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Der Pädagoge Pestalozzi

Pestalozzi war mit den Ideen des französischen Philosophen Rousseau gut bekannt. Sie hatten auf ihn einen großen Eindruck gemacht, und er beschloss, sein Leben der Erziehung von Kindern zu widmen. Er kaufte ein Stück Land und begann die Erde zu bearbeiten. Dann nahm er arme Kinder und Waisen bei sich auf und gründete für sie eine Schule.

Pestalozzi sorgte für diese Kinder wie ein guter Vater; ihre Interessen wurden zu seinen Inzeressen. Das Wichtigste in seiner Methode war folgendes: Er kombinierte den Unterricht mit der praktischen Arbeit. Seine Zöglinge erlernten auch einfache Berufe: Weber, Gärtner u.a.

Pestalozzi war kein reicher Mann; bald war sein Geld zu Ende, dann musste die Schule geschlossen werden. Er war tief bedrückt, denn die Erziehung der Kinder war das Ziel seines Lebens. Er brauchte Geld für die Verwirklichung seiner Ideen. Was sollte er tun? Er schrieb an reiche Leute und erklärte ihnen seine Gedanken über Erziehungsfragen. Das half aber wenig. Da versuchte er noch etwas: Er schrieb einen Roman! Der erste Roman von Pestalozzi hieß „Lienhard und Gertrud“. Er war dem Familienleben gewidmet. Pestalozzi beschrieb in seinem Buch eine gute Familie. Er zeigte Eltern, die einander liebten und achteten und ihre Kinder gut erzogen.

Das Buch hatte Erfolg, überall in der Schweiz las man es mit großem Interesse. Die Frauen bemühten so zu sein, wie Gertrud, die Heldin des Romans. Dieses erste Buch von Pestalozzi war ein populärer Erziehungsroman für Erwachsene.

Man schickte ihm Geld, und er errichtete noch eine Schule für Waisen in der Stadt Stans und gleichzeitig ein Institut für Lehrer. Hier arbeitete er die Methode des Anfangsunterrichts aus. Seine wichtigsten Prinzipien waren:

  1. Verbindung des Unterrichts mit der praktischen Arbeit;

  2. Nähe zur Natur (wie bei Rousseau);

  3. Erziehung eines harmonischen Menschen.

Pestalozzi schrieb mehrere pädagogische Werke und einige Romane. Seine theoretische Arbeit verband er immer mit der praktischen Arbeit als Lehrer und Erzieher. Er wiederholte mehrmals, dass er kein Schriftsteller ist, sondern ein Lehrer und Erzieher.

Die letzten Jahre seines Lebens beschäftigte sich Pestalozzi mit der Erziehung seiner Enkel. Er starb von 81 Jahren, geehrt und geliebt von seinem Volke. Die Schweizer sind sehr stolz auf Pestalozzi. In diesem Land gibt es drei Pestalozzi – Denkmäler.

Die Weimarer Republik

Die Macht fiel den Sozialdemokraten zu. Ihre Mehrheit hatte sich von revolutionären Vorstellungen früherer Jahre längst abgewandt und sah ihre Hauptaufgabe darin, den geordneten Übergang von der alten zur neuen Staatsform zu sichern. Das Privateigentum in Industrie und Landwirtschaft blieb unangetastet; die zumeist antirepublikanisch gesinnte Beamten- und Richterschaft wurde vollzählig übernommen; das kaiserliche Offizierskorps behielt die Befehlsgewalt über die Truppen. Gegen Versuche linksradikaler Kräfte, die Revolution in sozialistischer Richtung weiterzutreiben, wurde militärisch vorgegangen. In der im Januar 1919 gewählten Nationalversammlung, die in Weimar tagte und eine neue Reichsverfassung beschloss, hatten die drei uneingeschränkt republikanischen Parteien – Sozialdemokraten, Deutsche Demokratische Partei und Zentrum – die Mehrheit. Die Weimarer Republik war eine „Republik ohne Republikaner“, rabiat bekämpft von ihren Gegnern und nur halbherzig verteidigt von ihren Anhängern. Vor allem die wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit und die drückenden Bedingungen des Friedensvertrages von Versailles, den Deutschland 1919 unterschreiben musste, eine tiefe Skepsis gegenüber der Republik entstehen lassen. Eine wachsende innenpolitische Instabilität war die Folge.

1923 erreichten die Wirren der Nachkriegszeit ihren Höhepunkt (Inflation, Ruhrbesetzung, Hitlerputsch, kommunistische Umsturzversuche); danach trat mit der wirtschaftlichen Erholung eine gewisse politische Beruhigung ein. Kunst und Wissenschaft erlebten in den „goldenen zwanziger Jahren“ eine kurze, intensive Blütezeit. Nach dem Tod des ersten Reichspräsidenten, des Sozialdemokraten Friedrich Ebert, wurde 1925 der ehemalige Feldmarschall Hindenburg als Kanditat der Rechten zum Staatsoberhaupt gewählt. Er hielt sich zwar strikt an die Verfassung, fand aber nie ein inneres Verhältnis zum republikanischen Staat. Der Niedergang der Weimarer Republik begann mit der Weltwirtschafskrise 1929. Die bisher bedeutungslose nationalsozialistische Bewegung Adolf Hitlers, die extrem antidemokratische Tendenzen und einen wütenden Antisemitismus mit scheinrevolutionärer Propaganda verband, gewann seit 1930 sprunghaft an Gewicht und wurde 1932 stärkste Partei. Am 30. Januar 1933 wurde Hitler Reichskanzler. Außer Mitgliedern seiner Partei gehörten dem Kabinett auch einige Politiker des rechten Lagers und parteipolitisch ungebundene Fachminister an, so dass die Hoffnung bestand, eine Alleinherrschaft der Nationalsozialisten zu verhinder

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