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Die familie Familienpotitik

In Österreich dominiert die Ein- und Zweikindfamilie, die jungen Ehepaaren einen höheren Lebensstandard erlaubt. Verhütungsmittel zur Familienplanung stellen kein Tabu dar und der Schwangerschaftsabbruch ist bis zu einer Frist von drei Monaten legal. Eine Familie hat in Österreich durchschnittlich 1,2 Kinder, wobei die Geburtenbilanz in West-Österreich hoher ausfällt als im dichter bevölkerten Osten (Wien: 0,9 Kinder). Junge Familien werden durch verschiedene gesetzliche Maßnahmen und Regelungen ermuntert, mehr Kinder zu bekommen. Das beginnt bei Mutterschutzregelungen für die Zeit vor und nach der Geburt und Karenzurlaub für Mutter oder Vater. Eine Geburtenbeihilfe wird ausgezahlt, wenn während und nach der Schwangerschaft ärztliche Kontrollen durchgeführt werden, die in einem „Mutter-Kind-Paß " vorgeschrieben sind. Darüber hinaus bezieht die Mutter vom Staat eine nach der Kinderanzahl gestaffelte monatliche Familienbeihilfe. Auch wenn die Anzahl der Kinder pro Familie insgesamt wieder etwas steigt, gibt es immer mehr Lebensgemeinschaften von Männern und Frauen ohne Kinder.

Die Zwei-Generationen-Familie

In ländlichen Gebieten, wo der Wohnraum nicht so teuer ist, aber auch die Versorgung mit Kinderbetreuungs-Einrichtungen nicht den Bedarf deckt, leben Großeltern oft noch mit den berufstätigen Kindern in einem Haushalt. So haben 24 % der Kinder unter 15 noch einen Großvater oder eine Großmutter im gemeinsamen Haushalt. In den Städten jedoch, wo die Familien in kleineren Wohnungen leben, wohnt der Großteil der alten Leute allein, viele von ihnen in Seniorenheimen. In der Kleinfamilie ist kein Platz mehr für eine dritte Generation. Die Statistik macht es deutlich: In einem österreichischen Haus­halt leben durchschnittlich nur 2,5 Personen, in Wien gar nur 2 Personen.

Die Frau in Österreich

Die Situation der Frau in Österreich ist im Grunde nicht viel anders als in den meisten westeuropäischen Ländern. In der Werbung kommt auch die Österreicherin hauptsächlich als kochende und putzende, stets glückliche Hausfrau und Mutter oder als Sexobjekt vor.

Tatsächlich, das haben Soziologen festgestellt, ist in Österreich alles, was mit dem Haushalt zusammenhangt, Sache der Frauen. Ja man weiß sogar, dass viele Österreicherinnen zu Hause die Schuhe für die ganze Familie putzen müssen. Sind die Österreicherinnen wirklich so glücklich dabei? Immerhin sind 57% aller Frauen zwischen 15 und 60 berufstätig. Die 1,2 Millionen berufstätiger Frauen sind 40% aller Beschäftigten in Österreich. Diese Frauen haben einen um vier bis sechs Stunden längeren Arbeitstag als die Männer. Und österreichische Männer sind theoretisch durchaus dafür. dass der Ehemann einer berufstätigen Frau die Hälfte der Hausarbeit abnimmt. Die Praxis sieht aber anders aus. Nur 29% der Ehemänner helfen tatsächlich im Haushalt. immerhin kümmern sich aber mehr als die Hälfte der Männer um ihre Kinder. (1977 waren es nur 30 Prozent.) So leiden die Frauen unter der Doppelbelastung von Beruf und Haushalt.

Die Mehrheit der Österreicher sieht in der Berufstätigkeit von Müttern eher ein notwendiges Übel als ein anzustrebendes Ziel. Warum gehen dann so viele Frauen arbeiten Die Antwort ist einfach: das Einkommen des Mannes reicht meistens für den Lebensstandard der Familie nicht.

Heute stehen den Österreicherinnen alle Schulen und Berufe offen. Allerdings haben Frauen keine wirkliche Chancengleichheit. Sie werden bis zu 35% Frauen schlechter bezahlt als Männer. Frauen findet man vor allem in unqualifizierten Berufen. Nur wenige erreichen leitende Positionen in Wirtschaft und Verwaltung. Auch im Parlament und in der Regierung sind nur wenige Frauen vertreten. Eine Berufsgruppe, in der sich Frauen allerdings erstaunlich weit durchsetzen konnten, sind die Unternehmer So sind heute rund ein Drittel aller Unternehmer Frauen. vor allem in den Branchen Fremdenverkehr und Einzelhandel.

Der Staat hat durch viele Gesetze dafür gesorgt, dass Frauen den Männern gleichgestellt sind. So muss eine Ehefrau nicht mehr automatisch den Namen ihres Mannes tragen. Es gilt das Prinzip der „partnerschaftlichen Ehe", in der die Frau dem Mann nicht mehr wie früher untergeordnet ist, auch sind Hausarbeit und Kindererziehung einer Berufsarbeit rechtlich gleichgestellt. Besonders zugunsten berufstätiger Mütter existieren in Österreich viele Bestimmungen. So brauchen Mütter acht Wochen vor und nach der Geburt nicht zu arbeiten. Trotzdem bekommen sie ihren vollen Lohn Bis zum Ende des zweiten Lebensjahres ihres Babys haben sie Anspruch auf „Karenzurlaub". (Der steht jetzt auch Vätern zu.)

Der Staat bezahlt das Karenzgeld, der Arbeitsplatz bleibt gesichert trotz mancher vorbildlicher Gesetze sind Frauen in Österreich noch in vielem benachteiligt. Alte und neue Rollenbilder bestehen heute nebeneinander. Nur Hausfrau und Mutter zu sein, genügt auch vielen Österreicherinnen nicht mehr, auch wenn sie sich Familie und Kinder wünschen. Sinkende Eheschließungszahlen, niedrige Geburtenraten und hohe Scheidungszahlen sind die Folgen.

Erklärungen:

der Karenzurlaub. -e (österr.) Erziehungsurlaub