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Пелашенко, Серебрякова. KONJUNKTIV.doc
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Wodurch zeichnet sich die indirekte Rede aus?

Merkmale

Welche Merkmale der indirekten Rede können Sie auf Grund

des Textes nennen?

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Konjunktiv in der indirekten Rede

1. Allgemeines

Das Wiedergeben einer fremden oder früheren eigenen Aussage nennt man Referieren oder indirekte Rede. Die indirekte Rede hat folgende Merkmale:

■ redeeinleitende Verben;

■ die Nebensatzform;

■ der Konjunktiv (neben dem Indikativ);

■ Pronominal- und Adverbialverschiebung.

Keines dieser Merkmale ist obligatorisch, doch ist gewöhnlich zumindest eines vorhanden, um die

indirekte Rede als solche zu kennzeichnen.

1.1. Die indirekte Rede ist gewöhnlich von einem übergeordneten Verb abhängig. Als

redeeinleitende Verben dienen:

Verben des Sagens: sagen, mitteilen, antworten, erzählen, erwidern, behaupten, beteuern,

unterstreichen, zurufen, erläutern, berichten, hervorheben, erklären und viele andere;

Verben des Fragens: fragen, sich erkundigen nach, sich interessieren für, Fragen stellen,

wissen wollen, um Auskunft bitten usw.;

Verben des Aufforderns: auffordern, verlangen, befehlen, Befehle erteilen, bitten, flehen

usw.;

Verben des Denkens, Fühlens und Wahrnehmens: denken, meinen, begreifen, verstehen,

fühlen, empfinden, hören, sehen, bedauern, sich ärgern, sich freuen usw.

1.2. Die indirekte Rede hat die Form eines Nebensatzes, vgl.

Hauptsatz

Nebensatz

S+Präd.►(redeeinleitende Verben)

,

Bindemittel + SPräd..

Er wusste gar nicht

,

dass an dieser Strecke ein so langer Tunnel sei.

Er fragte deshalb den dicken Schachspieler

,

ob der Zug nach Zürich fahre.

Der Nebensatz kann auch konjunktionslos sein, dann ändert sich die Wortfolge, vgl.

Da sagte Martin zu Ilse,

er sei dagegen.

Uwe sagte,

er habe sein Portmonee verloren.

1.3. Der Gebrauch des Konjunktivs richtet sich nach folgenden Regeln:

■ der Konjunktiv steht nur im Nebensatz;

■ er wird fakultativ gebraucht, d.h. neben dem Indikativ ;

■ der Konjunktiv wird relativ verwendet.

Im letzten Fall unterscheidet man zwischen:

I. Gleichzeitigkeit

Präsens Konjunktiv

Präteritum Konjunktiv

würde –Form (für regelmäßige Verben)

II. Vorzeitigkeit

Perfekt Konjunktiv

Plusquamperfekt Konjunktiv

III. Nachzeitigkeit

Futur I Konjunktiv

würde –Form

futurisches Präsens

Vgl.

1. Gleichzeitigkeit Er erläuterte gestern in der Zeitung, der Vorschlag stamme von ihm und er halte ihn für

vernünftig.

2. Vorzeitigkeit Dass es Leute gibt, die immer sagen: Gott, früher war alles besser, das wusste Emil

längst. Und er hörte überhaupt nicht mehr hin, wenn jemand erklärte, früher sei die Luft

gesünder gewesen oder die Ochsen hätten größere Köpfe gehabt.

3. Nachzeitigkeit Karl sagte den Freunden, dass er nächste Woche heiraten werde (würde).

Anmerkung 1: In allen Formen der indirekten Rede wird regelmäßig der Konjunktiv I durch den Konjunktiv II ersetzt, wenn sich die Lautformen des Konjunktivs I nicht von denen des Indikativs unterscheiden. Vgl. sie kommen → sie kämen

Anmerkung 2: Allerdings können nur in der 3. Person Singular eindeutige Konjunktiv I- Formen gebildet werden. Vgl. er sag-e, geb-e, müss-e, fahr-e, wart-e

In der 3. Person Plural dagegen können keine vom Indikativ unterschiedenen Konjunktiv I- Formen gebildet werden. Daher wird hier regelmäßig der Konjunktiv I durch den Konjunktiv II ersetzt, z.B.:

wir / sie haben → hätten

können → könnten

wissen → wüssten

werden → würden

fahren → führen

Anmerkung 3: Diese Regel gilt auch für die Hilfsverben in den analytischen Formen:

wir / sie haben gelesen → hätten gelesen

werden kommen → würden kommen

Das einzige deutsche Verb, von dem eindeutige Konjunktiv I- Formen gebildet werden kommen, ist das Verb sein. Diese Formen brauchen nicht ersetzt werden.

1.4. Bei der Umformung der direkten Rede in die indirekte geschieht die Pronominalverschiebung. Pronomen werden aus der Sicht des referierenden Sprechers gewählt, z.B.:

Da sagte Karin zu Monika: „Ich bin dagegen“. →

Da sagte Karin zu Monika, sie sei dagegen.

In einigen Fällen ist auch die räumliche oder zeitliche Perspektive zu ändern, z.B.:

Meine Freundin schreibt: „Die hiesigen Zeitungen schreiben viel von diesem Unfall“.

Meine Freundin schreibt, dass die dortigen Zeitungen viel von diesem Unfall schreiben würden.

2. Die Wahl des Modus

2.1. Konjunktiv oder Indikativ?

Man benutzt die indirekte Rede im Konjunktiv in folgenden Fällen:

■ wenn man das, was einander gesagt oder geschrieben hat, möglichst genau wiedergeben will;

■ wenn man gleichzeitig ausdrücken will, dass man für die Richtigkeit der Aussage nicht

garantieren kann.

Bei unbezweifelten Tatsachen sowie häufig in der Umgangsprache benutzt man für die indirekte

Rede den Indikativ.

2.2. Konjunktiv I oder Konjunktiv II?

In der indirekten Rede benutzt man den Konjunktiv I. In der Sprache von heute aber wird

der Konjunktiv I zunehmend durch den Konjunktiv II ersetzt, besonders dann, wenn die

Konjunktiv I - Form und Präsensform bzw. Perfektform Indikativ gleich sind.

Weil meistens Äußerungen dritter Personen referiert werden, kommen fast ausschließlich Formen

der 3. Person Singular bzw. Plural vor.

3. Umformung der direkten Rede in die indirekte Rede

Die Umformung der indikativischen Tempora in die entsprechenden konjunktivischen Tempora vollzieht sich nach folgenden Regeln:

Indikativische Tempora

Konjunktivische Tempora

Beispiele

Indikativ

Präsens

Konjunktiv Präsens / Präteritum / würde

Form

Der Angler sagt(e): „Das Wasser steigt“. Der Angler sagt(e), dass das Wasser steige / stiege / würde steigen.

Indikativ

Präteritum

Perfekt

Plusquamperfekt

Konjunktiv Perfekt

Plusquamperfekt

Der Sportler behauptet(e): Die Mannschaft hat gesiegt“. Der Sportler behauptet(e), dass die Mannschaft gesiegt habe / hätte.

Indikativ

Futur I

Konjunktiv Futur I / würde –Form

Paul erzählt(e): „Er wird nächstes Jahr heiraten“.Paul erzählt(e), dass er nächstes Jahr heiraten werde / würde.

Indikativ

Futur II

(selten)

Konjunktiv Futur II / würde –Form

Ein Verlagsprospekt kündigt(e) an: „Bis zum Jahresende werden alle Lieferungen erschienen sein“.

Ein Verlagsprospekt kündigt(e) an, dass bis zum Jahresende alle Lieferungen erschienen sein werden / würden.

Auffällig ist folgendes:

■ Den sechs Indikativformen entsprechen auch sechs Konjunktivformen + würde –Form;

■ man muss in der indirekten Rede zwischen Konjunktiv I, II und der würde –Form wählen. Bei

der Entscheidung ist das Wichtigste, ob sich die Aussage auf die Gegenwart, Vergangenheit

oder Zukunft bezieht;

■ Das Tempus des Hauptsatzes wirkt auf die Wahl des konjunktivischen Tempus im Nebensatz

nicht ein;

■ In der indirekten Rede besteht keine semantische Opposition zwischen den Formen von

Konjunktiv I und II.

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