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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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§ 55. Der Genitiv ist der Kasus des Attributs. In dieser Funktion bezeichnet er ein Merkmal, eine Eigenschaft, eine Zugehörigkeit usw.

Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organischen Natur, so entdeckte Marx das Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte... (F. Engels)

Eine Gruppe junger Leute bildete die Reisegesellschaft des ersten Verdecks... (Th. Mann)

Unter dem Schild am Hause seiner Eltern steckte ein Brief. (E. M. Remarque)

Außer dieser seiner Hauptfunktion wird der Genitiv im Satz noch gebraucht:

1. als Objekt bei manchen Verben und prädikativen Adjektiven;

Ich gedenke oft des Tages, an dem ich das Meer zum ersten Male erblickte. (Th. Mann)

So hatte man sie doch nicht vergessen, die Partei hatte sich ihrer erinnert. (B. Uhse)

... der Rittmeister war seiner Sache sicher. (H. Fallada)

2. als Adverbialbestimmung der Art und Weise und der Zeit.;

Und sicheren, unerschütterlichen Schrittes... verschwindet er um die Hausecke. (H. Fallada)

Als er eines Sommernachmittags einsam vor der Stadt auf dem Walle spazierenging, vernahm er hinter einem Jasminstrauch ein Flüstern... (Th. Mann)

3. als prädikatives Attribut;

Ruhigen Herzens legte sie sich zeitig nieder und schlief rasch ein. (B. Uhse)

Schweren Herzens trittst du die Heimkehr an, auf die du schweren Herzens so lange mit Geduld und Zähigkeit gewartet hast. (B. Uhse)

Anmerkung. Als Adverbialbestimmung der Art und Weise und als prädikatives Attribut hat das Substantiv im Genitiv stets ein attributives Adjektiv bei sich (s. §§ 263 u. 273).

4. als Prädikativ;

Verlasse mich jeder, der trocknen Herzens, trockner Augen ist! (J. W. Goethe)

Der Sieg war des Feindes. (Th. Mann)

„Ich war von jeher der Meinung, ich muß mich mit meinen Leuten im Guten stellen.“ (A. Seghers)

5. als Subjekt (selten).

Der Worte sind genug gewechselt, |Laßt mich auch endlich Taten sehn! (J. W. Goethe)

Die Straße ist lang, der Häuser sind viele... (J. Petersen)

§ 56. Der Dativ ist der Kasus des indirekten Objekts. Er bezeichnet meist die Person, für die der Vorgang bestimmt oder auf die er gerichtet ist.

...Georg wußte damals bereits, daß nur der Tod ihm helfen konnte. (A. Seghers)

Eines Abends begegnete er wieder dem jungen Bettler, der ihm sogleich folgte. (B. Brecht)

„Lieber Franz, ... sei mir nicht bös.“ (A. Seghers)

Neben dem abhängigen Dativobjekt unterscheidet man noch einen Dativ, der mit dem Prädikat nur sehr schwach oder gar nicht verbunden ist. Im letzteren Fall kann man nicht von Rektion sprechen, hier handelt es sich eher um eine Anschließung (s. § 241).

Solch ein Dativobjekt bezeichnet:

1. die Anteilnahme einer Person an einem Vorgang; es wird meist durch das Personalpronomen mir ausgedrückt und kann auch ausgelassen werden, ohne daß sich dadurch der Inhalt der Aussage wesentlich verändert;

„Ich muß jetzt Ordnung auf dem Hof haben, sonst kommen mir noch die Kinder an den Bettelstab.“ (A. Seghers)

„Daß es mir aber keine Streitereien mit der Mathilde gibt—!“ (H. Fallada)

„Ich muß meinen Knopf suchen. Er ist mir unters Sofa gerollt...“ (J. R. Becher)

2. das Zugehörigkeitsverhältnis zwischen dem Subjekt bzw. Akkusativobjekt des Satzes einerseits und dem Satzglied im Dativ anderseits. Das Subjekt bzw. das Akkusativobjekt bezeichnet dabei einen Körper oder Gesichtsteil, eine Eigenschaft, ein Ding usw., die zur Person oder der Person gehören.

Wie man den Mann auf einmal brachte, wurden der Frau die Knie weich. (A. Seghers)

... die Tränen rannen ihr über das runzlige Gesicht. (E. Claudius)

Frau Hardekopf bleiben vor Überraschung und Staunen die Worte in der Kehle stecken. (W. Bredel)

Sie wusch sich am Teich das Gesicht im kühlen Wasser... (H. Fallada)

Eine besondere Abart des Dativobjekts bildet das Pronomen sich bei manchen transitiven Verben: sich etwas ansehen, merken, notieren, überlegen u. a.

Wolfgang sah sich alles genau an. (B. Kellermann)

Die alte Frau hörte sich das alles ganz geduldig an... (H. Fallada)

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