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Arsenyeva. Grammatik der deutschen Sprache.doc
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Syntax Kapitel I

Der Satz

§ 211. Die menschliche Rede gliedert sich in Sätze. Der Satz drückt einen mehr oder weniger abgeschlossenen Gedanken aus und bildet inhaltlich, lautlich und grammatikalisch ein zusammenhängendes Ganzes. Der Satz drückt auch das Verhalten des Redenden zur Realität der Aussage aus (Modalität).

Als wichtigste Mitteilungseinheit der menschlichen Rede und Mittel des Gedankenaustausches unterscheidet sich der Satz von den anderen Sprachgebilden (Wort, Wortgruppe) durch das ihm eigene prädikative Verhältnis. Unter dem prädikativen Verhältnis ist ein syntaktisches Verhältnis zu verstehen, welches einem jeden Satz zugrunde liegt und die Beziehung der im Satz genannten Begriffe zur Wirklichkeit sowie die gegenseitigen Beziehungen der Satzkomponenten zueinander herstellt.

Im zweigliedrigen Satz, der beide Hauptsatzglieder (Subjekt und Prädikat) enthält, tritt das prädikative Verhältnis als Verhältnis zwischen Subjekt und Prädikat auf. So wird in den Sätzen Der Knabe liest, und Das Wasser war. kalt, dem Subjekt ein zeitlich bedingtes Merkmal beigegeben. Im ersten Satz ist es eine Handlung, die in der Gegenwart geschieht, im zweiten eine qualitative Eigenschaft, die mit der Vergangenheit in Verbindung gebracht wird.

In den eingliedrigen Sätzen Feuer! Stille. wird das Dasein, die Existenz einer Erscheinung, eines Dinges in der realen Wirklichkeit festgestellt. Das prädikative Verhältnis tritt hier in der Beziehung der Begriffe „Feuer“, „Stille“ zum allgemeinen Begriff des Seins zum Ausdruck. Dies äußert sich im Satzton, der dem Satz (nicht aber dem Wort) eigen ist.

Das prädikative Verhältnis darf nicht mit der Modalität des Satzes verwechselt werden. Während durch das prädikative Verhältnis die Beziehung eines Begriffs zur Wirklichkeit hergestellt wird, bezeichnet die Modalität eine Einschätzung der Realität der Aussage. Vgl.: Er kommt. Wäre er gekommen! In beiden Sätzen kommt ein und dasselbe prädikative Verhältnis zum Ausdruck: dem Subjekt wird eine Handlung zugeschrieben. Jedoch unterscheiden sie sich durch ihre Modalität wesentlich voneinander: im ersten Satz wird die Handlung als Tatsache hingestellt, im zweiten als etwas Irreales, bloß Gewünschtes.

Zum Unterschied vom prädikativen Verhältnis, das nur dem Satz zukommt, ist die Modalität nicht nur dem Satz eigen, sondern zuweilen auch Wortgruppen. Vgl.:

„Euch scheint wohl auch, daß es nicht wahr sein kann?“ sagte Karl einmal. (H. Mann)

Unter all diesen seltsamen oder wohl gar unheimlichen Dingen hing... das unschuldige Bildnis eines toten Kindes... (Th. Storm)

Im ersten Satz bezieht sich das Modalwort wohl auf den Gesamtinhalt des Satzes, im zweiten auf ein Attribut.

Der Satz ist ein sehr kompliziertes Ganzes. Er kann von verschiedenen Standpunkten aus betrachtet werden. Das sind z. B. der Satzbau, das Ziel der Aussage, die Art des Subjekts, die Stellungnahme des Sprechenden (Modalität) usw.

Einteilung der Sätze nach ihrem Bau

§ 212. Ein Satz enthält in der Regel das Subjekt und das Prädikat. Das sind seine beiden Hauptglieder. Das Subjekt und das Prädikat sind miteinander aufs engste verbunden, das kommt auch in ihrer grammatischen Form zum Ausdruck, nämlich in der Übereinstimmung in Person und Zahl (Kongruenz). Je nachdem, ob ein Satz beide Hauptsatzglieder enthält oder nicht, unterscheidet man zweigliedrige und eingliedrige Sätze. Sätze, die beide Hauptglieder enthalten, nennt man zweigliedrige Sätze:

Die Türe wurde geschlossen. Es war ganz still. (F. C. Weiskopf)

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