 Franzobel: Austrian Psycho oder der Rabiat Hödlmoser Trashroman des Bachmannpreisträgers in Memoriam des Briefbombenattentäters Franz Fuchs

2003 Raoul Schrott: Tristan da Cunha Opulenter Roman, der eifrig gekauft, aber auch heftig kritisiert wurde.