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Пелашенко, Серебрякова. KONJUNKTIV.doc
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19.08.2019
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7. Geben Sie den Inhalt vom bekannten Dialog aus dem Roman „Drei Kameraden“ wieder. Gebrauchen Sie den Konjunktiv in der indirekten Rede.

Patrice Hoffmann öffnete die Tür und kam rasch die Treppe herunter. Sie trug eine kurze braune Pelzjacke und einen engen braunen Rock.

„Hallo!“ Sie streckte mir die Hand entgegen. „Ich freue mich so, herauszukommen. Ich war den ganzen Tag zu Hause.“

Ich hatte gern, wie sie die Hand gab – mit einem Druck, der kräftiger war, als man vermutete. Ich hasse Leute, die einem schlaff die Hand hinhielten wie einen toten Fisch.

„Warum haben Sie mir das nicht früher gesagt“, erwiderte ich, „ich hätte sie dann schon mittags abgeholt.“

„Haben Sie soviel Zeit?“

„Das nicht. Aber ich hätte mich schon frei gemacht.“

Sie holte tief Atem. „Wunderbare Luft! Es riecht nach Frühling.“

„Wenn Sie Lust haben, können wir in der Luft herumfahren, soviel Sie wollen“, sagte ich, „nach draußen, vor die Stadt, durch den Wald – ich habe einen Wagen mitgebracht.“ Damit zeigte ich so nachlässig auf den Cadillac, als wäre er ein alter Ford.

„Der Cadillac?“ Überrascht sah sie mich an. „Gehört er Ihnen?“

„Heute Abend, ja. Sonst gehört er unserer Werkstatt. Wir haben ihn aufgearbeitet und wollen das Geschäft unseres Lebens damit machen.“ Ich öffnete die Tür. „Wollen wir zuerst in die „Traube“ fahren und essen? Was meinen sie dazu?“

„Essen schon, aber wozu gerade in der „Traube“?“

Ich sah verdutzt auf. Die „Traube“ war das einzige elegante Restaurant, das ich kannte.

„Offen gestanden“, sagte ich, „etwas anderes weiß ich nicht. Ich denke auch, der Cadillac verpflichtet uns etwas.“

Sie lachte, „In der „Traube“ ist es bestimmt steif und langweilig. Gehen wir doch woanders hin!“

Ich stand ratlos da. Meine seriösen Träume lösten sich in Dunst auf.

(nach E.M. Remarque)

 Übersetzen

1.Übersetzen Sie aus dem Deutschen in Ihre Muttersprache.

Thomas Bernhard

Der junge Mann

Der junge Mann versucht einem alten Mann zu beweisen, dass er, der junge Mann, allein ist. Er sagt ihm, er sei in die Stadt gekommen, um Menschen kennen zu lernen, aber es sei ihm bis jetzt noch nicht gelungen, auch nur einen Menschen zu finden. Er habe verschiedene Mittel angewendet, um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Aber er habe sie abgestoßen. Sie ließen ihn zwar ausreden und hörten ihm auch zu, aber sie wollten ihn nicht verstehen. Er habe ihnen Geschenke mitgebracht; denn mit Geschenken könne man Menschen zur Freundschaft und zur Anhänglichkeit verführen. Aber sie nähmen die Geschenke nicht an und setzten ihn vor der Tür. Er habe tagelang darüber nachgedacht, warum sie ihn nicht hören wollten. Aber er sei nicht darauf gekommen. Er habe sich sogar verwandelt, um Menschen zu gewinnen, er sei bald der und bald jener gewesen und es sei ihm gelungen sich zu verstellen, aber auch auf diese Weise habe er nicht einen Menschen gewonnen. Er redet auf den alten Mann, der neben seiner Haustüre sitzt, mit einer solchen Gewalttätigkeit ein, dass er sich plötzlich schämt. Er tritt einen Schritt zurück und stellt fest, dass in dem alten Mann nichts vorgeht. In dem alten Mann ist nichts, das er wahrnehmen könnte. Jetzt läuft der junge Mann in sein Zimmer und deckt sich zu.

2. Übersetzen Sie aus dem Deutschen in Ihre Muttersprache.

Ulrich Petzler

Bryant Park

Auszug

Als ich gegen siebzehn Uhr nach Hause komme, ist die Stimme Janas auf dem Anrufbeantworter, bestürzt sagt sie, es sei Krieg jetzt, es sei nicht zu fassen. Sofort schalte ich das Radio ein, in dem der DLF läuft, doch werde ich aus den Worten des Moderators nicht klug. Er spricht immer nur von der Katastrophe, dem Terror bisher nicht bekannten Ausmaßes, der die Vereinigten Staaten ins Herz getroffen habe, es fallen Namen der Städte Washington und New York, und es hört sich für mich an – mit der Nachricht Janas im Hinterkopf – als seien dort nukleare Sprengsätze explodiert. Was denn nun? Frage ich mich, halb ärgerlich über seine Unfähigkeit, das Geschehen bündig zusammenzufassen, während im selben Moment eine große Angst in mir hochsteigt, das Gefühl, es habe sich etwas ohne Vergleich ereignet.